Diplomatin Isabel Rauscher mit Nationalem Verdienstorden Rumäniens ausgezeichnet
Ausgabe Nr. 2758

Verdienstorden für Diplomatin: Die frühere Botschafterin der Republik Österreich in Bukarest, Isabel Rauscher (rechts), heute Generalinspektorin des Außenministeriums und aller Botschaften der Republik Österreich, nahm am Donnerstag der Vorwoche im Rahmen einer Feierstunde in der Botschaft Rumäniens in Wien von Botschafter Emil Hurezeanu (links) den Nationalen Verdienstorden von Rumänien im Großoffiziersrang entgegen. Foto: Heinz WEISS
Die österreichische Diplomatin Isabel Rauscher, von November 2017 bis August 2021 Botschafterin der Republik Österreich in Bukarest, heute Generalinspektorin des Außenministeriums und aller Botschaften der Republik Österreich, nahm am Donnerstag der Vorwoche im Rahmen einer Feierstunde in der Botschaft Rumäniens in Wien von Botschafter Emil Hurezeanu den Nationalen Verdienstorden von Rumänien im Großoffiziersrang entgegen. Botschafter Hurezeanu gratulierte zum Auftakt der Zeremonie der Diplomatin aufs Herzlichste zur hohen Auszeichnung, die Rumäniens Staatspräsident der damals scheidenden Österreichischen Botschafterin in Bukarest im August 2021 per Präsidialdekret verliehen hatte.
Gastgeber Hurezeanu charakterisierte in seiner Ansprache die geehrte Diplomatin Isabel Rauscher treffend: ,,Tatsache ist, dass Sie für die bilaterale Beziehung ein Gewinn waren. Ihnen sind die idealen Charakterzüge eines Spitzendiplomaten auf den Leib geschrieben. Mit Offenheit, Neugier und Demut haben Sie an Ideen gebastelt und Ihr Netzwerk erweitert und dadurch die Annäherung und gegenseitige Wiederentdeckung unserer Länder gefördert.
Ausgerüstet mit einer tiefen Kenntnis der historischen, sozio-kulturellen, wirtschaftlichen und allgemein menschlichen Verbindungen zwischen Rumänien und Österreich, haben Sie tatkräftig versucht, die Gemeinsamkeiten, das Verbindende in den Vordergrund zu rücken. Die hervorragenden Kontakte, die Sie bis auf die höchste Ebene der Staatspyramide, aber auch in den rumänischen Regionen von Süden bis Norden, bei den Wirtschaftstreibenden und in der Zivilsphäre pflegten, haben Sie geschickt eingesetzt, um die engen Bande zur Republik Österreich weiter zu stärken.
Sie sind eine tiefgründige Kennerin der besonderen Zutaten, die diese bilaterale Beziehung so spezifisch machen und wissen, wie und wann diese einzusetzen sind, um nachhaltig Brücken zu bauen, sei es Ihre Hinwendung zur deutschen Volksgruppe, die engagierte Unterstützung für humanitäre Projekte zugunsten der Roma-Kinder z. B. in Ploiești oder Ihr energischer Einsatz für die Förderung der Wirtschaftsbeziehungen oder für die Hervorhebung des gemeinsamen kulturellen Erbes, Stichwort Temeswar 2023.
Einen wahrhaften Aufschwung durften die politischen Beziehungen in der Zeit unserer EU-Ratspräsidentschaften 2019 erleben und unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Außenministerium haben Sie, Frau Botschafterin, als verlässliche und professionelle Mitgestalterin äußerst geschätzt.“
In ihrer Dankesrede betonte die Geehrte u. a., wie beeindruckt sie gewesen sei von der ,,unglaublichen Vielseitigkeit und Verschiedenheit des Landes. Nicht nur geographisch, sondern auch sprachlich, kulturell, in der Lebenseinstellung. Es sind gerade die vielen scheinbaren Widersprüche, die es so interessant und anregend machen, den Alltag in Rumänien mit seiner Bevölkerung zu teilen.“ Auch wenn sie pandemiebedingt nicht so viel durch Rumänien hätte reisen können, zuweilen auch in Begleitung von Familienmitgliedern, verriet sie den Anwesenden, dass einer ihrer Neffen ihr erzählt habe, ,,dass er mit seiner Pfadfindergruppe im Sommer nach Siebenbürgen, in die Nähe von Agnetheln fahren würde. Die anderen wollten nach Frankreich – er hat sie überredet, ins coole Rumänien zu fahren.“ Und die Diplomatin schloss mit den Worten: ,,Was kann man als Diplomat mehr wollen, als zu wissen, dass man – abgesehen vom Tagesgeschäft Politiker, Wirtschaftstreibende, Intellektuelle und Künstler zusammenzubringen – erfolgreich Neugierde bei der nächsten Generation geweckt und damit einen kleinen Beitrag dazu geleistet hat, auch bei dieser Generation Interesse am Anderen und Verständnis für dessen gelebter Wirklichkeit herbeizuführen?“ Eigentlich ist das schon sehr viel und schon allein aus diesem Grund hat sie den Orden verdient.
Beatrice UNGAR