„Ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft“

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Seit 15 Jahren produziert und entwickelt Continental in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2653

Vladimir Psotny, Direktor Focus Factory ADAS bei der Führung durch das Werk.Foto: Werner FINK

Am vergangenen Freitag feierte Continental 15 Jahre seit der Gründung der Niederlassung in Hermannstadt. Zugleich wurde das sechste  Produktionsmodul sowie das dritte Gebäude für Forschung und Entwicklung eröffnet, wobei sich die Höhe der Investition auf 32 Millionen Euro belief. „Wir wissen, die aktuelle Situation in der Automotivebranche ist herausfordernd, aber mit unserem engagierten und kompetenten Team werden wir die Herausforderungen überwinden. Ich bin zuversichtlich, dass wir ein neues Kapitel mit Erfolg schreiben werden“, sagte der Standort-Leiter Oswald Kolb.

Bei der Feier dabei waren Bürgermeisterin Astrid Fodor, Sami Krimi, Head of CEP Continental,Christian von Albrichsfeld, Geschäftsführer von Continental auf Landesebene, Ioan Bondrea, Rektor der  Lucian Blaga-Universität in Hermannstadt, Leonard Geo Mănescu, Direktor von INCESA an Universität Craiova. Es moderierte der Journalist Lucian Mîndruță.

 

Astrid Fodor unterstrich, dass Continental in den letzten 15 Jahren nicht nur ein Top-Arbeitgeber für die 4.500 Angestellten geworden sei, sondern auch ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft. „Ich wünsche mir, dass Sie immer so bleiben, wie ich Sie kennengelernt habe: ein korrekter Arbeitgeber, ein Trendsetter im Bereich des CSR (Corporate Social Responsability)“, sagte Fodor. „Sie sind immer an der Seite Hermannstadts, sowohl in kulturellen Projekten, in Sportprojekten, als auch in sozialen Projekten.  Vor allem stehen Sie an unserer Seite in der Ausbildung der Arbeitskräfte, sowohl die Universitätsbildung betreffend, aber auch die duale Bildung betreffend“.

An allen Standorten von Continental gab es eine gute Zusammenarbeit und positive Erfahrungen mit den lokalen Behörden. Allerdings scheint Rumänien etwas an Kompetitivität durch die Erhöhung von Gehältern zu verlieren. Wenn man sich  die Investitionen vieler Unternehmen in Südosteuropa anschaue, so habe man in Rumänien die Konkurrenzfähigkeit im Hinblick auf Gehälter verloren, die von den Behörden in eine Richtung gedrückt wurden, wo sie nicht mehr vom Wachstum der Produktivität in der Gesellschaft gefolgt werden. „Wir müssten schauen, dass wir zurückkehren und diese Lücke in den nächsten Jahren füllen”, betonte Christian von Albrichsfeld. Gegenwärtig schaue man sich nach Arbeitskräften hier um, dies könne aber auch anders werden, wenn man sich  in diese Richtung weiterbewege.

Alle Ehrengäste und leitenden Mitarbeiter von Continental durften etwas in eine Zeitkapsel legen (v. l. n. r.): Leonard Geo Mănescu, Liviu Bălan Head R&B, Lăcrămioara Dărăban, Head HR, Ioan Bondrea, Astrid Fodor, Christian von Albrichsfeld, Lucian Mîndruță, Sami Krimi und Oswald Kolb.Foto: Werner FINK

Die neue Produktionsfläche in Hermannstadt beträgt 12.000 Quadratmeter  und hat eine Kapazität von 150 Personen pro Schicht, das bedeutet, dass hier bis zu 600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, weitere 250 Arbeitsplätze werden durch die Büroräume ermöglicht. ,,Alle Technologien und Ausrüstungen sind High-Tech. Continental in Hermannstadt machte wichtige Schritte in diese Richtung:  Industrie 4.0, Roboter  und Coboter (kollaborative Roboter) sind bereits ein Teil der Produktion“, sagte der Geschaftsführer des Hermannstädter Standortes Oswald Kolb.

Später konnten sich die Besucher selbstverständlich selber davon überzeugen. Das neue Gebäude für Forschung und Entwicklung wurde auf einer Fläche von 4.600 Quadratmeter gebaut, wobei die Fläche aller Geschosse 13.800 Quadratmeter beträgt. Etwa  4.500 Angestellte beschäftigt Continental derzeit in Hermannstadt. In den nächsten 2-3 Jahren soll es in Richtung 5.000 gehen.

Herausforderungen soll es gegenwärtig  in der Automobilbranche weltweit geben. Die Automobilbranche baue laut Sami Krimi etwa sechs Prozent weniger Autos im Vergleich zu den Erwartungen. In  den kommenden Jahren sollen die Zahlen stagnieren. Einerseits herrsche am Markt viel Unsicherheit. Andererseits gehe es um den Impakt der Technologie. „Die neue Technologie, die Digitalisierung usw., haben einen großen Impakt auf das Auto und die Merkmale des Autos. Einige Merkmale werden wir in der Zukunft nicht haben, wir werden aber dafür andere Merkmale haben, die sehr von Digitalisierung geprägt sind”, sagte Sami Krimi. Eine neue Technology, biete zwar Opportunitäten, diese hängen aber aber mit höheren Investitionen und höhere Ausgaben zusammen.

„Eine reine Luft, intelligente Mobilität und Null Unfälle“, lauten die vornehmen Ziele, die gerade durch gegenwärtige Trends erreicht werden sollen.  Was den Standort in Hermannstadt betrifft, so sind hier Trends wie automome Mobilität, Vernetzung usw., bereits vorhanden. Dabei gehe es beispielsweise beim „autonomen Fahren” nicht nur um Pkws, sondern auch um den Makrotransport in Städten, wo yum Beispiel keine Fahrer für Kleinbusse eingesetzt werden müssen. „Das ist ein Beispiel, wo Continental viel investiert”, sagte Sami Krimi. „Unser Augenmerk ist nicht nur das Auto, sondern die Mobilität, wo wir Teil der zukünftigen Marktopportunitäten sein möchten”.

Der Unterschied zu anderen Standorten ist, dass Megatrends in Hermannstadt sowohl auf der Engineering-Seite, als auch in der Produktion zu finden sind. Entwickelt und produziert  werden  hier u. a. Lösungen zu Fahrerassistenzsystemen.

Continental investierte 2018 Investitionen bis zu 240 Millionen Euro an den Standorten in Rumänien. In diesem Jahr wurde u. a. mit der Erweiterung von Bürogebäuden in Jassy begonnen, eine Investition, die sich auf 27 Millionen Euro beläuft und 1,9 Millionen Euro wurden  in Temeswar in ein automatisiertes Lagersystem investiert. Von 1999 bis 2018 investierte Continental fast 1.6 Milliarden Euro in die Aktivitäten in Rumänien.

Werner FINK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.