Nach einem Rezept von 1873

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Ururgroßmutters Vanillekipferl wieder begehrt

Ausgabe Nr. 2651

 

Hans Prömm brachte zum DWS-Mitgliedertreffen im November eine Kostprobe seiner Vanillekipferl mit.                                     Foto: Werner FINK

„Vanilla Rausch“ heißen die Vanillekipferl, mit denen Hans Prömm, Geschäftsführer der Hawema Tooling aus Kronstadt die Gäste beim letzten DWS-Mitgliedertreffen bediente. Prömm ist in Weidenbach aufgewachsen. 1985 wanderte er gemeinsam mit seiner Familie aus und 20 Jahre lang kam er dann nicht mehr nach Rumänien.

 

Während dieser Zeit machte er in Deutschland Karriere. Zehn Jahre lang war er Offizier bei der Bundeswehr, dann war er bei Philips tätig, wo er Geschäftsführer der Philips Oral Healthcare Deutschland wurde.

Gemeinsam mit Werner Braun, den er bereits von der Schulbank kannte und der gegenwärtig Vorsitzender des Deutschen Wirtschaftsklubs Kronstadt (DWK) und Geschäftsführer von Caditec ist, kaufte Prömm bei seiner Rückkehr aus Deutschland die Automatisierungsfirma Caditec GmbH & Co KG. Die ProduktionsfirmaHawema Tooling wurde  dann 2011 gegründet, um bestimmten Nachfragen von Caditec-Kunden entgegenzukommen. Prömm hat sich nun als Ziel gesetzt, parallel zu seinem Hauptgeschäft die Kipferlproduktion weiter auszubauen.

So sehen die leckeren Vanillekipferl aus.Foto: Werner FINK

„Ich bin zurückgekommen, weil wir eine Firma gekauft haben, die Caditec GmbH, die eine Niederlassung in Kronstadt hatte“, erzählte Prömm von seinem beruflichen Werdegang in Rumänien. „Wir wussten nicht, ob wir zumachen oder weitermachen sollen. Wir haben dann aber nicht zugemacht sondern im Gegenteil weiter Leute eingestellt“. Heute sollen nun Caditec und die Hawema Tooling zu den Top 5 der Automatisierungssystemintegratoren in Rumänien gehören.

Vor zwei Jahren bemerkte Prömm, dass die Vanillekipferl nicht mehr auf dem Markt in Rumänien zu finden sind oder falls sie dennoch von einem Produzenten angeboten werden, die Qualität nicht stimmt. Als er eine Dame aus Konstanza traf, die vorhatte eine Konditorei zu eröffnen, beauftragte er sie mit der Produktion der Vanillekipferl.

Diese waren erst als Geschenke für Mitarbeiter, die ihren Geburtstag feierten oder für Geschäftspartner gedacht, später waren die Vanillekipferl immer gefragter, so dass inzwischen die beauftragte Konditorei mit der Nachfrage nicht mehr mithalten kann. „Jetzt sind wir an dem Punkt, wo wir sagen wir müssen eine kleine Fabrik eröffnen und eine eigene Produktion aufbauen“, sagte Prömm.

Der Name und die Jahreszahl auf dem Etikett des Behälters, der wie ein Einmachglas aus alten Zeiten aussieht, fallen gleich auf. Die Kipferl ließ er nämlich  nach dem Rezept seiner Ururgroßmutter Sarah Rausch aus dem Jahr 1873 backen. So werden die Kipferl unter dem Namen „Vanilla Rausch“ vermarktet.

Prömm hofft nun, im nächsten Jahr Start-up-Mittel zu bekommen und dann kann die Kipferlproduktion erst richtig losgehen.

Werner FINK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gastronomie.