Erntedankfest und Craft Bier-Fest
Ausgabe Nr. 2640

Eines der meist fotografierten Objekte beim Erntedankfest auf dem Großen Ring war ein Wagen voller Kürbisse.
Foto: Mugur FRĂȚILĂ
Ein Erntedankfest wurde am Wochenende auf dem Großen Ring in Hermannstadt organisiert, in der Harteneckgasse fand zeitgleich ein Festival für Craft Bier-Fans statt.
Riesige Strohballenmänner und Sonnenblumen, ein Labyrinth aus Strohballen für Kinder und Körbe mit Gemüse und Obst schmückten den Großen Ring und zogen nicht nur Hausfrauen an, die „zacuscă“ und Salzgurken für den Winter einlegen wollen, sondern kleine und große Schaulustige an. Das Wetter stimmte auch, tagsüber war es schön sonnig und die Abende recht mild.
Am Großen Ring wurden für das Erntedankfest Verkaufstheken und -tische aufgestellt, es kamen hauptsächlich die Produzenten, die samstags vor der Transilvania-Halle ihre Ware verkaufen. Die Hermannstädter waren eher überrascht von und nicht vorbereitet auf das große Angebot an saisonalen Obst- und Gemüsesorten, eilten zum Teil am nächsten Tag mit großen Tüten herbei, um Gurken, Tomaten, Auberginen § Co. zu kaufen und für den Winter einzulegen. Tatsächlich stimmten auch die Preise, die für diesen Anlass nicht erhöht wurden. Auch wenn letztendlich die Verkäufer an den drei Tagen nicht so viel wie auf dem regulären Samstagsmarkt verkaufen konnten, freuten sich viele von ihnen, durch dieses Fest neue Kunden gewonnen zu haben. Wie üblich auf diesem Markt konnte man auch frischgebackenes Brot, leckere Hanklich und weiteres süßes und salziges Gebäck kaufen.

Es gab Gemüsearten in Hülle und Fülle auf dem Großen Ring.
Foto: Mugur FRĂȚILĂ
Umso mehr Kunden gab es bei den Theken mit gekochtem Essen, wo die Kunden Schlange standen, um traditionelle Gerichte probieren zu können. Für eine Portion Gulasch musste man 25 Lei zahlen, Hammelfleisch-Eintopf gab es für 19 Lei, für ein gegrilltes Würstchen zahlte man 7 Lei und eine Portion Pflaumenknödel kostete 10 Lei. Dazu konnte man auch ein Glas Wein oder ein Bier trinken, auf dem Ring waren zum Teil die gleichen Bier-Anbieter wie in der Harteneckgasse zu finden, wo das Craft-Bier-Fest stattfand.
Bei den Harteneck-Türmen gab es ein weitaus reicheres Angebot an Bieren, dafür gab es weniger Essen, eher kleine Piadinas – italienische, gefüllte Fladenbrote – für 22 Lei und Eclers für 13 Lei.
Viele Kunden kamen in Gruppen, nicht nur um hier einen gemütlichen Tag zu verbringen, sondern auch um von vielen Bieren probieren zu können, die von Craftbier-Produzenten aus dem ganzen Land gebracht wurden. Ein 400-ml-Becher kostete zwischen 10 und 15 Lei. Bei den meisten Verkaufsbuden konnte man die Biere ausprobieren, um sich eines davon wählen zu können. Das glich sich dann zum Teil mit der Tatsache aus, dass so manche 400-ml-Bier in 350-ml-Becher verkauft wurden. Dafür konnte jeder Brauer sehr viel zu den Bieren erzählen, aber auch zu der Brauerei, meist junge Geschäfte für das Modeprodukt.

Pils, Rotbier, Weißbier, Schwarzbier, Bockbier, Bier mit Lavendel, mit Honig, mit Salbei oder mit Hanfblüten gab es beim Craftbierfest in der Harteneckgasse.
Foto: Mugur FRĂȚILĂ
Pils, Rotbier, Weißbier, Schwarzbier, Bockbier, Bier mit Lavendel, mit Honig, mit Salbei oder mit Hanfblüten, das Angebot war reichhaltig und sehr, sehr lecker. Da konnte man Biere probieren, die in Rumänien nur auf solchen Festen präsentiert werden, denn die Produktion wird ausschließlich im Ausland verkauft – von Belgien bis Japan -, aber auch Hermannstädter Biere, die bereits in vielen Lokalen zu kaufen sind.
Gemütlich war bei diesem Festival die mit Kissen eingerichtete Ruhezone im Park auf der Oberen Promenade, wo viele Familien mit Kleinkindern sich zurückzogen, so dass die Erwachsenen ein Bier in Ruhe trinken konnten.
Im Park war auch die Bühne aufgestellt, wo am Abend Konzerte geboten wurden. Auch sie hatten ihr Publikum, allerdings waren die Konzerte beim Erntedankfest besser besucht, denn an den drei Abenden waren Damian Drăghici & Brothers, Alex Calancea și Lupiiund die Moldauer von Zdob și Zdubeingeladen. Viele der unentschiedenen Hermannstädter und Touristen schafften es allerdings, beide Festivals zu genießen, denn sie waren nahegelegen genug, dass man von einem zum anderen gehen konnte, um nichts zu verpassen.
Mehr Konzerte und auch mehr Essen gibt es an diesem Wochenende sowohl am Großen Ring, als auch in der Harteneckgasse, denn da sind weitere Veranstaltungen programmiert, dazu gibt es diesmal auch zum Ausgleich ein kulturelles Angebot: Auf dem Kleinen Ring wird das Buchfest organisiert.
Und vom 19. bis 28. September steht wieder das Riesenzelt für das Cibinfestauf dem Großen Ring.
Ruxandra STĂNESCU