Buch über strombetriebenes Transportwesen
Ausgabe Nr. 2642
,,Welche Vorteile würde die elektrische Bahn bieten! Da ist vor allem der Junge Wald, dieses herrliche Schatzkästlein, welches die Natur unserer Hermannstadt vor die Tore gelegt hat, es würde erst durch die elektrische Bahn in seiner vollen Pracht aufgeschlossen werden. Tausende würden da im schattigen Eichenwald auf seinen lauschigen Plätzen und Wegen sich von der Woche oder des Tages Mühen ergehen und wieder erfrischen können“.
So schwärmte der damalige Direktor der Hermannstädter Allgemeinen Sparkassa, Dr. Carl Wolff, in seinem Vortrag am 6. Juli 1893 im Gesellschaftshaus von der geplanten Einführung der elektrischen Straßenbahn. Aus Kostengründen entschloss man sich für den gleislosen Omnibusverkehr, der erste Omnibus verkehrte am 3. Juli 1904 auf der Strecke Bahnhof – Erlenpark.
115 Jahre danach liegt nun ein reich bebildeter und akribisch dokumentierter Band über das strombetriebene Transportwesen in Hermannstadt und in Rumänien vor, den der Ingenieur Marcel Stancu mit finanzieller Unterstützung des Departements für interethnische Beziehungen der Rumänischen Regierung durch das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien und das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt im Honterus-Verlag herausgebracht hat. Die historischen Daten über den öffentlichen Personentransport in den Städten Rumäniens in einem einzigen Buch zusammenzufassen sei seine Absicht gewesen, sagte Stancu bei der Buchvorstellung am Dienstag der Vorwoche im Spiegelsaal des DFDH. Das Buch ist in rumänischer Sprache verfasst, die Zusammenfassung im Anhang liegt in deutscher, englischer und ungarischer Sprache vor, dazu gibt es eine reiche Bibliographie, ein Personen- und Ortsnamenverzeichnis und eine Tabelle mit allen strombetriebenen Transportfahrzeugen, die jemals auf dem Gebiete des heutigen Rumänien verkehrt sind bzw. noch verkehren.
Der Autor lädt in seinem Vorwort ein: ,,Steigen Sie ein: die Fahrt beginnt!“ Dieser Einladung sollte jeder Folge leisten, der an diesem Bereich interessiert ist.
Beatrice UNGAR