Erstes Street Food Festival im Hermannstädter Jugendpark war ein Erfolg
Ausgabe Nr. 2625
Bei strahlender Sonne und sommerlichen Temperaturen mitten im Mai, so wurde das erste Street Food Festival des Jahres begangen. „Vino“ hieß das kulinarische Event, das in Anlehnung an das rumänische Verb „komm“ und das lateinische Substantiv „Wein“ entstanden ist, und das zum ersten Mal in Hermannstadt am Wochenende vom 17.-19. Mai stattgefunden hat. Ganz besonders war dabei der Veranstaltungsort: der Jugendpark, rumänisch Parcul Tineretului, bei den älteren Anwohnern auch als Krautplatz oder Krautmarkt bekannt.
Zwischen Hallerbastei und Salzgasse wurde der Park 1960 auf dem ehemaligen Platz der K. u. K. Militärreitschule gebaut. „Die Reitschule wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgelöst und nun fanden hier an den Tagen der Wochenmärkte die Bauern eine Absatzstelle für den Herbstkohl, hier Kraut genannt. Daher der bis heute bekannte Namen ‚Krautmarkt’.“, so heißt es im 2008 erschienenen Album „Parcuri sibiene“ von Kurt S. Klemens und Dan Vladimir Vlăduț.
Kraut gab es leider keines am Krautplatz am Wochenende zu kaufen. Dafür aber jede Menge Imbissessen: von chinesischen Nudeln, bis zu spanischer Paella, amerikanischen Burgern, sizilianischen Cannoli, französischen Crepes und rumänischen Mici. Letztere wurden allerdings anders serviert als gewohnt: das Mici-Hackfleisch wurde nämlich direkt auf das Brot gestrichen und so gegrillt. Die Neuerfindung wurde von vielen Besuchern gelobt. Insgesamt 20 Food Trucks parkten am Wochenende im Park und in der Reitschulgasse und lockten mit Gegrilltem, Gekochtem, Geräuchertem und Gesundem aus der vegetarischen Ecke.
Auf dem Platz des ehemaligen Sommertheaters wurde eine Bühne aufgebaut, auf der jeden Abend Konzerte mit alternativer Musik stattfanden. Rechts von der Bühne schmückten neun Häuschen, aus denen leckerer Wein serviert wurde, die Allee, mit dabei die Weingüter von Jidvei, Boieru, Histria, Cotnari, Urlați – Dealu Mare, Villa Vinea, Carastelec, Trantu und Gorgandin.
Am lautesten und lebendigsten ging es aber in der Kinderzone zu. Die Organisatoren hatten jede Menge Unterhaltung für die Kleinen parat: Bogenschießen, Fußball, Basketball, Federball, Volleyball, Staffellauf für die sportlichen Kids und Bastel- und Mal-Workshops für die künstlerisch begabten Kinder. So hatten auch die Eltern Zeit, sich bei einem Glas Wein und einem Snack zu entspannen.
Durch „Vino“ kam wieder Leben in den vergessenen Jugendpark. Die Organisatoren vom Verein „Kapra“ und von der Agentur „Grey Projects“ versprechen, noch weitere Events im Jugendpark zu veranstalten.
Cynthia PINTER