Michael Lassel spendete Bild an Brukenthalmuseum
Ausgabe Nr. 2598
Was haben das Brukenthalmuseum in Hermannstadt und die Tate Gallery in London gemeinsam? Werke des Künstlers Michael Lassel, der im Vorjahr bei dem Großen Sachsentreffen erstmals im Brukenthalmuseum eine Ausstellung gezeigt hat. Unter dem Titel „Barockkolloquium“ war die Ausstellung im Landkartenkabinett zu sehen und wie die Veranstalter vom Brukenthalmuseum erklärten, war es die bisher meistbesuchte Sonderausstellung.
Möglicherweise ist es dieser Tatsache zu verdanken, dass gerade das Brukenthalmuseum in den Genuss der ersten Spende des 1948 in Ludwigsdorf/Logig in Nordsiebenbürgen geborenen und seit 1986 in Fürth/Deutschland lebenden Künstlers kam. Auf jeden Fall hatte Hans-Werner Schuster in seinem Vorwort zum Ausstellungskatalog schon darauf hingewiesen: „Seine (Anmerkung der Redaktion: Lassels) Werke fügen sich auf den ersten Blick nahtlos in das Ambiente des Brukenthalpalais‘, dieses bedeutendsten barocken Bauwerks Siebenbürgens, ein. (…) In ihnen klingen barocke Gelehrsamkeit ebenso an wie pralle barocke Lebenslust und das damit gepaarte Wissen um die Vergänglichkeit alles Lebendigen wie auch Sächlichen.“ In dem Gemälde „Menschenwerk“, das Michael Lassel dem Brukenthalmuseum gespendet hat – es ist übrigens die erste Spende des Künstlers an ein Museum – geht es vor allem um die Vergänglichkeit des Sächlichen. Darauf wimmelt es von Objekten aus dem Nachlass seines Vaters, der ein Schuster war. Wie es sich für einen Meister des „Trompe-l’œil“ („Augentäuschung“) gehört, der mit optischen Illusionen wuchert, hat Lassel viele Überraschungen in das Bild „eingebaut“, dessen Pendant – „Der Held aus dem Album“ – in der Londoner Tate Gallery hängt.
Beatrice UNGAR