Sommerfest 2018 in Holzmengen gefeiert
Ausgabe Nr. 2589
Das Holzmengener Sommerfest 2018 könnte man auch als „Rückkehr an den Ort der Gemeinsamkeit“ nennen. Das sehr schön im Harbachtal, am Fuße der Fogarascher Berge, gelegene Holzmengen war am Samstag den 4. August, Treffpunkt für die zurückgekehrten Holzmengener, die Dagebliebenen und die angereisten Interessierten.
Man versammelte sich auf dem Gelände der Holzmengener Kirchenburg zum Sommerfest 2018. Zu Beginn des Festes wurde in der altehrwürdigen Hallenkirche, erbaut gegen 1275, gemeinsam mit dem neugewählten Dechanten des Kirchenbezirks Hermannstadt der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, Pfarrer Hans Georg Junesch, Gottesdienst gefeiert.
Die Kirche war dazu sehr gut besucht, wobei die vielen Trachtenträgerinnen und -träger angenehm ins Auge fielen. Pfarrer Junesch hat in seiner Predigt darauf hingewiesen, dass die Rückkehr des Jüdischen Volkes aus der Babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem durchaus Parallelen mit der heutigen Wiederkehr der Gemeinde anlässlich des Holzmengener Sommerfestes hat. Eine sehr treffende Assoziierung.
Nach dem Gottesdienst, der von Musikwart Jürg Leutert an der Orgel begleitet wurde, gab es die Möglichkeit, einen sehr gekonnt und sichtbar mit viel Liebe von Anni Drotleff angelegten Körnerteppich, der vor dem Altar platziert war, zu bestaunen. Die Gottesdienstbesucher und die angereisten Gäste wurden anschließend im 1933 erbauten Gemeindesaal von Thomas Schneider, dem Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Holzmengen, willkommen geheißen. In dem schmucken und mit viel Sinn für das Detail renovierten Gemeindesaal, der auch dem Anlass entsprechend schön geschmückt war, konnten alle bei Kaffee und Kuchen und natürlich auch den schmackhaften Spezialitäten vom Grill ihre Erinnerungen auffrischen.
Die sehr angenehme und authentische Atmosphäre im Gemeindesaal, diesem „Ort der Gemeinsamkeiten“, motivierte alle dazu, ihren Gedanken nachzuhängen und ihre Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Die erzählten Erinnerungen waren für die Zuhörer von einer unglaublichen Bildhaftigkeit und Intensität geprägt, so dass es nicht schwer gefallen ist, sich in die Zeit des Erlebens der Geschichten hineinzuversetzen.
Am Abend wurde dann von allen gemeinsam das Tanzbein geschwungen. Der Holzmengener HOG ist die Organisation eines schönen Festes gelungen. Es bleibt zu hoffen und der Mensch lebt von der Hoffnung, wie es die beiden Holzmengener „Sommersachsen“ – Martin Stefani und Thomas Krauss – ausdrückten, dass man sich im nächsten Jahr an gleicher Stelle wiedersehen kann.
Lothar SCHELENZ