Zum Nachtisch Shiratama Dango

Teile diesen Artikel

Streiflichter von der 43. Auflage des Festivals „Lieder der Berge“

Ausgabe Nr. 2589

Aus den USA angereist war das Ensemble „Jubilee American Dance Theatre” .                                Foto: Fred NUSS

 

Die 43. Auflage des Festivals Lieder der Berge(Cântecele Munţilor) hat Folklore aus aller Welt vom 1. bis 6. August nach Hermannstadt gebracht. Bereits im Kommunismus war das Festival sehr beliebt, besonders der Umzug der Ensembles durch die Heltauergasse und die Show am Großen Ring, inzwischen gibt es dazu Tanz-Werkstätten und kulinarische Länderabende.

Mit Volkstänzen aus dem Hermannstädter Umland (Mărginimea Sibiului) eröffnete das Ensemble „Cindrelul – Junii Sibiului“ den Reigen der Tanz- und Singgruppen.
Foto: Fred NUSS

600 Künstler, 13 Ensembles und 64 Solisten aus fünf Ländern haben diesmal das Publikum in Hermannstadt mit ihren traditionellen Trachten, Musik und Tänze begeistert, der Große Ring war jeden Abend voll. Das Wetter spielte auch mit, die milden Sommerabende machten das Festival noch schöner und gemütlicher für die Zuschauer. Für diejenigen, die nicht teilnehmen konnten, gab es mehrere Live-Sendungen im Internet und auf TV-Sendern.

Die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean (am Mikrophon) begrüßte bei der Eröffnung am Freitagabend auf der Bühne am Großen Ring Teilnehmer und Publikum, gemeinsam mit Silvia Macrea (1. v. l. ), der Leiterin des gastgebenden Ensembles „Cindrelul – Junii Sibiului“.
Foto: Fred NUSS

Die Künstler aus USA, Japan, Polen, der Ukraine, Russland und Rumänien traten an drei Abenden auf der Bühne am Großen Ring auf, Gastgeber war das Hermannstädter Ensemble  „Cindrelul – Junii Sibiului”.

Jeder Abend wurde unterschiedlich gestaltet, so dass die meisten Zuschauer an jedem Abend dabei waren. Der erste Abend war dem Hermannstädter Ensemble und seinen Gästen gewidmet, die aus ganz Rumänien eingeladen wurden. Dabei traten alle drei Gruppen der „Junii Sibiului” auf, sowohl die professionelle Truppe, als auch die jungen Tänzer und die Veteranen. Dazu traten Solisten aus ganz Rumänien auf, u. a. Stana Stepanescu, Andreea Voica, Dumitru Teleagă, Nineta Popa und Ionuț Fulea.

Das jüngste Paar des Ensembles „Cununița“ aus Sathmar.
Foto: Fred NUSS

Der erste Teil der Show am Samstag war den Gast-Ensembles gewidmet, es traten auf „Ardealul” (Hermannstadt), „Călușarii” (Olt), „Cununița” (Sathmar), „Jubilee American Dance Theatre” (USA), „Souvenir” (Russland), „Wielkopolanie” (Polen) und „Sonechko” (Ukraine).

Weiter ging es dann mit einem Banater Abend, bei dem die  Zuschauer mit dem Ensemble „Timişul” und den Solisten Doriana Talpeș, Felicia Stoian, Georgiana Vița, Stana Stepanescu, Adrian Stanca und Mihaela Petrovici auf ihre Kosten kamen.

Die Ensembles „Kizuna”  (Japan), „Souvenir”, „Jubilee American Dance Theatre” und „Sonechko” waren dann auch am letzten Abend des Festivals zu sehen, danach traten Solisten wie Ionela Sterp, Ovidiu Homorodean, Mariana Anghel, Cristian Pomohaci, Dinu Iancu Sălăjanu und Nicolae Furdui Iancu auf der Bühne am Großen Ring auf.

Das Ensemble „Sonechko“ aus der Ukraine beim Umzug der Teilnehmer durch die Heltauergasse.
Foto: Fred NUSS

Die ausländischen Ensembles traten auch jeden Vormittag auf dem Parkplatz des Baumarktes „Ambient” auf, wo Schaulustige aus der Gegend eintrafen.

Allerdings nahmen die Tänzer nicht nur an den Shows teil, vormittags lernten sie neue Schritte von den Kollegen und lehrten ihrerseits die anderen Tänzer, aber auch einige neugierige Zuschauer die Schritte der Tänze ihrer Heimatländer im Armeehaus, wo die Workshops stattfanden.

Ein wichtiger Punkt dieser Ausgabe des Festivals war die Gastronomie, in Vorbereitung auf das nächste Jahr.

Hauptsächlich per Anmeldung konnte man daran teilnehmen, organisiert wurden ein japanisches Mittagessen und ein rumänischer bzw. ein polnischer Abend. Dabei gab es nicht nur gutes Essen aus den jeweiligen Ländern, sondern auch ein kulturelles Programm.

Ein japanisches Mittagessen gab es am Samstag, erwartet wurden die Gäste mit Sake. Auf den Tischen gab es natürlich nicht nur das klassische Besteck, sondern auch die Stäbchen, dazu bunte Origami-Kraniche. Gekocht haben die Mitglieder des Ensembles „Kizuna”, bei dem Silvia Macrea (stehend mit weißer Bluse), die Leiterin des Ensembles „Cindrelul – Junii Sibiului“  zu Gast gewesen ist. Unser Bild: Die Gastgeber aus Japan setzten sich erst zu Tisch, nachdem alle Gäste gegessen hatten.    
Foto: Mugur FRĂȚILĂ

Sehr erfreut nahmen die Gäste die Einladungen zu dem japanischen Mittagessen entgegen, erwartet wurden sie mit Sake – dem milden japanischen Reisschnaps. Auf den Tischen gab es natürlich nicht nur das klassische Besteck, sondern auch die Stäbchen, dazu bunte Origami-Kraniche. Gekocht haben die Mitglieder des Ensembles „Kizuna”. Beim Büffet gab es drei Sorten Sushi – Chirasi, Inari und Maki -, die man selten so schmackhaft in Rumänien kosten kann, dazu gab es leckere Tempura mit Garnelen.  Auch warme Speisen wurden angeboten, Teriyaki-Hühnchen und ein scharfer Curry, für diejenigen, die es noch schärfer haben wollten, gab es die passenden Wasabi. Als Nachtisch gab es eine festliche japanische Nachspeise, Shiratama Dango. Die kleinen glatten und klebrigen Klößchen aus Klebreismehl konnten leider nicht alle Herzen erwärmen, dafür aber der Sake und der Reistee, die es dazu reichlich gab. Nach dem Essen trat das Ensemble „Kizuna” – das „Verbindung” heißt – auf, und zeigte traditionelle Tänze aus ihrer Gegend. Dazu gab es dann eine Überraschung, denn die Tänzer mittleren Alters tanzten eine typisch rumänische Hora (Reigen), bei der die Festivaldirektorin Silvia Macrea dazu stoß. Von ihr hatte das Ensemble dieses Jahr in Japan mehrere rumänische Schritte gelernt, die sie hier vorzeigten. Mehrere Frauen aus dem Publikum freuten sich über diese Chance und gesellten sich auch dazu. Für das aktive Publikum gab es dann auch eine kurze Tanzstunde, denn die Mitglieder des Ensembles lehrten die Zuschauer einen einfachen Schritt und tanzten dann zusammen.

Sehr schön war auch der polnische Abend, bei dem es allerdings nicht nur leckeres Essen gab, sondern auch eine Stärkung der Beziehungen zwischen der polnischen Region Wielkopolska und dem Kreis Hermannstadt, die im Mittelpunkt standen.

Wunderschönen Kopfschmuck präsentierten die Gäste aus Polen.
Foto: Fred NUSS

Gastgeber waren Daniela Cîmpean, die Hermannstädter Kreisratsvorsitzende, und Krzysztof Grabowski, der Vizemarschall der Region Wielkopolska, die über die gute Partnerschaft sprachen, denn die Region ist schon zum zweiten Mal beim Festival vertreten. Die Vorstellung des Ensembles „Wielkopolanie” rundete den Abend auf.

Präsentiert wurde das diesjährige Festival von Felicia Stoian, Hauptveranstalterin war Silvia Macrea. Organisiert wurde das Festival vom Hermannstädter Kreisrat, in Zusammenarbeit mit dem Kreiszentrum für die Erhaltung der Traditionen „Cindrelul-Junii” Hermannstadt, mitfinanziert wurde es vom Hermannstädter Bürgermeisteramt und dem Nationalen Kulturfonds (Administrația Fondului Cultural Național).

Ruxandra STĂNESCU

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.