Wade Young gewinnt härteste Enduro Rallye der Welt
Ausgabe Nr. 2588
Der Gewinner der 15. Auflage der Hard Enduro Rallye Red Bull Romaniacs (RBR) heißt Wade Young und kommt aus Südafrika. Der 22-Jährige ist dadurch der jüngste Gewinner der härtesten Enduro Rallye der Welt und entthront den Sieger vom letzten Jahr, Jonny Walker, der diese Performance mit 23 Jahren schaffte. Zweiter wurde Manuel Lettenbichler aus Deutschland, gefolgt vom Drittplatzierten Jonny Walker aus England.
Es hat ein Generationswechsel unter den Enduro-Ridern stattgefunden. Am besten sehen kann man das bei Familie Lettenbichler: Vater Andreas Lettenbichler gewann vor genau 10 Jahren Red Bull Romaniacs. Heute, ein Jahrzehnt später ist Sohn Manuel dran, das Podiumstreppchen zu besteigen. Es hat diesmal zwar nur für die Silbermedaille gereicht, aber immerhin.
Die 15. Ausgabe der Red Bull Romaniacs hat gezeigt wie weit sich der Sport „Hard-Enduro” in den letzten Jahren entwickelt hat und wie dünn die Luft an der Spitze ist. Nicht nur trennten gerade einmal zwei Minuten die Top Fahrer Lettenbichler und Young nach vier Tagen im rumänischen Wald – es gab auch Fahrzeiten der beiden, die zwischen den Checkpunkten auf die Sekunde identisch waren. Und das trotz sehr unterschiedlicher Fahrstile.
Das Leistungsniveau hat sich so gesteigert, dass die Streckenbauer sich von Jahr zu Jahr immer schwierigere Strecken ausdenken müssen. So hat Lettenbichler Junior 2017 nur 7 Minuten für die Sektion „Long Walk” gebraucht, für die sein Vater 2009 noch 35 Minuten gebraucht hat. 2004 wurde die Sektion „20 Helfer“ vorgestellt, denn genau so viele waren nötig, um die Fahrer dort an Seilen hochzuziehen, weil der Parcours so steil und rutschig war. 2018 standen dort keine Helfer mehr, es war nicht mehr nötig.
Auch die vielen extra dafür angereisten Fans zeugen von der Beliebtheit des Motorsports. Am letzten Wettbewerbsmorgen ging dem Spanier Josep Garcia die vordere Bremse kaputt. Einer der aus Deutschland angereisten Fans hat die Bremse vom eigenen Motorrad abmontiert und sie dem Spanier gegeben, damit dieser das Rennen fortsetzen kann. Solche Geschichten seien an der Tagesordnung bei RBR.
„Ich bin beeindruckt von der Durchschlagskraft der Konkurrenten. Wir haben ihnen einen infernalen ersten Tag vorbereitet, damit sie auf den rasanten Rhythmus des Wettkampfs vorbereitet sind. Wir haben den Parcours noch spontan geändert, damit sie noch genügend Kraft haben, um die Rallye zu beenden“, sagte Hauptorganisator und RBR-Mastermind Martin Freinademetz zum Abschluss des Wettkampfes.
Cynthia PINTER