Endlich im Mittelpunkt

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Vorschläge für„Brukenthal-Gedenkpavillon”

Ausgabe Nr. 2587

Bei der Vernissage (v. l. n. r.): Virgil Nițulescu, Peter Jacobi, Alexandru Constantin Chituță (Brukenthalmuseum), die stellvertretende Kreisratsvorsitzende Christine Manta-Klemens, Cosmin Nasui und Robert Strebeli, Leiter der Galerie für zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums.
Foto: Fred NUSS

 

„Ethnische Minderheiten in der visuellen Kunst. Fokus Rumänien“ lautet der Titel der  Ausstellung mit den Forschungsergebnissen zu diesem Thema, die am 11. Juli in der Galerie für zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums (Quergasse/Tribunei 6) eröffnet wurde und daselbst bis zum 31. August d. J. zu besichtigen ist. Im Rahmen der Ausstellung präsentiert der Bildhauer Peter Jacobi seine Projekte „Brukenthal-Gedenkpavillon“ und „Stillleben nach dem Exodus“.

 

Der Brukenthal-Gedenkpavillon“ ist in Kleinformat in zwei Varianten in der Ausstellung zu sehen. Peter Jacobi stellte ihn bei der Vernissage vor und sagte dazu, der Baron Samuel von Brukenthal habe schon zu seinen Lebzeiten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er kein figuratives Denkmal wünsche. Deshalb käme eine begehbare Kollonade diesem Wunsch entgegen. Die sieben Doppelsäulen stellen die sieben Tugenden dar, die Mischung aus Architektur und Skulptur verleihe dem Denkmal eine besondere Gestalt.  Ob nun das Denkmal schon 2021, wenn 300 Jahre  seit der Geburt des ehemaligen Gubernators von Siebenbürgen und Gründers des Brukenthalmuseums gefeiert werden, stehen wird, sei nicht so wichtig. Wichtig sei, dass sich die Stadtverwaltung damit auseinandersetzt. 2005 hatte der Hermannstädter Stadtrat einen Beschluss gefasst, für Brukenthal ein Denkmal zu  erstellen. Die Ausstellung biete einen aktuellen Anlass dafür, die Sache noch einmal ins Auge zu fassen.

Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor habe sich im Gespräch mit dem Künstler an dem Projekt sehr interessiert“ gezeigt, sagte Peter Jacobi bei der Vernissage. Erwünscht sei auch die finanzielle Unterstützung durch die Erben, sprich: die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien bzw. die Hermannstädter evangelische Kirchengemeinde A. B..

Die Bronzevariante des „Brukenthal-Gedenkpavillons“.
Foto: Fred NUSS

Bei der Vernissage dabei war auch Virgil Nițulescu vom Kulturministerium, der auf die Bedeutung des Kulturerbes der nationalen Minderheiten in Rumänien hinwies und die Veranstalter dafür beglückwünschte, dass sie diese endlich in den Mittelpunkt gestellt“ haben, schließlich sei die Kultur Rumäniens ohne diese Werke undenkbar“. Seitens des Kreisrates gratulierte die stellvertretende Kreisratsvorsitzende den Veranstaltern für diese ausgezeichnete“ Initiative und Forschungsarbeit. Kenntnisreich und einfühlsam stellte Cristina Munteanu im Namen der Präfektur des Kreises Hermannstadt den Bildhauer Peter Jacobi und dessen Bemühen um  das Kulturerbe im Allgemeinen und das siebenbürgisch-sächsische im Besonderen vor. Der Künstler selbst war sichtlich beeindruckt.

Die Darstellung nationaler Minderheiten in der visuellen Kultur Rumäniens war das Thema des Forschungsprojekts des PostModernism-Museums aus Bukarest, wie Cosmin Nasui, der Kurator sagte. Erforscht wurde der reichhaltige und vielfältige visuelle Dialog zwischen dem multikulturellen und multiethnischen Kulturerbe Rumäniens im Kontext der Jahrhundertfeier seit der Vereinigung. Dabei habe man die Kunstwerke von Künstlern aus den Reihen der ethnischen Minderheiten in Rumänien in den jeweiligen politischen und sozialen Kontext gestellt und auf Schautafeln veranschaulicht.

Zu dem Projekt erschienen ist auch ein Katalog in englischer Sprache unter dem Titel „Ethnic Minorities in Visual Culture – Focus Romania”, herausgegeben von dem Verlag PostModernism Publishing House. Der Katalog liegt in der Ausstellung zur Ansicht auf.

Nicht zuletzt kann der Besucher auch einen Film sehen, um sich ein noch klareres Bild machen zu können über die Vorschläge Jacobis für den Brukenthal-Pavillon“.

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.