Kinderfreundliche Vernissage

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Künstlerehepaar zeigt Gemälde und Zeichnungen

Ausgabe Nr. 2570

Claudiu Doncuțiu und Andrea Bernath-Doncuțiu.      
Foto: Fred NUSS

Auf den ersten Blick haben die Künstler Andrea Bernath-Doncuțiu und Claudiu Doncuțiu, die bis zum 1. April in der Galerie für zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums ausstellen, nichts gemeinsam. Während sie Traumvisionen in surrealer Manier malt, entpuppt er sich in seinen akkuraten Tuschezeichnungen offenbar als Anhänger der Biomechanik.

 

Trotzdem titeln sie ihre von Alexandra Gălăbuț und Alexandru Constantin Chituță kuratierte Ausstellung „surreal united“, was so viel bedeutet wie: „Im Surrealen vereint“. Die Kuratoren der Ausstellung schreiben denn auch in dem Ausstellungskatalog, die Gemälde von Andrea Bernath-Doncuțiu seien dem „romantischen Surrealismus“ verpflichtet, der von dem Aufbegehren gegen den Alltag geprägt sei. In Claudiu Doncuțius Zeichnungen stehe das „Interesse für den Mythos“ im Vordergrund, wobei das Unbewusste zuweilen zurückverfolgt wird in das Primitive.

Kinderfreundliche Vernissage: Rund um die Säule mitten im Ausstellungsraum scharten sich die Kinder, um ihre Malkünste auszuprobieren.
Foto: Fred NUSS

Die Kunst des jungen Ehepaars, das seit relativ kurzer Zeit in Hermannstadt lebt und arbeitet, kann allerdings nicht losgelöst von dem Lebenslauf und der beruflichen Laufbahn betrachtet werden. Eine Gemeinsamkeit fällt sogleich auf: Beide sind Absolventen der Lucian Blaga-Universität in Hermannstadt. Andrea Bernath-Doncuțiu stammt aus Neumarkt am Mie-
resch und hat Restaurierung von Kulturerbe studiert und arbeitet seit 2010 im Astra-Museum als Leiterin des Ausbildungszentrums für Konservierungs- und Restaurierungsfachleute. Claudiu Doncuțiu ist ebenfalls Angestellter des Astra-Museums, seit 2006 im Astra-Filmstudio. Nach seinem Geschichtsstudium hatte er zwei Jahre als Archäologe an dem Museum der Dakischen und der Römischen Zivilisation in seiner Heimatstadt Deva gearbeitet.

Kennengelernt haben sich die beiden während ihrer Studienzeit in Hermannstadt. Ihre erste gemeinsame Ausstellung eröffneten sie 2010 unter dem Titel Dialog zwischen Linie und Farbe“ im Ungarischen Kulturbüro Hermannstadt. Die zweite 2011 in Neumarkt am Mieresch unter dem Titel Zeitlinie – Traumfarbe“ in der KromArt-Galerie.

Mit ihrer am Mittwoch der Vorwoche eröffneten dritten gemeinsamen Ausstellung schlagen sie einen neuen Weg ein. Den Weg der Suche nach Gemeinsamkeiten, schließlich sind sie nun seit bald drei Jahren Eltern. Allerdings wollte Sohn Aron lieber bei Vater im Arm verweilen als mit Farbstiften auf die Papierbögen zu malen, die mitten im Ausstellungsraum ausgelegt waren…

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.