Deutsch-Rumänisches Institut für theologischen Dialog gegründet
Ausgabe Nr. 2566
Deutsch-Rumänisches Institut für theologischen Dialog gegründet
Dem internationalen theologischen Austausch zwischen Deutschland und Rumänien widmet sich ein auf Initiative aus beiden Ländern neu gegründetes Institut mit Sitz in Nürnberg. Unter dem Namen „Ex fide lux – Deutsch-Rumänisches Institut für Theologie, Wissenschaft, Kultur und Dialog“ will die von evangelischen, orthodoxen und katholischen Kirchenvertretern, Theologen und Laienchristen gegründete Einrichtung künftig im Sinne einer theologischen Gesellschaft den Dialog zwischen den Kirchen Rumäniens, besonders der Rumänischen Orthodoxen Kirche, und den Kirchen in Deutschland und im deutschsprachigen Raum fördern.
„Unser Institut versteht sich als ökumenisch, interethnisch und interdisziplinär ausgerichtet. In die künftigen Veranstaltungen und den Vorstand sind Theologen, Akademiker und Laienchristen der Orthodoxen Kirche, der Katholischen Kirche und evangelischer Kirchen aus Deutschland und Rumänien eingebunden“, sagt der evangelische Theologe und Pfarrer Prof. Dr. h. c. Hermann Schoenauer aus Nürnberg. Der frühere Rektor der Diakonie Neuendettelsau pflegt seit vielen Jahren enge Kontakte zur Rumänischen Orthodoxen Kirche. Er ist Gründungsvorsitzender des neuen Instituts.
Das neue ökumenische Institut stellt eine gemeinsame Initiative Schoenauers mit dem früheren Leiter der Evangelischen Akademie Siebenbürgen/EAS, Pfarrer Prof. h. c. Dr. Jürgen Henkel, und dem rumänischen orthodoxen Metropoliten Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa dar. Die rumänische orthodoxe Metropolie unterstützt das Projekt. So fungiert der Weihbischof der Metropolie, Sofian Braşoveanul (München), als zweiter Vorsitzender. Das Institut wirkt künftig als Träger der von Jürgen Henkel und dem rumänischen Theologen Radu Preda herausgegebenen internationalen ökumenischen Buchreihe „Deutsch-Rumänische Theologische Bibliothek/DRThB“.
Ziele des Instituts, das in Deutschland als gemeinnütziger Verein fungiert, sind die Förderung des theologischen Austauschs, die Vermittlung und Pflege kirchlicher, akademischer und kultureller Beziehungen zwischen dem deutschsprachigen Raum und Rumänien, die Organisation internationaler Veranstaltungen zu Themen der Theologie, Geschichte, Kultur und Geisteswissenschaften sowie die Förderung des Wirkens der Rumänischen Orthodoxen Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa (Nürnberg). Auch die Unterstützung des Sozialen Dialogs und sozialer Projekte in Rumänien und die Durchführung ökumenischer Studien- und Begegnungsreisen sind künftige Ziele des neuen Instituts.
„Der Dialog mit der Orthodoxen Kirche ist überaus wichtig. Wir wollen mit diesem Institut bewusst ein Forum für den Austausch zwischen orthodoxen, katholischen und evangelischen Christen schaffen. Wir haben dabei alle drei Kirchen gleichzeitig im Blick“, betont Pfarrer Jürgen Henkel. Der orthodoxe Metropolit Serafim begrüßt die Gründung des Instituts und hält fest: „Es ist sehr wichtig, dass unsere Kirchen im Austausch bleiben. Diese Initiative wird das theologische Gespräch bereichern und viel Segen bringen.“ Mitglieder des gemeinnützigen Vereins können sowohl natürliche als auch juristische Personen werden.
Die Projektarbeit des neuen Instituts startet im Frühjahr mit dem „Ersten Theologischen Kolloquium“ zum Thema „Heilige und Heiligenverehrung in Ost und West“. Die Konferenz findet vom 11. bis 14. Mai in Kooperation mit der Rumänischen Orthodoxen Metropolie von Siebenbürgen und der Evangelischen Akademie Siebenbürgen statt.
Die Frömmigkeit und die Praxis der Heiligenverehrung bilden einen offenen Dissens zwischen der katholischen und orthodoxen Theologie und Spiritualität auf der einen und der protestantischen Theologie und Spiritualität auf der anderen Seite. Das Theologische Kolloquium wird das Thema in verschiedensten Facetten aus Sicht der orthodoxen, der katholischen und der lutherischen Theologie und Spiritualität darstellen und eine vergleichende wie aktualisierende Perspektive bieten.
Auftakt ist am Freitag, 11. Mai, um 19 Uhr in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen in Hermannstadt. Am Samstag, 12. Mai, wird die Tagung in der Orthodoxen Akademie im Kloster Sâmbăta de Sus fortgesetzt. Dort gibt es auch eine Führung durch das Kloster und das Museum. Am Sonntagvormittag besteht die Gelegenheit zum individuellen Besuch von Gottesdiensten in Hermannstadt. Am Nachmittag führt eine Exkursion zur evangelischen Stadtkirche von Mühlbach und den beiden Kathedralen von Karlsburg. Es wird Begegnungen geben mit den Erzbischöfen György Jakubinyi und Irineu Pop und Pfarrer Alfred Dahinten. Am Montag ist ein Besuch beim evangelischen Bischof Reinhart Guib vorgesehen.
Bei der Konferenz sind hochkarätige Referenten zu erleben. Unter anderem werden Kardinal Gerhard Ludwig Müller aus Rom, Metropolit Laurențiu von Siebenbürgen und Erzbischof Teodosie von Tomis, Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli aus Bukarest und Professor Hermann Pitters sowie weitere renommierte Theologen aus Deutschland und Rumänien erwartet.
Die Konferenz findet zweisprachig statt. Es gibt keine Teilnahmegebühr. Kost und Logis wird für die Tagungsteilnehmer aufgrund von Zuschüssen kostenfrei sein. Die Unterbringung erfolgt im Hotel Ana Airport in Hermannstadt. Teilnehmer, die Übernachtungen in Hermannstadt benötigen, sind gebeten, sich bis 25. Februar anzumelden. Teilnehmer aus Bukarest können mit einem bei der Tagung eingesetzten Bus kostenlos anreisen, der auch am Montag nach Bukarest zurückfahren wird. Infos, Programm und Anmeldeformulare sind zweisprachig auf der Webseite des neuen Instituts abrufbar (www.exfidelux.de).
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Informationen und Kontakt
www.exfidelux.de, Vorsitzender Pfarrer Prof. Dr. h. c. Hermann Schoenauer (Lange Zeile 30, 90419 Nürnberg, Tel.: +49 911 253 49 551; Fax: +49 911 253 22 681; E-Mail: vorsitzender@exfidelux.de, info@exfidelux.de), Pfarrer Prof. h. c. Dr. Jürgen Henkel (www.drthb.de, E-Mail: henkel@exfidelux.de, henkel@drthb.de).