Freilichtmuseum: Ausstellung zur Deportation der Roma
Ausgabe Nr. 2547

Bei der Vernissage im Konferenzraum. Foto: Fred NUSS
24.000 Roma wurden 1942-1944 nach Transnistrien deportiert, nur etwa die Hälfte hat überlebt, 6.000 der Todesopfer waren Kinder. Im Rahmen des Projektes „Erinnerungen aus Pappe… Die mündliche Karte der Deportation der Roma nach Transnistrien” hat das Zentrum für kulturelle und soziale Forschungen „Romane Rodimata” aus Bukarest, in Zusammenarbeit mit dem Astra-Museum aus Hermannstadt eine Ausstellung organisiert, die bis zum 15. Oktober im Freilichtmuseum zu sehen ist.
Zu den Aktivitäten des Projektes gehörte die Veranstaltung der Grafikausstellung mit Arbeiten von Curt Viorel, die nicht nur in Hermannstadt, sondern auch in Bukarest, Buzău und Ilfov gezeigt werden soll. Bei der Eröffnung in Hermannstadt waren auch ein paar Überlebende des Holocaust dabei, die damals noch Kinder waren. Der Bukarester Verein will durch dieses Projekt das Publikum in Rumänien auf die Deportation der Roma nach Transnistrien aufmerksam machen, denn laut einer Studie des nationalen Instituts zur Erforschung des Holocausts „Elie Wiesel” aus dem Jahr 2015, wissen nur 18 Prozent der Rumänen, dass vom Holocaust auch die Roma betroffen waren.
Der Verein hat bereits die Geschichten der Überlebenden aus den Kreisen Hermannstadt und Gorj gesammelt. Es sollen auch weitere Forschungen zum Holocaust der Roma durchgeführt werden, denn nur 20 Prozent der Rumänen wissen – laut der gleichen Studie – dass die Ghettos und Lager in Transnistrien Teil des Holocaust waren und dass die Roma-Minderheit in Rumänien noch weitgehend von der Mehrheit nicht akzeptiert wird.
Das Projekt wird u. a. von der Verwaltung des nationalen Kulturfonds (Administraţia Fondului Cultural Naţional) unterstützt. Die Ausstellung im Multikulturellen Pavillon ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Ruxandra STĂNESCU