1. Auflage des „Street Food Festivals“ war sehr lecker
Ausgabe Nr. 2532
Hamburger, Nudelbox, Paella, Chimichanga, Burrito und Hot Dog. Endlich gab es anderes in der Altstadt Hermannstadts zu essen außer Pizza, Döner und Brezeln. Das „Streetfood Festival“ machte am langen Pfingstwochenende vom 1.-4. Juni zum ersten Mal auf dem Huetplatz halt und war ein voller Erfolg. Einwohner und Touristen bildeten lange Schlangen an den verschiedenen Verkaufsständen und ließen es sich im Stehen oder in den speziell zum Essen und Relaxen eingerichteten Sitzecken schmecken. Organisiert wurde das Festival von der „Why Not“-Agentur in Zusammenarbeit mit dem Verein „Focus“ aus Hermannstadt.
Streetfood ist ein Konzept, das in Rumänien eher selten anzutreffen ist. Fahrbare Verkaufsstände, die auf der Straße oder auf Märkten frisch zubereitete Speisen anbieten sind eine Rarität. Und wenn man sie findet, dann wird darin entweder Kürtös Kalacs (Baumstriezel) oder Langosch verkauft. Darum war der Andrang richtig groß, als aus über 35 Wohnwagen lecker duftende Gerichte zum Essen einluden. Für einige Köche war die Reise ziemlich lang. Die Teilnehmer kamen aus Großwardein, Bukarest, Jassy, Arad, Klausenburg, Kronstadt, Karlsburg, Temeswar, Bacău und Hermannstadt. Man hatte also die Qual der Wahl.
Am beliebtesten waren allerdings die Hamburger-Stände. Vor allem vor dem schwarzen Food-Truck von „Elémozsia“ bildeten sich die längsten Schlangen. Die zahlreichen zufriedenen Kunden waren der lebendige Beweis für die schmackhaftesten Beef-Burger des Festivals. Für 25 Lei kein Schnäppchen, aber satt wurde man allemal davon und es schmeckte grandios. Sehr beliebt waren auch die Mexikaner von „Duma’s Van“, die Burritos, Tacos und Chimichangas vorbereiteten. Das exotisch klingende Chimichanga ist nichts anderes als ein frittierter Burrito, also eine Weizentortilla, in die unter anderem Hackfleisch, Bohnen, Reis, Tomaten, Avocado oder Käse eingewickelt werden. Serviert wird Chimichanga mit einem Klecks superscharfe Chilisoße und saurer Sahne. Für 20 Lei gab es dazu noch mexikanische Fritten. Da es in Hermannstadt kein richtiges asiatisches Restaurant gibt, waren die verschiedenen Nudelboxen von „Wok and Roll“ ebenfalls ein Renner. An einer Nudelbox mit panierten Hähnchenbruststreifen beträufelt mit scharfer oder süß-saurer Soße konnte man sich für 20 Lei satt essen. Das spanische Reisgericht Paella war ebenfalls ein beliebter Snack. Auf den riesigen flachen Pfannen mit gelbem Reis und Gemüse thronten halboffene Miesmuscheln. Fischgerichte gab es an einer einzigen Theke, jener der Firma „Valeputna“. Man hatte die Wahl zwischen Hering-Brötchen oder Forellen-Burger. Beides sah zum Anbeißen gut aus. Und wenn noch Platz für Dessert übrig war, hatte man mehrere Crepes-Sorten (siebenbürgisch: Kletitten), Kuchen oder Eis zur Wahl. Ein spezielles Eis, besser bekannt als thailändisches Eis, konnte man bei „Thai Scoops“ probieren. Dabei wird Sahne mit kleinen Früchten, Aromen, Sirup und Zucker auf einer minus 20 Grad kalten Platte verteilt. Die Oberfläche wird geglättet, bis sie versteift und anschließend werden davon Rollen abgekratzt und mit Toppings serviert. Zum Durstlöschen gab es mehrere Bierstände und frisch gepresste Säfte.
Für musikalische Begleitung zur guten Verdauung der leckeren Speisen sorgten Abend für Abend verschiedene rumänische Bands u.a. Toulouse Lautrec, We singing colors, Byron oder Suburbia 11. Filme zum Thema Essen wurden ebenfalls bei Einbruch der Dunkelheit projiziert.
Man kann schlussfolgernd sagen, dass das „Street Food Festival“ die leckerste Veranstaltung Hermannstadts war und bestimmt auch in Zukunft große Erfolge feiern wird. Denn Liebe geht durch den Magen.
Cynthia PINTER
Foto 1: Hamburger, Nudelbox, Paella, Chimichanga, Burrito und Hot Dog gab es beim „Streetfood Festival“, das am langen Pfingstwochenende vom 1. bis zum 4. Juni zum ersten Mal auf dem Huetplatz in Hermannstadt halt machte.
Foto 2: So sieht eine Nudelbox aus.
Fotos: Dragoș DUMITRU