Ausgabe Nr. 2530
- Bezirksgemeindefest am Sonntag Kantate in Mediasch
Blumen für die Mütter, Großmütter, Tanten und überhaupt für alle anwesenden Frauen, Kalender für die Kuratorinnen und Kuratoren, eine leckere Tokana und Musik für alle gab es beim 40. Gemeindefest des Mediascher Kirchenbezirks am Sonntag Kantate in Mediasch. In seinem Grußwort zum Auftakt des Festgottesdienstes in der bis auf den letzten Platz gefüllten Margarethenkirche wies Pfarrer Gerhard Servatius-Depner darauf hin, dass man bei diesem Fest nicht nur Gemeinschaft feiern sondern auch Gott loben möchte: „Dass wir heute hier das 40. Gemeindefest feiern ist Gnade und Geschenk unseres Herren und wir haben allen Grund zu danken. Gott, der größte Komponist aller Zeiten, möge uns neue Lieder ins Herz legen.“
Eines der neuen Lieder, einen Kanon zur Jahreslosung 2017 („Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Hesekiel 36,26), lernten die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher unter der Leitung der beherzten Stadtkantorin Edith Toth, die es auch diesmal schaffte, alle zum Mitsingen zu begeistern. Musik erklang immer wieder im Gottesdienst, mal gesungen von dem Mediascher Männeroktett, mal von dem Kinderchor, mal zur Gitarrenbegleitung, mal auf der Orgel gespielt von Liv Müller, dann wiederum gesungen von dem Mediascher Kirchenchor. Besonders gewürdigt wurden, da an diesem Sonntag auch der kirchliche Muttertag gefeiert wurde, die Frauen, wobei einige Kinder unter Leitung von Pfarrerin Bettina Kenst Gedichte für die Mütter auswendig gelernt hatten und diese nun vortrugen, wobei ihre Geschwister oder Eltern sie stolz und fleißig fotografierten. Anschließend verteilten die Mädchen und Jungen Nelken an die anwesenden Frauen und zogen gemeinsam aus der Kirche zum Kindergottesdienst, der in dem Gemeindehaus veranstaltet wurde. Als Verstärkung hatten die Mediascher Pfarrerinnen und Pfarrer den Jugendreferenten der Hermannstädter evangelischen Kirchengemeinde, Frank Gründler, eingeladen.
Von der Sehnsucht aller Menschen nach Harmonie ging es dann in der Predigt zu Matthäus 21,12-17, wobei Dechantstellvertreter Ulf Ziegler angelehnt an die Aussage „Musiker sind Architekten des Himmels“ feststellte: „Durch die Musik erschließt sich uns die Architektur des Himmels“. Ziegler stellte aber auch Fragen in den Raum: „Wie feiere ich würdig Gottesdienst? Wer ist eingeladen? Sind wir auch tolerant? Stören uns Kinder im Gottesdienst?“ Eine Antwort wäre diese, man solle um Offenheit und Spontaneität beten, um Jesus zu verstehen, der alles auf den Kopf gestellt habe, als er Lahme und Blinde in den Tempel eingeladen hatte.
Das gesellige Beisammensein kam trotz Regen nicht zu kurz, im Festzelt konnten die rund 300 Anwesenden die leckere Tokana genießen, die in der Küche des Diakonievereins Mediasch zubereitet worden war und dabei wurden sie von der aus Sankt Martin angereisten „Armonia“-Blaskapelle mit bekannten Weisen verwöhnt. Im Gemeindehaus gab es eine Bastelwerkstatt für Kinder, die sehr gut besucht war, weil die im Garten geplanten Spiele ausfielen. Hier konnte man auch Bastelarbeiten kaufen.
Die Theologin Dorothea Koch-Möckel hatte ihren „Ein strahlender Herbsttag innen und außen“ getitelten Bericht über das erste Mediascher Bezirksgemeindefest (abgedruckt in dem Gemeindeblatt Schritte Nr. 8 an Weihnachten 1996) mit folgenden Worten abgeschlossen: „Singend und voll dankbarer Freude und mit der trotzigen Gewissheit, dass es mit unserer Kirche und unserem Glauben keineswegs am Ende ist, ja, dass sogar neue Anfänge möglich sind, fuhr ich nachhause nach Hermannstadt.“ Diese Worte gelten auch heute und auch für die unterzeichnende HZ-Redakteurin.
Beatrice UNGAR
Im Festgottesdienst in der Margarethenkirche griff Pfarrer Gerhard Servatius-Depner (links außen) selbst zur Geige und begleitete den Kinderchor. Foto: Beatrice UNGAR
Nachdem sie je einen Kalender der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien überreicht bekommen hatten, stellten sich die anwesenden Kuratorinnen und Kuratoren zum Gruppenbild im Festzelt auf. Fotos: die Verfasserin
In der Küche des Mediascher Diakonievereins, wo täglich 100 Essensportionen für das Projekt „Essen auf Rädern“ zubereitet werden, wurde auch die Kartoffeltokana für die Festteilnehmer gekocht. Die Köchinnen mussten sehr früh am Tag damit anfangen, weil sie alle Kartoffeln von Hand schälen mussten und immer noch von einer Kartoffelschälmaschine träumen…