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Sommerakademie zu „Kulinarik und Ernährung im Donau-Karpaten-Raum“
Der offene Kreis „Studium Transylvanicum“ lud mit Unterstützung des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. (IKGS) an der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) vom 31. August bis zum 6. September 2016 zur 31. Internationalen Siebenbürgischen Akademiewoche nach Lippa/Lipova ein.
Das Ziel dieser jährlich stattfindenden Sommerakademie ist, so Mitveranstalterin Enikö Dacz, Studierenden und Jungakademikern, die sich mit der Region beschäftigen, die Möglichkeit zu bieten, ihre Projekte zur Diskussion zu stellen und Kontakte zu knüpfen.
„Kulinarik und Ernährung im Donau-Karpaten-Raum – traditionelle und unkonventionelle Kulturrezepte“, so lautete das diesjährige Thema, dem sich die Teilnehmer, die in diesem Jahr aus Rumänien, Ungarn, Deutschland und Weißrußland kamen, widmeten.
Prof. Rudolf Jaworski (Konstanz/Deutschland) sprach über „Kulinarik als Indikator von Mischkulturen in der späten Habsburgermonarchie“, Gabor Egry (Budapest/Ungarn) beleuchtete die „Gastronomie, Geschichtspolitik und Mythisierung in Ungarn nach 1989″ und Klara Kuti (Tata/Ungarn) gab einen Einblick in die „kulinarische Kommunikation“ im Donau-Karpaten-Raum.
Interessant war darüberhinaus auch die Vorstellung des „Kulturführers Mitteleuropa – Kulinarik und Kultur“ (herausgegeben vom Institut für Donauraum und Mitteleuropa, Wien/Österreich) durch Wilhelm Droste (Budapest/Ungarn) sowie die Präsentation eines Audios über die Entstehung des von den Vereinen My Transilvania und Hosman Durabil veranstalteten „Transsilvanian Brunch“, welcher für sich in Anspruch nimmt „die authentische kulinarische Kultur im südlichen Transsilvanien“ darzustellen.
Eva Spanier (Erlangen/Deutschland) leitete einen Workshop zum Thema „Fremd- und Selbstbilddiskurse über Rumänien im Spiegel zeitgenössischer rumänischer Kochbücher“.
Zu den Höhepunkten gehörten zudem die lyrischen Darbietungen des Katzendorfer Schriftstellers Frieder Schuller („die angst der parkbank vor dem abendrot“) sowie die Lesungen von Lorette Brădiceanu-Persem, Robert Tari, Mitglieder des Temeswarer Literaturkreises „Stafette“, der übrigens am 21. und 22. Oktober d. J. sein 25. Gründungsjubiläum feiern wird.
Viele Beiträge der Beteiligten sind bald auch in der Zeitschrift Spiegelungen des IKGS nachzulesen.
Als Rahmenprogramm freuten sich die Teilnehmer über eine Wanderung zur Burgruine nach Sojmosch/Șoimoș sowie über den Besuch des Weingutes Rekasch/Recaș und die Besichtigung des Geburtshauses von Adam Müller-Guttenbrunn. Abschließend führte der örtliche Pfarrer Andreas Reinholz kurzweilig durch seine (Wallfahrts-) Kirche „Maria Radna“.
Hugo-Alexander FROHN
Gruppenbild mit Teilnehmenden und Dozenten vor der Wallfahrtskirche Maria Radna. Foto: der Verfasser