Vorgeschmack auf das Sachsentreffen 2017

Teile diesen Artikel

41. Auflage des Folklorefestivals Cântecele Munților“ (Lieder der Berge)
Ausgabe Nr. 2493
 

1-saxentanz

Einen Vorgeschmack auf das Sachsentreffen 2017, das in Hermannstadt veranstaltet wird, erlebten die Zuschauer der 41. Auflage des Folklorefestivals Cântecele Munților“ (Lieder der Berge) durch die Teilnahme einer gemischten Tanzgruppe und einer Blaskapelle des Landesverbands Bayern des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V..

Traditionell wird das Sachsentreffen vom Siebenbürgenforum im September nach Schulbeginn veranstaltet, das 26. Sachsentreffen am 24. September 2016 in Sächsisch-Regen unter dem Motto „Mit Mut und Rat auch in der Tat“. Das Sachsentreffen 2017 wird ausnahmsweise im Sommer, vom 4.-6. August in Hermannstadt stattfinden, so dass alle Siebenbürger Sachsen aus den USA, Kanada, Österreich, Deutschland und Rumänien die Chance haben, aktiv daran teilzunehmen. Die Vorhut bildeten am vergangenen Wochenende die 18 Mitglieder der Siebenbürger Blaskapelle Landshut und die 27 Tänzerinnen und Tänzer von den siebenbürgisch-sächsischen Volkstanzgruppen aus Landshut, Ingolstadt, Geretsried und Augsburg.

Vor dem Umzug am Freitag besuchten die Vertreter Deutschlands das „Dr. Carl Wolff“-Altenheim und erfreuten die Bewohnerinnen und Bewohner mit einem kurzen Auftritt. Der Landesvorsitzende und Delegationsleiter Werner Wilhelm Kloos, ein gebürtiger Hermannstädter, begrüßte alle im Speisesaal und erzählte, wie es zu dieser Teilnahme gekommen ist. Zunächst war 2015 das bekannte Hermannstädter Folkloreensemble „Cindrelul – Junii Sibiului“ in der Partnerstadt Landshut aufgetreten und hatte vor allem die Herzen der in Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen höher schlagen lassen. Kloos fragte bei diesem Anlass die Direktorin des Ensembles und Leiterin des „Lieder der Berge“-Festivals, Silvia Macrea, ob es nicht möglich wäre, Volkstanzgruppen der Siebenbürger Sachsen nach Hermannstadt einzuladen. Silvia Macrea ließ sich nicht lange bitten und so kam es, dass sich rund 57 Vertreterinnen und Vertreter des Landesverbands Bayern des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. mit einem Doppeldecker-Bus auf die Reise machten.

3-chile

Gemeinsam mit den anderen 11 Ensembles nahmen sie am Freitag auf Einladung der Kreisratsvorsitzenden Daniela Cîmpean an dem Empfang im Sitzungssaal des Kreisrats teil, wo Silvia Macrea allen ein Ehrendiplom überreichte. Jedes Ensemble hatte einige Vertreter geschickt, die ihrerseits den Gastgeberinnen Geschenke überreichten. Aus Zypern waren es die Zyperngriechen aus Achna Forest, die seit 2002 immer wieder dabei waren, aus Mexiko das Ensemble „Guijarro“, aus Serbien das „Swetoslaw Markovici“-Ensemble aus Novi Sad, aus Chile ein Ensemble aus Temuco und Deutschland war von der Tanzgruppe und der Blaskapelle der Siebenbürger Sachsen vertreten. Weitere sechs Gruppen kamen aus Rumänien: „Arcanul“ (Suceava), „Cununița“ (Arad), „Cununa Carpaților“ (Bukarest), „Dor Transilvan“ (Klausenburg) und „Cindrelul-Junii Sibiului“ bzw. „Ardealul“ (Hermannstadt).

Daniela Cîmpean stellte in ihrer Begrüßung fest: „Tanz verbindet über alle Grenzen hinweg. Ich danke Silvia Macrea dafür, dass sie mit diesem Festival einen Beitrag zum Image von Stadt und Kreis Hermannstadt leistet und diese als Kulturdestination etabliert hat.“ Cîmpean begrüßte unter den Gästen auch die stellvertretende Kreisratsvorsitzende aus Arad, Claudia Boghijevici, die es sich nicht nehmen ließ, auch bei dem Umzug dabei zu sein.

Seitens der aus Bayern angereisten Gruppe sprach Werner Kloos, der 1983 ausgewandert ist und nun seiner Freude darüber Ausdruck verlieh, in Hermannstadt zu sein, um zu zeigen „was wir in Rumänien gelernt haben“.

3-mexiko

Die Siebenbürger Blaskapelle Landshut eröffnete den Umzug durch die Heltauergasse auf den Großen Ring und erntete begeisterten Applaus von den zahlreichen Zuschauern. Nachdem alle Ensembles auf dem Großen Ring eingetroffen waren, tanzten sie einige Tänze und im Anschluss traten die Gastgeber und ihre Gäste auf die Bühne und präsentierten ein abwechslungsreiches und mit Überraschungen gespicktes Programm. Eine der Überraschungen kam der Mutter der Hauptorganisatorin, Silvia Macrea sen. zu Gute: Sie wurde auf die Bühne eingeladen, um ein Exzellenzdiplom zum 80. Geburtstag entgegenzunehmen, das ihr der Kreisrat und das Brauchtumspflegezentrum „Cindrelul-Junii“ verliehen hat. Silvia Macrea sen. wurde für ihren Beitrag zu der Entwicklung des heute von ihrer Tochter geleiteten Folkloreensembles geehrt. Sie war sowohl als Tänzerin dabei, aber vor allem als Tanzlehrerin für mehr als tausend Kinder.

Eine weitere Überraschung boten die aus Deutschland angereisten Teilnehmer. Sie spendierten den Gastgebern mehrere Fässer Bier.

Aufgetreten sind sie dann am Sonntag Abend als erste Gruppe, um dann ins Hermania-Restaurant zu eilen, wo der „deutsche Abend“ stattgefunden hat. Das Lokal war brechend voll und die Tänzerinnen und Tänzer sowie die Blaskapelle traten regelrecht „auf Tuchfühlung“ mit den zahlreichen Gästen auf. Die Stimmung war sehr gut und alle träumten schon von der Teilnahme an dem Sachsentreffen 2017 in Hermannstadt. Tatsächlich darf man darauf gespannt sein. Und vielleicht machen die „Junii Sibiului“ auch mit.

Beatrice UNGAR

 

Foto 1: Die jüngsten Tänzerinnen und Tänzer beim Aufmarsch zum Auftakt des Auftritts der Tanzgruppen und der Siebenbürger Blaskapelle Landshut auf der Bühne am Großen Ring.                       

Foto 2: Die aus dem 13.452 km entfernten Temuco/Chile angereisten Tänzerinnen und Tänzer im Rapa nui“-Look waren die Rattenfänger“ beim Umzug.

Foto 3: Eine Augenweide waren die Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles „Guijarro“ aus Mexiko (hier ein Paar auf dem Großen Ring).

Foto: Fred NUSS

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Tanz.