Begabt, beschenkt, beauftragt

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  1. Jubiläum der Frauenarbeit der EKR in Hermannstadt gefeiert

 

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„Jeder ist begabt. Jeder ist beschenkt. Jeder ist beauftragt. Wir dürfen heute dankbar sein für die vielen Menschen, die das in den 20 Jahren seit dem Bestehen der Frauenarbeit, gewusst haben und danach gehandelt haben. Aber dieses Wort gilt auch uns allen die wir heute hier sind: Jeder ist begabt, beschenkt und beauftragt! Lasst uns doch auch in den nächsten 20 Jahren etwas daraus machen!“ So schloss Pfarrerin Bettina Kenst die Andacht zum Auftakt der Jubiläumsfeier der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien.

Bunt und mit viel Musik, Frohsinn und auch Tanz gespickt, verlief am Samstag der Vorwoche das Fest zum 20. Jubiläum der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien. Vor genau 21 Jahren fast auf den Tag genau war dieses Werk der Kirche von beherzten und begeisterten sowie begeisterungsfähigen Frauen aller Altersklassen ins Leben gerufen worden. Auf diese 21 Jahre Bestehen wies auch Bischof Reinhart Guib hin, der Edith Toth, der amtierenden Vorsitzenden, einen Strauß mit 21 Tulpen überreichte. Er habe jeweils sieben rote, rosafarbene und weiße Tulpen ausgesucht, passend zu dem Dreiklang der christlichen Tugenden „Glaube, Liebe und Hoffnung“, wie sie in dem 1. Korintherbrief erwähnt werden: „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“ (1 Kor 13,13)

Guib sagte, die Frauen hätten den Glauben weitergegeben und er habe kaum Zweiflerinnen unter den zahlreichen Kuratorinnen gefunden: „Die Liebe ist die größte Gabe von allen. Eure Anwesenheit und eure Veranstaltungen machen unsere Kirche liebenswürdig, freundlich, besuchswürdig – dies habt ihr eingebracht. Ich wünschte mir keine Gemeinde ohne Frauen. Ich danke euch, dass ihr Hoffnung sät. Ihr habt eine Segensgeschichte in unserer Kirche geschrieben, ihr möget sie weiter schreiben.“4-konzert-in-ausstellunggr

Ilse Philippi, die zu den Initiatorinnen der Frauenarbeit gehört, erinnerte in ihrem fundierten Bericht über die Anfänge, die Entwicklung und die aktuelle Lage der FA u. a. daran, dass die finanzielle Basis der Frauenarbeit von dem Frauenwerk der Evangelisch-lutherischen Kirche Hannover gesichert wurde. Dieses spendete die 1994 eingesammelte Kollekte der von der Evangelischen Kirche Deutschlands ausgerufenen ökumenischen Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen 1988-1998″ den evangelischen Frauen in Rumänien. Es waren 160.000 DM. Von dem Frauenwerk aus Hannover bei dem Fest anwesend war Erika Tipke, die Grüße der Pastorin Franziska Müller-Rosenau überbrachte und auch eine Spende an Edith Toth überreichte.

Von dem ebenfalls mit der FA der EKR verbundenen Landesverband Braunschweig der evangelischen Frauenhilfe war Waltraud Liekefett angereist, die in ihrem Grußwort darauf hinwies: „Nur wenn wir über den Tellerand hinüberschauen, können wir friedlich miteinander leben.“

Aus Österreich überbrachte Marianne Domby Grüße von der evangelischen Frauenarbeit und die Frauenreferentin des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Christa Wandschneider, erwähnte die alte Tradition der Frauenarbeit in Siebenbürgen und gab bekannt, dass in diesem Jahr beim Heimattag in Dinkelsbühl eine Frau, die Künstlerin Sieglinde Bottesch, mit dem Kulturpreis der Siebenbürger Sachsen geehrt wird.

Die Musiklehrerin und Theologin Solveig Wagner, die seit 1990 die Entwicklungen in Siebenbürgen verfolgt, stellte fest, dass sie als Norwegerin, die in Deutschland lebt, dank der Frauenarbeit nun auch in Siebenbürgen zu Hause sei.

In ihrem Referat ging die Theologin Martina Zey aus Sächsisch-Regen auf die sichtbaren und unsichtbaren Spuren ein, die Menschen hinterlassen und schlussfolgerte: „Alle bleibenden Spuren, die wir im Weinberg Gottes hinterlassen, verdanken wir Ihm. Die Frauenarbeit ist ein Puzzleteil im Reich Gottes.“

Puzzleteile aus der bunten Vielfalt der Frauenarbeit waren in einer Ausstellung im zweiten Stock des Bischofshauses zu sehen. Anschließend tagte die Vertreterinnenversammlung, bei der ein neuer Vorstand gewählt und die Frauenreferentin Brigitte Auner verabschiedet wurde, die ab 1. Mai ihr Amt niederlegen wird. Neu in den Vorstand gewählt wurden Christiane Lorenz und Bettina Kenst, wiedergewählt Edith Toth und Sunhild Galter. Die fünfte im Bunde ist Carmen Elisabeth Puchianu seitens des Landeskonsistoriums.

Beatrice UNGAR

Foto 1: Zum Auftakt des Festes lud die FA-Vorsitzende Edith Toth (mit Gitarre) alle Gäste zum Mitsingen ein. Unser Bild: Auf dem Fußboden war ein buntes Kreuz aus selbstgehäkelten Topflappen ausgelegt, die Frauen aus allen Regionen mitgebracht hatte.

 

Foto 2: Die Eröffnung der Ausstellung im zweiten Stock des Bischofshauses untermalten musikalisch Hedda Martin, Dorothea Binder, Brita Falch-Leutert, Elisa Gunesch, Teresa Leonard, Edith Toth und Jürg Leutert (v. l. n. r.).

Foto: Beatrice UNGAR

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.