Ausgabe Nr. 2443
Die 40. Auflage des Internationalen Folklorefestivals „Lieder der Berge“
Das Internationale Folklorefestival „Cântecele munților" (Lieder der Berge) feierte vom 5. bis 9. August d. J. seine 40. Auflage, ein Jubiläum. Teilnehmer aus verschiedenen Ländern entdeckten und brachten auf die Bühne auf dem Großen Ring ihre kulturellen Wurzeln und Traditionen. Zum Auftakt gab es am Mittwoch, den 5. August, einen rumänischen Abend. Genauer gesagt, ein kulinarisches Happening im Armeehaus-Restaurant.
Wenn es Rumänisch zugeht, gehen Essen und Vergnügen Hand in Hand: Von uralten Volkstänzen wie Reigen und „Sârbe” über Liebeslieder und idyllische musikalische Formen und bis hin zu den traditionellen Gerichten, wie geräucherte Wurst und „Jumări” (Grieben), telemea (Schafskäse) und Zwiebel, sarmale (Kohlrouladen) mit Polenta sowie Pflaumenkuchen und der völlig dazu geeignete Schnaps/Țuica. Die Gäste freuten sich ungemein, frisch zubereitete Gerichte zu goutieren.
Der kulinarische Abend begann mit der uralten Tradition des Empfanges der Gäste mit Brot und Salz, im Zeichen von Liebe, Gastfreundschaft und Pietät. Das Brot symbolisiert das Leben, das Salz die Freundlichkeit.
Die Atmosphäre des Abends wurde mit Liedern, Tänzen und Essen aufgepeppt. Die Sängerinnen und Sänger brachten dem Publikum einen authentischen Moment rumänischer Tradition dar.
Innerhalb des Folklorefestivals „Lieder der Berge“ fand am Freitag der Umzug der anwesenden Folkloregruppen statt. Der Festzug mit Repräsentanten verschiedener Länder, von Deutschland und Rumänien, bis hin zur Ukraine, Zypern oder der Türkei, zog durch die Heltauergasse auf den Großen Ring. Die 1922 gegründete Blaskapelle des Althengstetter Trachtenvereins ging voran. Jung und Alt spielten hervorragende deutsche Volksweisen zum Vergnügen des Publikums, das mit Kind und Kegel zum Event gekommen sind. Nicht nur die Hermannstädterinnen und Hermannstädter waren dabei, sondern auch Myriaden von Touristen aus Deutschland oder Österreich. Bei diesem Anlass erlebte das Publikum einzigartige Momente. Das Gastgeber-Folkloreensemble „Cindrelul – Junii Sibiului“ und weitere rumänische Ensembles aus den Kreisen Hunedoara und Olt bereicherten die Zeremonie. Nicht zu vergessen die Teilnehmer aus Spanien mit ihren spezifischen Tänzen, von klappernden Kastagnetten begleitet, sowie die Jugendtanzgruppe aus der Ukraine, die mit ihrer zweifarbigen Flagge das Publikum begrüßte. Die Heltauergasse boomte von bunten und orientalischen Farben und Klängen.
Was folgte waren drei volle Abende auf dem Großen Ring, wo auf der Bühne jeweils bis knapp vor Mitternacht getanzt, gesungen und musiziert wurde. Die Veranstalter feierten die 40. Auflage mit einem regelrechten internationalen Folklore-Marathon, bei dem mehrere hundert Akteure auf die Bühne traten und zig Tausend Zuschauer mitfieberten und der Hitze trotzten. Und noch lange von diesen Abenden zehren werden…
Dragoș COJOCARIU
Das Colilia-Ensemble (Kreis Olt, Bild links) und das Sonekko-Ensemble (Ukraine).
Fotos: Fred NUSS