„Ein engmaschiges Netz“

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Ausgabe Nr. 2444
 

Bedeutende Spendenübergabe am Brukenthalmuseum in Hermannstadt

 

Über 100 wertvolle Kunstgegenstände übergab die Direktorin der Museen der Stadt Kornwestheim, Dr. Irmgard Sedler, den Kuratoren des Hermannstädter Brukenthalmuseums Dr. Daniela Dâmboiu und Robert Strebeli, letzterer Leiter der Galerie für zeitgenössische Kunst, am 13. August, im Rahmen einer Feierstunde im Brukenthalpalais. 

Robert Strebeli unterstrich die Bedeutung der Spende: Sie sei sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus künstlerischer Perspektive aufschlussreich. Es handele sich um mehr als 91 Nachdrucke der ersten Infrarotbehandlungen und Röntgenforschungen zu Rembrandts Werken. Die beiden unterschiedlichen Investigationsmethoden wurden in ihrer Zeit zwecks Differenzierung zwischen den falschen und den originalen Dokumenten, Malereien usw. verwendet, beziehungsweise zur Aufdeckung von Fälschungen eingesetzt. Des Weiteren wurde auch eine Mappe mit 9 polychromen Holzschnitten des Künstlers Gert Fabritius zu Zitaten aus den fünf Büchern Mose überbracht. Eine Bücherspende ergänzte die Schenkung.

Die anwesende Leiterin des Deutschen Konsulats in Hermannstadt, Konsulin Judith Urban, betonte erfreut die langjährige fruchtbringende Zusammenarbeit zwischen dem Brukenthalmuseum, dem Museum im Kleihues-Bau in Baden-Württemberg und dem Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim und deren Fachleuten. Dieses Zusammenwirken habe schon Tradition und sei eine der guten und intensiven Beziehungen, welches auf einem engmaschigen Netz zwischen Spezialisten beruht, sagte Urban.

Dr. Irmgard Sedler, ehemalige Wissenschaftlerin am Brukenthalmuseum, bleibt und ist vor allem eine der nach Deutschland ausgesiedelten Kunstfachfrauen, die bekannte aus Rumänien stammende Künstler und Persönlichkeiten fördert, wie z. B. den 1940 in Bukarest geborenen Maler, Zeichner und Holzschnitt-Meister Gert Fabritius. Im Falle der Fabritius-Mappe betrachte sie sich lediglich als Überbringerin dieser Spende, sagte Sedler.

Dr. Daniela Dâmboiu bedankte sich ihrerseits bei Dr. Irmgard Sedler für die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen sowie für künftige, schon angedachte andere Kooperationen. Die Mappe mit den Nachdrucken von Rembrandts Werken werde in das Grafikkabinett des Bruken-
thalmuseums übernommen, die /Fabritiusmappe in die Sammlung zeitgenössische Kunst im neu eröffneten, besuchbaren Depot in dem Haus Nr. 6 in der Quergasse/Tribunei.

Die von Sedler überbrachte Spende sei nach der ebenfalls aus Deutschland gespendeten Cantaragiu-Sammlung (über 300 Werke) die zweite bedeutende Spende des Jahres für die Galerie für zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums.

Dragoș COJOCARIU

 

Konsulin Judith Urban im Gespräch mit Irmgard Sedler und Daniela Dâmboiu (v. l. n. r.).                                                                   

Foto: der Verfasser

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.