„Sicht-Korridor“ geschnitten

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Ausgabe Nr. 2424
 

Friedhofsaktion der evangelischen Kirchengemeinde

Wie viele Personen bilden eine Handvoll Leute? Am Samstag, dem 21. März, war bestimmt mehr als eine Handvoll Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde damit beschäftigt, auf dem Hermannstädter Zentralfriedhof Bäume zu pflanzen und ihm das passende Gesicht für die warme Jahreszeit zu geben.

 20 Personen, bewaffnet mit Gartenscheren, Spaten und Schaufeln, waren unter strahlender Sonne und blauem Himmel auf dem evangelischen Teil des Friedhofs unterwegs. Wer noch nie zuvor einen jungen Baum gesetzt hatte, wusste nach dem Schnellkurs sicher Bescheid: Loch graben, Schlamm anrühren, Wurzel hinein, Erde drüber und Wasser nachgießen.  Buchen, Eichen und besonders viele Linden wurden gepflanzt und der Frühlingssonne übergeben.

Nach dem Bäume pflanzen und der Mittagspause arbeiteten sich die Mitmachenden flächendeckend durch die langgestreckten Gräberzeilen, jede/r sollte mit der Gartenschere so etwas wie einen Sicht-Korridor schneiden. Tatsächlich drehte man sich nach einiger Zeit um und konnte von weit hinten bis nach vorne zur „Linden-Allee“ hindurchsehen. Etwas weiter abseits der halbrunden Gruft-Zeile hat der Friedhof überhaupt richtig Stil, zeigt seine eigene interessante Geschichte der Natur und Gräber gleichermaßen.

Anders jedoch links und rechts der „Linden-Allee“, die schnurgerade auf die reparaturbedürftigen Grüfte zuführt – hier schaut der Friedhof eher traurig, er starrt vor sich hin. Vielleicht blickt er nach vielen Jahren und noch viel mehr Arbeitseinsätzen wieder freundlich? Um es zu erfahren, kann man die Zeit abwarten, noch besser aber: das nächste Mal und bei allen weiteren Aktionen dabei sein!

Klaus PHILIPPI

 

Pfarrer Hans-Georg Junesch (links außen) ging bei der Friedhofsaktion mit gutem Beispiel voran.                                                                 

Foto: Privat

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche, Soziales.