„Menschenwürdiges Wohnen im Alter“

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Ausgabe Nr. 2417
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Doppelter Neubeginn für die Hermannstädter evangelische Kirchengemeinde

 

„Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt zusammen sind um eine lange Arbeit, ein schönes Projekt abzuschließen und gleichzeitig um ein Neubeginn zu starten“, sagte Stadtpfarrer Kilian Dörr. Vergangenen Samstag wurden nämlich der Abschluss der Sanierungsarbeiten am Haus Nr. 9 in der Wintergasse im Beisein von Vertretern der Kirchengemeinde, Mietern sowie den Schweizer Helfern Hanns-Albrecht von Graefe und Rudolf Herold gefeiert.

 

Den Neubeginn feierte man gleich doppelt. Einerseits ging es um den Neubeginn  der Leute die weiterhin im Haus wohnen werden, andererseits gleichzeitig um den Neubeginn mit dem Musikerpaar, Brita Falch-Leutert und Jürg Leutert, die nach den Worten des Stadtpfarrers Kilian Dörr die Zeremonie auch musikalisch verschönerten. Für diesen Moment wählten sie unter anderem den Johannes-Hymnus, den sie sangen und sich dabei auf Leier und Rebek begleiteten.

Dabei waren aber auch Rudolf Herold sowie Hanns-Albrecht von Graefe aus der Schweiz, die dem Johanniten-Orden angehören und sich für das Projekt hier sehr stark eingesetzt haben. Hanns-Albrecht von Graefe war bereits beruflich in Osteuropa tätig, ist etwa seit 50 Jahren Mitglied im Johanniterorden und als er vor Jahren an einem Ostergottesdienst hier in Hermannstadt teilgenommen hatte, sei die Partnerschaft mit der evangelischen Kirchengemeinde A. B. in Hermannstadt angebahnt worden.

„Unser Bestreben war in jedem der Häuser Sozialwohnungen einzurichten. Es wurde versucht die Wohnsituation zu verbessern, auch wenn die Mieter nicht zu viel Mieten zahlen konnten. Das ging einige Jahre so, dann haben wir uns entschieden, statt in jedem Haus ein bisschen was zu machen, ein Haus zu nehmen und einen Teil davon komplett zu sanieren und das ist jetzt hier geschehen.

Für die Mieter wurden inzwischen Alternativ-Unterkunftsmöglichkeiten gefunden. Zwei der ehemaligen Mieter haben sich entschlossen, nicht mehr zurück zu ziehen“, sagte Kilian Dörr.

Die Kirchengemeinde Hermannstadt und der Johanniterorden führten ein gemeinsames Konto und sammelten Geld auf verschiedene Arten, sei es durch verschiedene Verastaltungen, in der Schweiz oder hier, oder durch das Anschreiben von Sponsoren. Laut Victor Drăgan, dem Verwalter der evangelischen Kirchengemeinde, aber gleichzeitig auch Chef der Bauarbeiten soll sich die Investition auf 180.000 Euro belaufen. Saniert wurden insgesamt vier Wohnungen und ein weiterer Teil im Erdgeschoss soll als Gewerbefläche vermietet werden.

Das Projekt heißt „Menschenwürdiges Wohnen im Alter“, sagte Stadtpfarrer Dörr. Die Wohnungen seien bewusst so gestaltet worden, dass man ohne Schwellen überall hin durchkommen kann. Eine Rampe sei hier begonnen worden, diese werde aber wenn die andere Hälfte des Hauses fertig saniert sei, mit einem Fahrstuhl ergänzt. „Wir vesuchen auf Barrierefreiheit zu gehen“, sagte Dörr.

Der Stadtpfarrer führte gegenüber der Hermannstädter Zeitung aus: „Zu den Wohnungen der evangelischen Kirchengemeinde gehören Wohnflächen, die man z. B. als Gewerberäume zu Marktpreisen vermieten kann, Wohnungen, die in sehr guter Lage sind und versucht wird, gute Mieten zu kriegen, alle anderen Wohnungen sind aber Wohnungen mit sehr kleiner Miete. Und dann gibt es auch Wohnungen, die von der evangelischen Kirchengemeinde subventioniert werden, wo Leute wohnen, denen geholfen werden muss, sich in die Gesellschaft zu integrieren, Behördengänge zu absolvieren, u. a."

Oft könne man aber den Erhalt der Häuser nicht aus Mitteln der Kirchengemeinde bezahlen, deshalb sind Sponsoren für Renovierungsarbeiten willkommen.               

Werner FINK

 

Foto 1: Gruppenbild mit Schweizer Helfern, Presbytern und Mitgliedern der Gemeindevertretung vor dem sanierten Haus Nr. 9 in der Wintergasse/Timotei Popovici                                                         

Foto: der Verfasser

 

Foto 2: Nach einer einwöchigen Reise zu Wasser und zu Land von den Lofoten-Inseln quer durch Europa sind Brita Falch-Leutert (rechts) und Jürg Leutert Anfang Februar wohlbehalten in Hermannstadt angekommen. Sie treten die Nachfolge von Ursula und Kurt Philippi an: Brita Falch-Leutert als Stadtkantorin der evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt und Jürg Leutert als Landeskirchlicher Musikwart und Leiter des Bachchores.

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.