„So können wir uns heimatlicher fühlen“

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Ausgabe Nr. 2410
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Mitgliederversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen Hermannstadt

 

Unsere zweite Mitgliederversammlung in diesem Jahr steht unter einem besonderen Vorzeichen. Mit großer Dankbarkeit haben wir die Wahl unseres ehemaligen Landesvorsitzenden Klaus Werner Johannis zum Staatspräsidenten wahrgenommen. Damit hat das rumänische Volk auch uns eine Anerkennung gezollt, von der wir kaum träumen konnten."

 

Mit diesen Worten stieg der Vorsitzende des Hermannstädter Deutschen Forums, Hans Klein, in seinen Bericht vor den im Spiegelsaal des Forumshauses zahlreich erschienenen DFDH-Mitgliedern ein und fuhr fort: „Wir dürfen freudig aussprechen, dass unser Weg durch die letzten Jahrzehnte auf diese Weise gewürdigt wurde. Klaus Johannis wird alles, was uns als Minderheit wichtig ist, in die Staatsführung einbringen. Wir dürfen nicht nur hoffen, wir dürfen fest davon überzeugt sein, dass vieles von unserer Eigenart an jener Stelle eingebracht wird. So können wir uns in unserer Heimat noch heimatlicher fühlen, als wir es bisher taten."

Hans Klein gab auch seiner Freude darüber Ausdruck, dass mit Bürgermeisterin Astrid Fodor ebenfalls „eine der Unseren" die Geschicke des Hermannstädter Bürgermeisteramtes betreut.

Gegenüber diesen großen Ereignissen falle der Alltag der Arbeit des Forums deutlich ab, meinte Hans Klein und zählte einige Tätigkeiten auf, die schon zum festen Bestandteil des „Alltags" im DFDH gehören. Da wäre z. B. die Gruppe der Senioren, die sich monatlich beim Seniorennachmittag zu interessanten Vorträgen und manchmal auch zu Theaterdarbietungen trifft und von Marga Grau und Kurt Klemens betreut wird. Im Herbst hat diese Gruppe auch einen Ausflug zum Königstein gemacht, der bei wunderbarem Wetter als äußerst gelungen angesehen werden kann. 

Auch die Sympathisanten treffen sich monatlich wobei die neue Bürgermeisterin Astrid Fodor, die für diese Gruppe zuständig ist, ihr willkommener Ansprechspartner ist. Die Gespräche mit Ihnen kreisen meist um sehr praktische Probleme der Stadt. Hans Klein resümiert: „Sie haben bei den jüngsten Präsidentschaftswahlen mit uns um Stimmen geworben und  alles getan, dass diese nach Wunsch abläuft."

In der Jugendarbeit habe sich, so Hans Klein, die vom Institut für Auslandsbeziehungen entsandte im Herbst angereiste neue Fachkraft Tabea Freutel „sehr rasch und sehr positiv eingebracht. Sie hat die Arbeit von Martina Friedsmann übernommen und ist mit viel Schwung und großem Sachverstand aktiv geworden und hat der Jugendarbeit neue Impulse gegeben. Die Schnelligkeit, mit der sie ihre Arbeit angepackt hat, hat dazu geführt, dass sie, nachdem die Einstellung einer zweiten Kraft aus unseren Reihen hier sehr schnell scheiterte, sie eine neue Mitarbeiterin in der Erasmus-Studentin Franziska Fiedler fand, die der Vorstand ab 1. Januar 2015 als Jugendreferentin einzustellen beschlossen hat."

Man darf gespannt sein, wie sich die Jugendarbeit weiter entwickelt. Dazu Klein: „Sie hat eine Dynamik entfaltet, die uns sehr zuversichtlich werden lässt." Er bedauert aber: „Weniger ist auf dem Gebiet der Heranziehung von Forumsmitgliedern mittleren Alters geschehen."

Auch die Buchproduktion wurde in diesem Jahr gefördert. So z. B. der schöne in der Honterus-Druckerei gedruckte Band mit Aquarellen von Theo Damm: „Alte Städte, Dörfer und Kirchenburgen“, der den Anwesenden gegen eine Spende angeboten wurde und das schon fast ganz vergriffene Buch von Friedrich und Ilse Philippi „Haussprüche in Siebenbürgen" (Schiller Verlag Bonn-Hermannstadt). Hinzu kamen der zweisprachig herausgegebene Tagungsband „Abbrüche und Aufbrüche. Die Rumäniendeutschen zwischen den zwei Weltkriegen“ (Honterus Verlag Hermannstadt), die rumänische Fassung des Buches „Der Kauf von Freiheit. Dr. Heinz-Günther Hüsch im Interview mit Hannelore Baier und Ernst Meinhardt" und in den letzten Tagen der dritte Band von Gernot Nussbächers „Aus Urkunden und Chroniken. Hermannstadt" (Aldus Verlag Kronstadt).

In die Berichtszeit fiel auch ein sehr trauriges Ereignis. Die tatkräftige Sozialreferentin und Stadträtin des DFDH, Marianne Fritzmann, erlag einer schweren Krankheit. Klein sagte dazu: „Die heimtückische Krankheit war doch stärker als ihr Wille und unsere Hoffnung. Was sie für Forum und Stadt getan hat, war in vieler Hinsicht beachtlich. Wir können sie nur sehr schwer ersetzen." Und bat die Anwesenden ihr eine Gedenkminute zu widmen.

Zum Schluss dankte der DFDH-Vorsitzende dem Vorstand, „der seine Arbeit gewissenhaft leistet und verantwortlich Entscheidungen trifft" und allen Angestellten, „die den vielen alltäglichen, zuweilen auch schwierigen Dingen nachgegangen sind und auch in komplizierten Fragestellungen Lösungen gefunden und Hilfe geboten haben. Wahrscheinlich wird es im kommenden Jahr zu Umstrukturierungen und Neubesetzungen im Amt kommen. Gerade darum ist auch der Dank an alle an dieser Stelle angebracht."

Auf der Tagesordnung stand auch der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2015, der von den Anwesenden einstimmig angenommen wurde.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand erneut eine Runde der „Hermannstädter Gespräche" statt. Das Thema lautete „Klaus Johannis. Rumäniens erster siebenbürgisch-sächsischer Staatspräsident". Nach einleitenden Worten des DFDH-Vorsitzenden des DFDH, Dr. Hans Klein, folgte eine von Stefan Bichler moderierte Podiumsdiskussion mit Dr. Hermann Fabini, der Juristin Gertrud Krech, Maria Diana Mureșan und dem DFDR-Landesvorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr.

Beatrice UNGAR

 

 

130 Jahre seit ihrer Gründung feiert die Hermannstädter rumänische Tageszeitung Tribuna in diesem Jahr. Aus diesem Anlass fand am Freitag der Vorwoche eine Festveranstaltung im Thaliasaal statt bei der u. a. langjährige Partner der Zeitung gewürdigt wurden. Unser Bild: Das Ehrendiplom für das Bürgermeisteramt nahm Bürgermeisterin Astrid Fodor von dem Direktor des Tribuna-Pressehauses Mircea Bițu entgegen.         

Foto: Fred NUSS

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.