Ausgabe Nr. 2407
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… und haben ACL-Kandidat Klaus Johannis zum Präsidenten Rumäniens gewählt
Die Rumänen hätten nun oft genug ihre Nationalhymne („Deșteaptă-te, române"/Wach auf, Rumäne) gesungen und gehört und seien eben aufgewacht, sagte Hans Klein, der Vorsitzende des Hermannstädter Deutschen Forums nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen am Sonntag Abend der Presse. Zu dem Zeitpunkt hatte Johannis 54,50 Prozent der Stimmen erhalten, Victor Ponta 45,49 Prozent. Die am Mittwoch vom Zentralen Wahlbüro angekündigten Endergebnisse weichen wenig davon ab: Johannis – 54,43 Prozent, Victor Ponta – 45,56 Prozent.
Ein alter Mann sagte: „Ich kann mich nicht satthören daran, dass Victor Ponta die Stichwahl verloren hat." Das ist bezeichnend, hatten doch die jungen Wahlberechtigten bei dieser Stichwahl am 16. November den Ausschlag gegeben. 38 Prozent der Stimmen erhielt Johannis von Jugendlichen unter 34 Jahren, 32 Prozent von Wahlberechtigten zwischen 35 und 49 Jahren und lediglich 9 Prozent von Seniorinnen und Senioren.
Aber das Wunder war, dass Johannis in PSD-geführten Kreisen wie Konstanza, Jassy, Prahova und Suceava die Mehrheit der Stimmen holen konnte und nicht zuletzt gingen an diesem Sonntag mit 62,02 Prozent die meisten Wahlberechtigten seit 14 Jahren ihre Stimme abgeben. Absoluter Sieger war Johannis auch diesmal im Banat und in Siebenbürgen. Nur der Kreis Hunedoara tanzte wieder aus der Reihe. Bezeichnend ist auch, dass sein Gegenkandidat in keinem der von ihm gewonnenen Kreise mehr als 70 Prozent der Stimmen erhielt. Johannis verbuchte diesen Prozentsatz in vier Kreisen: Harghita (79,78 Prozent), Hermannstadt (79,48 Prozent), Covasna (77,95 Prozent) und Klausenburg (73,82 Prozent).
B. U.
„Jetzt geht es an die Arbeit": Mit diesen Worten beschloss der neugewählte Präsident Rumäniens Klaus Johannis (im Bild beim Wahlgang am Sonntag in Hermannstadt) seine erste Pressekonferenz nach Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse am Montag. Bei dieser Gelegenheit sprach er drei wichtige Empfehlungen aus: das Parlament forderte er auf, das am Dienstag auf der Tagesordnung stehende Gesetz über die Amnestie und Begnadigung von Würdenträgern zu kippen (dies ist schon geschehen); den Politikern empfahl er, die Wahlergebnisse genau zu analysieren und den amtierenden Staatspräsidenten forderte er auf, die Leiter der Auslandsvertretungen an denen es Probleme gegeben hat, ihres Amtes zu entheben.
Foto: Fred NUSS