Ausgabe Nr. 2391
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Lesung der GEDOK Franken im Erasmus-Büchercafé
Auf eine Reise in die Heimat der diesjährigen Gewinnerin des GEDOK-Literaturförderpreises, Dagmar Dusil, unternahmen vier Damen von der GEDOK Franken in der ersten Julihälfte des laufenden Jahres. Die vier Autorinnen erfreuten am 18. Juli im Erasmus-Büchercafé die zahlreichen Anwesenden mit einer aussergewöhnlichen Lesung.
Die GEDOK ist der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V., das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen der Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik, Angewandte Kunst, Original Design, Interdisziplinäre Kunst, Schauspiel und Tanz.
Die GEDOK wurde 1926 als „Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen" in Hamburg von der Mäzenin Ida Dehmel (1870-1942) gegründet. Ihr Anliegen war die Förderung künstlerischer Talente von Frauen. Die GEDOK zählt heute mehr als 2.800 Mitglieder in 23 deutschen Städten und Regionen. Die GEDOK Franken wurde 1987 gegründet mit dem wichtigsten Anliegen, „die künstlerische Arbeit von Frauen zu fördern, mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitssituation von Künstlerinnen zu verbessern und eine geschlechtergerechte Repräsentation zu erwirken", wie deren 1. Vorsitzende Elisabeth Pötzl in dem Buch zum 25. Jubiläum der Gemeinschaft schreibt.
2014 erhält die in Hermannstadt geborene Autorin und Verlegerin Dagmar Dusil den GEDOK-Literaturförderpreis. Hilde Domin (1909-2006), „Ida Dehmel Preisträgerin" von 1968 und Ehrenmitglied der GEDOK, hat diese Unterstützung für begabte Autorinnen 1971 angeregt.
In Hermannstadt gelesen haben Linde Unrein, Ursula Hoffmann, Helga Böhnke und Dagmar Dusil allerdings nicht nur eigene Texte, sondern auch Texte von Schriftstellerkolleginnen, eine großzügige Geste, muss man wohl anmerken. Auf jeden Fall war diese Lesung einzigartig lebendig, ein literarischer Genuss der besonderen Art. Zum Schluss forderten die Anwesenden einstimmig eine Zugabe, was ja nicht unbedingt bei allen Lesungen vorkommt…
Das „Damenquartett", wie Jens Kielhorn, der Betreiber des Erasmus-Büchercafés in seiner Begrüßung die vier Autorinnen nannte, bereitet auch ein neues Buch vor. Dieses soll neben den von ihrer Reise inspirierten Texten der Autorinnen auch Texte von Hermannstädter Autorinnen beinhalten.
Beatrice UNGAR
Dagmar Dusil, Ursula Hoffman, Linde Unrein und Helga Böhnke (v. l. n. r.) bei der Lesung im Erasmus-Büchercafé.
Foto: Fred NUSS