„Eine Stimme erheben für die Roma”

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Ausgabe Nr. 2388
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Fest mit Musik in Spielen beim Elijah-Verein in Holzmengen gefeiert

 

Dansul Corbilor” (Rabentanz) hieß das  Fest, das am Dienstag in der Casa Sonja”, wie die Musikschule in Holzmengen genannt wird, von dem Verein Elijah veranstaltet wurde. Das Fest ist das Ergebnis eines Musikworkshops, dem Höhepunkt des Jahres, wobei die unzähligen von Elijah betreuten Kinder die Möglichkeit haben, ihr Können zum Besten zu geben. Dabei waren auch dieses Jahr die Mitglieder der Sibiblue Friendship Band aus Wien.

„Am Anfang war eine Idee. Die Idee war: Musik bringt die Menschen zusammen. Dann haben wir ein Haus geplant und gebaut. Das Haus ist nun gebaut und heißt Casa Sonja. Es gehört euch allen, habt Freude damit und genießt den heutigen Abend”, sagte Norbert Zimmermannm, Mitglied der Sibiblue Friendship Band aus Wien und Unternehmer, dem die Musikschule zu verdanken ist. Begrüßt wurden die Anwesenden u. a. vom orthodoxen Pfarrer Călin Roajdă, von Pater Georg Sporshill, Bürgermeister Ionel Vişa, von dem für Romaangelegenheiten zuständigen Kreisrat Petru Duca,  vom stellvertretenden Präfekt Lucian Radu. Hauptveranstalter und Motoren von Elijah sind Pater Georg Sporshill und Ruth Zenkerth.

Das Repertoire der Kinder, die gemeinsam mit ihren Betreuern Musik machten, umfasste bekannte klassische Lieder, rumänische Volkslieder, Leichtmusik oder Romamusik. Außerdem zeigten die Kinder im Rahmen des Festes rumänische Volkstänze, Romatänze aber auch andere Tänze.

Bereits seit einer Woche gab es hier einen Musikworkshop, wobei die Freunde von Concordia aus Bukarest und Ploieşti aushalfen, die ihrerseits dort aufgewachsen und dort Musik gelernt hatten und jetzt die Kinder hier betreuten. Betreut wurden die Kinder auch von einigen Musiklehrern aus Hermannstadt und gegen Ende des Workshops ist auch die Sibiblue Friendship Band hinzugestoßen, die Freunde aus Österreich, die noch „die Sahne drauf setzten."

Das Fest wird zwar schon seit drei Jahren hier gefeiert, genannt wurde es aber nun zum ersten Mal „Dansul Corbilor”, also Rabentanz. Der Rabe ist übrigens auch auf dem Logo von Elijah zu sehen. Elijah wurde gewählt, weil er als Nothelfer gelte und außerdem für Gerechtigkeit stehen soll. „Das könnte wichtig sein auch für heute: eine Stimme zu erheben für die Roma, die überall weggetrieben werden”, sagte Ruth Zenkerth. Die Raben brachten übrigens dem Propheten Elias das Notwendige zum Überleben. Aus diesem Grund wurde der Rabe ins Logo genommen und auch weil er angeblich ein Schimpfwort für die Roma ist. „Wir wollen das ändern”, sagte Zenkerth „irgendwann mal sollen die Raben, also die Roma, in ein positives Licht kommen und vielleicht auch diejenigen sein, die den anderen etwas Gutes tun. Damit das Thema Rabe in einen positiven Umlauf kommt, haben wir dieses Fest Rabentanz genannt, weil es natürlich um die Musik geht, ums Tanzen und um die Freude.” Das wichtigste im Projekt ist nämlich neben der alltäglichen Hilfe wie Familienunterstützung, Hausaufgabenschule usw., die Musikschule, wobei die Kinder im Rahmen des Festes zeigen, was sie im letzten Schuljahr gearbeitet haben. Aktiv ist Elijah übrigens in Holzmengen, Ziegenthal und Neudorf.

 „Im ersten Jahr haben wir im August noch mit Concordia und den Freunden aus Österreich die Musik gestaltet. Letztes Jahr war es schon mit etwas mehr Kindern von hier und heute kann man hören und sehen, dass schon der Großteil der Musiker von hier sind aus Holzmengen und aus Neudorf. Unsere Gruppe, unsere Kinder werden besser, und eines Tages werden sie das Konzert allein bestreiten”, schlussfolgerte Zenkerth.

Im Laufe des Tages gab es für Jung und Alt die Möglichkeit, an verschiedenen Spielen teilzunehmen. Obwohl Punkte vergeben wurden, bekam jeder Teilnehmer ein Geschenk. Musiziert, getanzt und gefeiert wurde übrigens wie immer bis gegen Mitternacht, wobei es an guter Stimmung nicht fehlte.

Werner FINK

 

Foto 1: Auch der im Concordia-Projekt aufgewachsene Robert Stoica trat als Solist auf. Das Konzert war gut besucht. Eltern, Großeltern und Geschwister der Musizierenden saßen im Saal oder standen auf der Empore.

Foto 2: Beim Ringe-Werfen an einem der Spiele-Workshops hatten vor allem die Kleinsten ihre helle Freude.

Fotos: der Verfasser

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.