Mit spanischem Einfluss

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Ausgabe Nr. 2384
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Zu Besuch im Tio Tom Bistro in Mediasch

 

Wenn man von der Mündung der Stephan Ludwig Roth Straße einige Schritte auf dem Marktplatz in Mediasch weitergeht, so kommt man zum spanisch klingenden Tio Tom Bistro Express, zu Onkel Toms Bistro. Von der Terasse genießt man nebst einer köstlichen mexikanischen Tortilla eine wunderbare Übersicht über den Marktplatz in Mediasch. Und falls man sich entscheiden sollte, da etwas länger zu weilen, besteht noch immerhin die Möglichkeit im selben Gebäude sich eins der Fabini Apartments zu mieten.

 Heraus stellt sich allerdings, dass Onkel Thomas, kein älterer Herr ist, wie man erwarten würde. Es ist der junge Thomas István, der nun seit 2012 die Fabini Apartments und seit Mai 2013 das Tio Tom Bistro hier betreibt. „Fabini“ benannte er die zum vermieten gedachten Räumlichkeiten zu Ehren seiner Vorfahren.

Spanisch lernte Thomas bereits als er mit 17 durch einen Schüleraustausch nach Ecuador ging. Später ist er als Flugbegleiter bei Lufthansa um die Welt gekommen und lernte über 60 Länder kennen. Touristikmanagement studierte er in Spanien, wo er insgesamt acht Jahre lang lebte.

Da arbeitete er auch im Hotellerie- und Gastronomie-Bereich. Die spanische Küche hat er hier „zu schätzen und lieben“ gelernt und „nahm einige Rezepte mit ins Gepäck“.

Thomas Eltern stammen aus Mediasch. Sein Vater Imre István war aber evangelischer Pfarrer in Broos. Als der Familie ein Teil des Gebäudes zurückerstattet wurde, entschied sich Thomas, hier ein Gästezimmer einzurichten. „Wir kommen schon seit Jahren immer im Urlaub im Sommer und daher kannte ich das Land ja schon, ich bin hier geboren, habe meine Wurzeln hier”, sagt Thomas. „Wir sprechen zuhause siebenbürgisch-sächsisch und meine Eltern haben uns schon ein bisschen auf der Linie erzogen und daher haben wir schon immer eine gewisse Beziehung zu Siebenbürgen gehabt.”

Das Apartment-Hotel, wo es die Möglichkeit gibt sich selber was zu kochen, soll ein Konzept gewesen sein, das es damals noch nicht in Mediasch gab. Insgesamt gibt es  hier nun drei Apartments. Näheres dazu kann man auch online unter www.fabiniapartments.eu lesen.

„Es lief ganz gut und ich habe mich immer wohler gefühlt hier in Rumänien, in Mediasch und habe nicht mehr daran gedacht nach Spanien oder nach Deutschland zurückzukehren“, sagte Thomas.

Als sich das Reisebüro im selben Gebäude auflöste, entschied er sich, ein eigenes Bistro zu eröffnen. Ein Bistro mit spanischem Einfluss sollte es werden, da es die üblichen Pizzerien und Restaurants mit traditionellem rumänischen Gerichten bereits gab. Außerdem entstand der Eindruck, dass die vielen Leute, die in Spanien arbeiten und dann zurückkehren, die spanische Küche schätzen würden. Besonders geschätzt werde übrigens vor allem die mexikanische Tortilla. Weitere Spezialitäten sind unter anderem Papas Locas oder die Hausspezialität Tio Tom, ein Baguette mit Serrano-Schinken.

Ein nächstes Projekt von Thomas ist oben in den Bergen bei der alten Dakerfestung Sarmisegetuza Reggia eine agrotouristische Pension einzurichten, wo sich vor allem Aktivurlauber in ihrem Element fühlen können.

Werner FINK

 

Onkel" Thomas ist stolz auf sein Bistro in Mediasch und will da auch weiter investieren.         

Foto: der Verfasser

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.