„Michelsberg hat es ausgetragen“

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Ausgabe Nr. 2382
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Siebenbürgisches Chortreffen in der Dorfkirche und auf der Burg

Die Freude am Singen stand am Samstag im Mittelpunkt des Siebenbürgischen Chortreffens in Michelsberg, an dem auf Einladung des Hermannstädter Bachchores Kirchenchöre und Singgruppen aus Hermannstadt, Kronstadt, Zeiden, Honigberg, Mediasch, Heltau, Mühlbach, Petersdorf, Broos, Petersberg, Malmkrog und Schäßburg teilnahmen.

 

Das Chortreffen hat sich gemausert. Vor 1990 gab es Treffen im Burzenland, nach 1990 kamen dann auch Chöre aus anderen Regionen hinzu. Am Anfang verliefen die Treffen so, dass jeder Chor einige Lieder vorsang. Inzwischen hat man sich darauf geeinigt, dass alle im Vorfeld gewisse Lieder einstudieren, die dann gemeinsam gesungen werden. So auch in Michelsberg. Die Teilnehmenden trafen zunächst auf dem Pfarrhof ein, wo sie von den Gastgebern mit Hanklich und Nussstriezel, Kaffee und Tee empfangen wurden. Dermaßen gestärkt, sangen sie unter der Leitung von Kurt Philippi den Kanon von Lothar Graap zur Jahreslosung „Gott nahe zu sein, ist mein Glück" und natürlich „Der Mai ist gekommen".

Dann fanden die Proben auf Stimmen statt. Der Tenor probte im Gemeinderaum, der zahlenmäßig  am besten vertretene Sopran in der Dorfkirche, Bass und Alt in der Schule. Zum ersten gemeinsamen Singen traf man sich dann in der Dorfkirche, wo die Chorleiter abwechseln den aus rund 180 Choristinnen und Choristen gebildeten Klangkörper abwechselnd dirigierten.

Auf Initiative von Theo Halmen (Schäßburg) sangen alle gemeinsam den Choral „Lobe den Herren", der eigentlich ein Laienlied war und in der Sammlung „Bundeslieder und Dankpsalmen zu singen auf Reisen, zu Hause, bei Choristenergötzungen im Grünen" zu finden ist.

Nach einem stärkenden Mittagessen auf dem Hof des Hauses Nr. 135 machten sich alle auf zu dem abschließenden gemeinsamen Singen auf der Burg. Dazu Kurt Philippi: „Alle unter 50 müssen, alle über 50 dürfen mitmachen." In der Kirche auf der Burg dankte Steffen Schlandt im Namen aller Ursula und Kurt Philippi, die beide in den Ruhestand treten und sprach die Hoffnung aus, dass man noch lange zusammenarbeiten werde.  In Verse gefasst, richtete Kurt Philippi in der Kirche auf der Burg im Namen aller Anwesenden seinen „Dank an Michelsberg": „Liebe Emma, Marion, Misch,/ihr füttert oft Touristen;/doch heute sitzen hier zu Tisch/zweihundert Top-Choristen.//Wir danken euch für Speis' und Trank,/und Henri, dir, für das Klosett!/Was wär' all unser Chorgesang,/wenn ihr nicht wär't so lieb, so nett?!//Zu diesem Chorfest ist zu sagen:/Hermannstadt hat eingeladen,/doch Michelsberg hat's ausgetragen!/Drum nochmals: DANKE, MICHELSBERG/für dieses Wohltätigkeitswerk/an allen, die sich singend regen/in Siebenbürgen, Land des Segens."

Beatrice UNGAR

 

Foto 1: „Top-Choristen statt Touristen" bevölkerten laut Kurt Philippi am Samstag die Michelsberger Burg beim Siebenbürgischen Chortreffen. Unser Bild: Zum Abschluss sangen die rund 180 Teilnehmenden Abschied vom Walde" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.          

 

Foto 2: Auf der Burg reichten Astrid Schuster, Juliane Henning und Mihaela Wetscheza  (v. l. n. r.) den traditionellen Hanklich und einen guten Striezel.

Fotos: Beatrice UNGAR

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.