Erfahrungen gesammelt

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Ausgabe Nr. 2357
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Traditionen waren im Mittelpunkt der Aktivitäten

 

Rund 80 Grundschulkinder und sieben Lehrerinnen vom Hermannstädter Octavian Goga-Lyzeum haben die Ferien im Ferienlager in Râu Sadului verbracht, im Rahmen des Projektes Kreative Kinderseele. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrerinnen waren begeistert über die tollen Erfahrungen und – mehr oder weniger offiziell – auch über das Wegfahren von Zuhause.

 

„Wir freuen uns nicht nur, dass alle eingeplanten Aktivitäten so erfolgreich waren, sondern auch, dass unsere Schüler seelisch mitgemacht haben”, erklärte die Lehrerin Marcela Bratu, die zusammen mit ihrer Kollegin Simona Vonica und der stellvertretenden Schulleiterin Luminiţa Ducu das Projekt koordiniert hat.

Vier Tage und drei Nächte verbrachten die Schüler im Ferienlager und machten bei den verschiedensten Werkstätten mit, von Tonarbeit bis Ikonenmalerei und von Lieder singen bis Puppen herstellen. Und abends gab es natürlich Disko für alle Kinder, bis diese todmüde ins Bett fielen.

„Sehr wichtig war es für uns”, erklärte die Lehrerin Monica Vlad, „dass auch die Schüler aus den rumänischen Klassen deutsche Traditionen kennen lernen. Deswegen haben wir zum Beispiel Martinslaternen gebastelt.”

Nicht nur deutsche, sondern auch rumänische Traditionen wurden vorgestellt. So bastelten die Kinder Puppen für die Nacht des Heiligen Andrei (30. November), mit Tannenzweigen, scharfen Pepperoni und natürlich Knoblauch, die Sage erzählt nämlich, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen Gut und Böse aufgehoben wird.

Nicht nur über Traditionen wurde gesprochen, es wurde auch getanzt und gesungen. Sehr witzig war der Moment, in dem die Lehrerin Nicoleta Maier den Kindern ein Lied in deutscher Sprache beibrachte, obwohl die meisten Kindern von der rumänischen Abteilung waren. Langweilig wurde es allerdings nicht, als die Schüler laut erst in deutscher, dann in englischer Sprache mitsangen.  

Dabei war es nicht sehr einfach für die Erstklässler, die weder Deutsch, noch lesen konnten. Das war aber kein Problem, denn die meisten machten begeistert mit. Dabei war es für sie noch schwieriger, weil die meisten zum ersten Mal eine Nacht weit weg von den Eltern verbrachten, wie die Lehrerin Georgiana Martin zugab. „Die Sozialisation war sehr wichtig für unsere Schüler und hier hatten sie die Chance, die schulischen Grenzen zu überschreiten”, erklärte die Lehrerin Claudia Hodoş. „Wir Lehrkräfte freuen uns, dass wir unsere Arbeit gut gemacht haben”, fügte ihre Kollegin Claudia Cristea hinzu.

Trotz Freude und Begeisterung war es schwierig, eine so große Gruppe zu meistern, gaben die Lehrerinnen zu. Allerdings eigne sich diese zusätzliche Erfahrung perfekt für ihre Pläne, im Sommer ein weiteres Ferienlager zu organisieren. Hoffentlich spielt dann auch das Wetter mit.   

Ruxandra STĂNESCU

Foto 1: Die Kinder malten begeistert Ikonen auf Glas.

Foto 2: Schüler und Lehrerinnen beim Gruppenfoto.  

Fotos: die Verfasserin

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.