Hafnerware für alle

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Ausgabe Nr. 2349
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Der 47. Töpfermarkt fand am Wochenende statt

Der 47. Töpfermarkt  hat am Großen Ring erfolgreich stattgefunden. Ebenso am Kleinen Ring der inzwischen traditionelle Romamarkt, der seit Jahren parallel zum Töpfermarkt stattfindet, so dass man zu den verschiedenen Töpfen, Tellern und Tassen auch Holzlöffel und Kupferobjekte kaufen kann.

Der Töpfermarkt war für die meisten Aussteller ein Erfolg, weitaus besser als in den letzten Jahren, wie viele Töpfer aus ganz Rumänien am Sonntag erklärten. Gut sei es, dass sie auch keine Gebühren zu bezahlen hatten, denn die Teilnahme bei so einem Markt kann auch 800 Lei kosten.

Tatsächlich ist die Teilnahme bei dem Töpfermarkt frei, allerdings muss man da von den Organisatoren von Cindrelul Junii Sibiului und dem Astra-Museum eingeladen werden, denn nur anerkannte Hafner können dabei sein.

Diese Regelung funktioniert seit Jahren, denn parallel dazu läuft der sogenannte Roma-Markt am Kleinen Ring, in dem man nicht nur alternative Tonobjekte kaufen kann, sondern auch jede Menge weitere Antiquitäten.

Wie jedes Jahr fanden die großen Töpfe für Krautwickel (sarmale) ihre Kunden, leider waren nicht alle Glasuren bleifrei, so einer der Aussteller.  Die bleifreien Glasuren sind glatt, diejenigen, welche Blei enthalten, haben kleine Unregelmäßigkeiten und Körner und weisen kleine Fissuren auf.

Viele der Kunden ließen sich von diesen Kleinigkeiten nicht stören, der Markt war an beiden Tagen voll, denn das Wetter hielt mit.

Neu dieses Jahr war auch die größere Anzahl der Hafner, die moderne Tonobjekte herstellen, jedoch verkauften sich traditionelle Ware auf jeden Fall besser, denn das ist die einzige Gelegenheit, wie manche Kunden erklärten, die Tonschüsselreserve aufzubauen.

Viele der Kunden kauften auch für Freunde und Bekannte aus dem Ausland, die nicht dabei sein konnten.

Genauso erfolgreich war auch der sogenannte Roma-Markt am Kleinen Ring, denn hier bieten seit Langem nicht nur Roma ihre Ware an. Hier haben nämlich auch kleine Künstler die Chance, Handgemachtes zu verkaufen.

Nicht nur die Kupferroma waren da vertreten, mit größeren und kleineren Kupferkesseln zum Schnapsbrennen, sondern auch die Silberroma, die leider keinen selbstgemachten Schmuck mehr verkauften, sondern billige, versilberte Objekte, die man inzwischen überall im Land auf solchen Märkten kaufen kann.

Erfolgreich waren diejenigen, die aus Maisblättern hergestellte riesige Blumen verkauften, aber auch die ledernen Handytaschen verkauften sich gut. Sehr schöne, Vintage Stühle – wenn auch nicht billig – konnte man ebenda betrachten und kaufen, einige alte Kleinigkeiten aus verlassenen Haushälten konnte man auch finden.

Allgemein ging eigentlich keiner leer aus, denn für jeden Geschmack war etwas zu finden, und letztendlich hatten auch alte Silberlöffelchen und auch neue kitschige Tontöpfe ihre Kunden, die auch nächstes Jahr wahrscheinlich auf Schnäppchenjagd kommen.

Ruxandra STĂNESCU

Foto 1: Die 47. Auflage des Töpfermarktes war ein Erfolg, sowohl für die Aussteller als auch für die Kunden, die hier traditionelle und moderne Tonobjekte kaufen konnten.

Foto 2: Auf dem Romamarkt kamen die Produzenten mit ihren Familien an, hier sogar mit Lulica, die Puppe in Roma-Tracht.                     

Fotos: Fred NUSS

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.