Zu Besuch: Musik und Tanz

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Ausgabe Nr. 2344
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Ein heimeliger Abend im Spiegelsaal des Deutschen Forums Hermannstadt

 

Am Dienstag, den 6. August, fand im Spiegelsaal des Deutschen Forums Hermannstadt ein anderthalbstündiger Musik- und Tanzabend statt. Der Heidelberger Sing- und Spielkreis sowie eine Gruppe aus Heilbronn, darunter nach Deutschland ausgesiedelte Sachsen und Heimatvertriebene aus dem Sudeten-, Eger- und Böhmerland, besuchten das deutsche Forum als letzte Station auf ihrer Reise durch Siebenbürgen.

 

Ines Wenzel, selbst in Kronstadt aufgewachsen, gab den nötigen Anschwung für diese Fahrt. Die Reise startete in Kronstadt, führte weiter nach Schäßburg und schließlich nach Hermannstadt. Die Beteiligten besuchten derweil „unzählige Kirchenburgen“ und traten mit ihrer Kunst an verschiedenen Orten auf, gestalteten beispielsweise einen Gottesdienst.

Sie boten nun auch in Hermannstadt ihre Kunst dar und wechselten sich dabei mit der Hermannstädter Singgruppe „Sälwerfäddem“ und der Tanzgruppe des Jugendforums ab. Das Programm des Abends gab Einblicke in verschiedene, auch siebenbürgische, Volkstänze und Musik,  sowie in die Welt der identitätsstiftenden Trachten. 

So erklingt Musik im gefüllten Spiegelsaal des deutschen Forums Hermannstadt.  Trompete, Horn, Klarinette und Akkordion vermitteln gemeinsam Klänge, die zum Mitklatschen einladen, ein  interaktiver Einstieg für einen Abend mit gemütlicher, familiärer Atmosphäre.

Heimelig ist es gerade deswegen, weil nahezu alle Generationen hier aufeinandertreffen und ihre Freude an der deutschen Kultur miteinander teilen. So ruht ein Baby mit Trachtenkappe im Schoß der Großeltern, ein kleiner Junge springt wie ein Ball durch den Saal und einige Kinder im Grundschulalter schauen sich interessiert um. Jugendliche Tänzer beobachten wissbegierig die Tanzschritte der verschiedenen Gruppen und bereiten sich auf ihren Auftritt vor. Egal ob jung oder alt, alle teilen sie die Freude am gemeinsamen Tanzen und Musizieren. Die Schönheit der Darbietungen erzeugt eine Stille bei den Zuschauern, ein sprachloses Genießen des Vorgetragenen. Am Ende des Abends, insbesondere beim Webertanz, fällt der Altersunterschied der Beteiligten gar nicht mehr auf, weil die verschiedenen Generationen im Tanz eine rhythmische Einheit bilden. Die Zugabe besteht aus einem Walzer, zu dem alle Besucher eingeladen sind um diese spezielle Möglichkeit des Miteinanders selbst zu erleben. Viele Dankesworte folgen, sowie ein Aufruf zur Wiederholung solch eines gemeinschaftlichen Abends und ein Geschenk in Form einer CD. Musik –  als Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Zeit.

Christina GRZESCHNIOK

Die Heidelberger zeigen den Norddeutschen Wechseltanz".

Foto: Christina GRZESCHNIOK

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.