Tanz, Gesang und gute Laune

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Ausgabe Nr. 2344
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Erstmals Gäste aus Hessen beim Internationalen Folklorefestival in Hermannstadt

 

Spitzenfolkore aus Sibiu beim Stadtfest 3 Tage Marburg" war Ende Juni auf der Homepage www.myheimat.de zu lesen.  Wer Anfang Juli beim Stadtfest in Marburg dabei war, konnte das Hermannstädter Folkloreensemble Cindrelul-Junii Sibiului" auf der Marktplatzbühne erleben, das auf Einladung des Freundeskreises Marburg-Sibiu ein Feuerwerk rumänischer Folklore abfeuerte", wie die Marburger Presse schwärmte.

 

Am vergangenen Wochenende konnten nun die Marburger Volkstänzerinnen und -tänzer, die ihre Hermannstädter Kollegen in Marburg betreut hatten, in Hermannstadt ihr Können zeigen. Die Cappeler Volkstanz- und Trachtengruppe „Capp ean Cäppche" und die Tanzgruppe „Hessische Volkskunstgilde" reihte sich am vergangenen Freitag ein in die Parade der teilnehmenden Ensembles beim 38. Internationalen Folklorefestival „Cântecele Munților" (Lieder der Berge), die durch die Heltauergasse auf den Großen Ring zog. Allen voran „Cindrelul-Junii Sibiului".

Dabei hatten es wohl jene am einfachsten und bequemsten, die an einem Tisch an einer der zahlreichen Terrassen saßen. Sie konnten nach und nach Musik und Tanz und Volkstrachten aus Rumänien, Deutschland, Mexiko, Brasilien, Serbien, Montenegro und Weißrussland erleben. Jedes Ensemble konnte sein Können unter Beweis stellen sobald der Umzug zum Stehen kam. Wer allerdings „zwischen die Frontlinien" geriet, also zwischen zwei Ensembles, hatte Mühe, aus dem Wirrwarr etwas herauszuhören. Einen ersten Einblick in die Vielfalt der Tänze hatte man dann bei der Präsentation der Teilnehmer auf der Bühne auf dem Großen Ring. Moderiert wurde die Show von Iuliana Tudor, die im Rumänischen Staatsfernsehen TVR eine beliebte Sendung präsentiert und auch alle drei Abende für diese Sendung aufzeichnete. Nachdem nämlich die Gastensembles aus aller Welt vorgestellt worden waren, traten die Gastgeber und ihre Gäste aus Rumänien auf die Bühne und boten vor mehreren Tausend Zuschauern eine ausgezeichnete Show mit rumänischen Volkstänzen und Volksliedern. Am Samstag Abend traten neben Ensembles aus Rumänien, die aus Serbien, Weißrussland und Brasilien angereisten auf, am Sonntag jene aus Deutschland und Mexiko. Mit einem Konzert des beliebten Volksmusiksängers Benone Sinulescu ging das Festival am Sonntag Abend zu Ende. Pünktlich um 23 Uhr war es wieder still auf dem Großen Ring.

Die Marburger Gäste hatten am Samstag im Restaurant Hermania den „deutschen Abend" mit Tanz und Gesang und guter Laune gestaltet. Dr. Manfred Jannasch dankte im Namen der Marburger Stadtverwaltung und des Freundeskreises Marburg-Hermannstadt für die Einladung zum Festival und begrüßte besonders Vizebürgermeisterin Astrid Fodor und die anwesenden Stadt- und Kreisräte des Deutschen Forums. Der Vorstand der Volkstanz- und Trachtengruppe „Capp ean Cäppche", Bernhard Hermann, schwärmte: „Wir sind in Hermannstadt, im Hermania-Restaurant, mein Name ist Hermann, was will man mehr." Hermann stellte treffend fest: „Eine Städtepartnerschaft vereinbaren die Politiker. Die Partnerschaft leben, das muss die Bevölkerung machen und dafür sind wir heute hier."

Hermann überbrachte von der Tanzgruppe und der Hessichen Volkskunstgilde eine Spende für den Hilfsverein „Olivia", der häusliche Pflege für Seniorinnen und Senioren in Hermannstadt anbietet. Die Geldsumme ergänzt hatten auch Mitglieder des Freundeskreises.

In lockerer Atmosphäre präsentierten die Gäste nicht nur Tänze sondern auch Volkslieder. Durch das Programm führte Tanzleiterin Angela Paulus. Zu sehen waren u. a der Lauterbacher Walzer, der „Nagelschmied", die Ambosspolka, der Schwarzerdner, der „Hahn im Korb" und der „Watzenborner". Die auch hierzulande bekannte und gern getanzte Sternpolka war der Höhepunkt des Abends, an dem die  Tänzerinnen und Tänzer die Anwesenden auch einmal zum Tanz aufgefordert hatten.

Vom Freundeskreis Marburg-Hermannstadt dabei war als Dolmetscher und Reiseleiter der rührige Sportlehrer „im unruhigen Ruhestand", der gebürtige Hermannstädter Elias Dobre, der seit 1985 in Marburg lebt und daselbst u. a. 2012 zum Sportler des Jahres gekürt worden ist. Um diesem Titel gerecht zu werden, lief Dobre übrigens am Samstag beim Halbmarathon auf der Hohen Rinne mit.

Beatrice UNGAR

 

Foto 1: Die Cappeler Volkstanz- und Trachtengruppe Capp ean Cäppche" und die Tanzgruppe Hessische Volkskunstgilde" (hier bei der Parade in der Heltauergasse) vertraten die Partnerstadt Marburg.

Foto 2: Das Ensemble Orizaba" aus Mexiko präsentierte bunten Kopfschmuck.

Fotos: Fred NUSS

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.