Die Landesphase der Deutsch-Olympiade hat in Mühlbach stattgefunden
Ausgabe Nr. 2910

Otilia Zavaczki (Oberwischau), Teodora Gălbinaru (Hermannstadt), Alexandra Tudor, Andreea Goța (Temeswar), Alexander Szepesi, Dr. Doris Sava und Verona Onofrei (v. l. n. r.).
Die Landesphase der Schüler-Olympiade für Deutsch als Muttersprache hat vom 22. bis 25. April in Mühlbach stattgefunden. An der Olympiade nahmen 131 Schüler teil, die von Schulen aus Bukarest, sowie aus den Kreisen Alba, Arad, Bihor, Bistrița-Năsăud, Kronstadt, Klausenburg, Caraș-Severin, Hunedoara, Ilfov, Maramureș, Mureș, Hermannstadt, Satu Mare, Sălaj und Timiș kamen. Die Bewertung der Arbeiten wurde von einer zentralen Kommission vorgenommen, bestehend aus Vertretern des Ministeriums für Bildung und Forschung sowie Lehrkräften. Den Vorsitz hatte Prof. Dr. Doris Sava von der „Lucian Blaga“-Universität aus Hermannstadt inne. Die gute Organisation der Olympiade war vor allem dem Team des Deutschen Lyzeums in Mühlbach, unter der Leitung von Direktorin Verona Maria Onofrei zu verdanken.
Am Freitag, dem 25. April, fand im Veranstaltungssaal des Kulturzentrums „Lucian Blaga“ in Mühlbach/Sebeș-Alba die Preisverleihung statt. Begrüßt wurden die Anwesenden auch von DFDR-Vorsitzenden Paul Jürgen Porr, der zwei Chancen hervorhob, die sich für die Schüler ergeben: Erstens erlernen sie eine Weltsprache und zweitens könnten sie durch das Sprachdiplom an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland studieren. Beglückwünscht wurden die Schüler auch von Martin Bottesch, der das Siebenbürgenforum vertrat. Als junger Mann war er einst in Mühlbach Lehrer. Er erinnerte daran, dass Mühlbach eine der ersten Städte auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens ist, wo eine Schule erwähnt wurde. Sabine Maya Schlattner, Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Süd- und Ostrumänien und der Republik Moldova erinnerte an die Zeit, wo als 1990 die Grenzen endlich offen waren, es hieß, die deutsche Sprache werde hier aussterben. Dass es anders kam, habe man gerade auch während diesen Tagen gesehen. Dabei waren auch Bürgermeister Dorin Nistor und Helga Lőrinc, vom Schulinspektorat Alba.
Die Deutsch-Olympiade bestand aus zwei Teilen. Im Rahmen einer schriftlichen Probe mussten die Schüler je nach Klassenstufe, ausgehend von einem Bild oder Zitat, dem Anfang oder Ende einer Geschichte einen Aufsatz schreiben. Weiterhin gab es noch ein Projekt, das damit verbunden war, dass sie die Sehenswürdigkeiten in der Gegend besuchten. Am Mittwoch Nachmittag lernten sie nämlich Mühlbach kennen und am Donnerstag waren sie in Karlsburg. Simona Mateiu von der Lenauschule gab die Gewinner-Projekte bekannt. Bei den Klassen 7, 8, 9 belegt den 1. Platz das Projekt zur Deutsch-Olympiade in Mühlbach. Bei den Klassen 10, 11, 12 belegte den 1. Platz das Projekt „Das Henkerhaus in Mühlbach”.

Bei der Preisverleihung sprach der DFDR-Landesvorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr ein Grußwort.
Im Weiteren wurden die Preise von den Mitgliedern der zentralen Kommission für die schriftliche Probe überreicht. „Wir haben hier im Raum 131 Schülerinnen und Schüler, die alle Gewinner sind”, unterstrich Alexandra Tudor, Fachreferentin für Deutsch als Muttersprache vom rumänischen Bildungsministerium. Einige dieser wurden nun aber auch mit Diplomen und Preisen ausgezeichnet. Insgesamt wurden 43 Preise verliehen für Schüler aus den Klassen 7 bis 12. Die Gewinner der ersten Plätze haben u. a. auch je ein Jahresabonnement der Hermannstädter Zeitung erhalten. Der erste Preis bei den Siebtklässlern ging an Elena Maria Trifu (Temeswar) und bei den Achtklässlern ging als Bester Filip-Christian Jumugă aus Hermannstadt hervor. Bei den Neuntklässlern ging der erste Preis an Anda Ioana Brodețchi, bei den Zehntklässlern an Tudor Simon Mahl aus Hermannstadt, bei den Elftklässlern an Eric Mihai Mocean aus Hermannstadt und bei den Zwölftklässlern an Christoph Pál Fejér aus Kronstadt.
Hervorgehoben wurde mehrmals die gute Organisation seitens des Teams des Deutschen Lyzeums in Mühlbach unter der Leitung von Verona Maria Onofrei, die übrigens auch Vorsitzende der Schulkommission des Siebenbürgenforums ist. Schulleiterin ist sie hier seit 2015, als die Schule gegründet wurde. Hervorgegangen war die Schule aus den deutschen Abteilungen der Schule Nr. 2 in Mühlbach und aus der deutschen Abteilung aus Petersdorf. „Wir haben uns zusammengelegt zu einer einzigen Schule: der deutschen Schule”, sagte Onofrei. „Nach einem Jahr kam die Qualitätssicherungsbehörde ARACIP und dann durften wir auch Lyzealklassen haben und sind das deutsche Lyzeum geworden. Wir sind gewachsen und hatten dann keinen Platz mehr und unser großes Anliegen war ein Gebäude zu haben nur für uns, wo wir auch auf dem Flur Deutsch sprechen können”.
In das zentral gelegene Schulgebäude ist man übrigens erst im September 2024 eingezogen mit 9 Schulklassen, von der Vorschulklasse bis zur 8. Klasse, insgesamt 200 Schüler. Insgesamt gehören zum deutsche Lyzeum 350 Schüler. Zum deutschen Lyzeum gehören auch die Gebäude in Petersdorf neben der evangelischen Kirche sowie ein weiteres Gebäude in Langendorf, das die Stadt zur Verfügung gestellt hat und das die Lyzealstufe beherbergt.
Dass es eine deutsche Schule geben soll, sei ein Anliegen vor allem der deutschen Gemeinschaft aus Mühlbach und Petersdorf gewesen. Große Hilfe sei vom Forum gekommen und auch von der deutschen Wirtschaft, vor allem von der 2013 hier gegründeten Niederlassung der Mercedes-Tochtergesellschaft Daimler.
Organisiert wurde die Deutsch-Olympiade vom Deutschen Lyzeum in Mühlbach in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, der Schulbehörde des Kreises Alba, dem Departement für interethnische Beziehungen, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen, der Stadtverwaltung und dem Stadtrat von Mühlbach, der „1. Dezember 1918“-Universität Karlsburg, dem Kulturzentrum „Lucian Blaga“, dem Kulturzentrum „Augustin Bena“ Alba sowie mit der großzügigen Unterstützung einiger lokaler und regionaler Wirtschaftspartner. 2026 wird die Landesphase der Deutsch-Olympiade in Kronstadt abgehalten.
Werner FINK
Sonderpreise der Hermannstädter Zeitung
Die Gewinner der 1. Preise haben auch je ein Jahresabonnement für die Hermannstädter Zeitung als Sonderpreis erhalten. Ihre Aufsätze können Sie in loser Folge in den nächsten Ausgaben der HZ lesen.
Hier sind die Gewinner: 7. Klasse: Elena Maria Trifu, Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar; 8. Klasse: Filip Christian Jumugă, Nicolae-Iorga-Schule Hermannstadt; 9. Klasse: Anda Ioana Brodețchi, Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium Hermannstadt; 10. Klasse: Tudor Simon Mahl, Charlotte-Dietrich-Schule Hermannstadt; 11. Klasse: Eric Mihai Mocean, Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium Hermannstadt; 12. Klasse: Christoph Pal Fejer, Johannes-Honterus-Gymnasium Kronstadt.