Ein Messekonzept setzt Maßstäbe

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Hermannstädter Künstlerin bei der SPARK Art Vienna 2025

Ausgabe Nr. 2906

Lia Perjovschi.                                     Foto: www.dictionnaire-creatrices.com

Die Kunstmesse SPARK Art Fair Vienna verwandelte vom 21. bis 23. März die historische Wiener Marx Halle in einen pulsierenden Ort der Begegnung und Inspiration. Die Messe, die sich durch ihr innovatives Konzept und ihre exklusive Ausrichtung auf Einzelpräsentationen auszeichnet, bot Kunstliebhabern, Sammlern und Kuratoren eine Plattform, um zeitgenössische Kunst in ihrer reinsten Form zu erleben. In diesem Jahr stand die Messe nicht nur für die Präsentation von Kunst, sondern auch für die Feier der individuellen künstlerischen Stimme – eine Hommage an die Vielfalt und Tiefe des zeitgenössischen Kunstschaffens. Dies nahm Andreea Dincă, Leiterin des Rumänischen Kulturinstituts in Wien zum Anlass, um am 21. März 2025 zu einer exklusiven Führung einzuladen.

Die SPARK Art Fair Vienna überzeugte erneut durch ihre einzigartige Ausstellungsarchitektur, die von der Stahlkonstruktion der Marx Halle inspiriert war. Die gleich großen Galeriestände und die offene Raumstruktur schufen eine Atmosphäre, die sowohl intim als auch monumental wirkte. Jede künstlerische Position erhielt den Raum, den sie verdiente, und ermöglichte den Besuchern eine intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den Werken. Diese Exklusivität, die den Fokus auf Einzelpräsentationen legt, unterstrich die Rolle der Galerien als Förderer und Vermittler von Kunst und bot gleichzeitig eine Bühne für überraschende (Wieder-)Entdeckungen.

Ein besonderes Highlight der diesjährigen SPARK Art Fair war die Einzelausstellung der rumänischen Künstlerin Lia Perjovschi, präsentiert von der Galerie Ivan. Perjovschi, 1961 in Hermannstadt geboren, ist eine der bedeutendsten Stimmen der zeitgenössischen Kunst Osteuropas. Ihr Werk, das sich durch eine beeindruckende Bandbreite an Medien und Formaten auszeichnet, ist eine Reise vom physischen Körper zum universellen Wissenskörper. Perjovschi ist nicht nur Künstlerin, sondern auch Archivarin, Forscherin und Vermittlerin. Als Gründerin des CAA (Contemporary Art Archive and Centre for Art Analysis) und des KM (Knowledge Museum) hat sie über Jahrzehnte hinweg ein einzigartiges Netzwerk des Wissens und der künstlerischen Reflexion geschaffen. Ihre Arbeiten, die von Performances über Zeichnungen und Texte bis hin zu ortsspezifischen Installationen reichen, sind eine Einladung zum intellektuellen Austausch und zur kritischen Auseinandersetzung mit globalen Themen. Ihre Verbindung zu Österreich ist dabei besonders bemerkenswert. Perjovschi hat hier in einigen der renommiertesten Institutionen des Landes ausgestellt, darunter das Museum der Moderne Salzburg (2016), das Künstlerhaus Wien (2011) und das mumok Wien (2009). Diese Ausstellungen haben nicht nur ihre internationale Bedeutung unterstrichen, sondern auch gezeigt, wie sehr ihre Arbeit die österreichische Kunstszene bereichert hat. Die Präsenz mancher ihrer Werke auf der SPARK Art Fair Vienna war daher auch eine Art Heimkehr – eine Rückkehr in eine Stadt, die ihre Kunst bereits seit Jahren schätzt und feiert. Sie ist eine Künstlerin, die nicht nur Kunst schafft, sondern auch Wissen, Dialog und Verständnis. Ihre Verbindung zu Österreich unterstreicht dabei ihre internationale Strahlkraft und ihre Bedeutung für die europäische Kunstszene.

Lia Perjovschi: Fotocollage.                                   Reproduktion: Heinz WEISS

Die SPARK Art Fair Vienna 2025 hat einmal mehr bewiesen, dass sie ein unverzichtbarer Teil des internationalen Kunstkalenders ist. Durch ihr innovatives Konzept, ihre exklusive Ausrichtung und ihre beeindruckende Auswahl an nationalen und internationalen Künstlern setzt sie Maßstäbe für die Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Die Messe war nicht nur ein Ort des Handels, sondern auch der Inspiration, des Dialogs und der Entdeckung – eine Feier der Kunst in ihrer reinsten und kraftvollsten Form.

Ingrid WEISS

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.