Die Frauenarbeit der EKR feierte am 22. März d. J. drei Jubiläen
Ausgabe Nr. 2906

Dreifaches Jubiläum: Die Frauen in der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien haben am Samstag, den 22. März, in Hermannstadt drei Jubiläen gefeiert: 30 Jahre Frauenarbeit der EKR, 50 Jahre Weltgebetstag und 25 Jahre seit Anerkennung der Frauenarbeit als Werk der EKR. Unser Bild: Gruppenbild mit allen beim Festgottesdienst Anwesenden vor der evangelischen Stadtpfarrkirche. Foto: Beatrice UNGAR
„Glücklich wieder gelandet, abends spät in Hannover! Ich freue mich sehr, dass ich dieses Jubiläum mit allem drum herum so erleben durfte. Ein Geschenk besonderer Art. Ich danke allen Frauen im jetzigen Vorstand, den Gründerinnen, der HZ, und denen im Hintergrund, die nicht erwähnt wurden, die so unermüdlich dafür vorbereitet haben. Es hat sich gelohnt und uns als Frauenarbeit, in welchem Land auch immer, sehr bereichert und gestärkt. ‚Wunderbar geschaffen‘ möchten wir weiter gute Ideen und Freude an der Frauenarbeit haben unter Gottes Schutz und Segen.” Das schrieb am Montag Erika Tipke aus Bleckede an der Elbe von den Evangelischen Frauen der Landeskirche Hannovers zu dem dreifachen Jubiläum, das die Frauenarbeit der EKR am Samstag gefeiert hat: 30 Jahre Frauenarbeit der EKR, 50 Jahre Weltgebetstag in Rumänien und 25 Jahre Anerkennung der Frauenarbeit der EKR als Werk der Kirche.

Vier Frauen der ersten Stunde (v. l. n. r.): Helga Pitters, Sunhild Galter, Ilse Philippi und Gerhild Rudolf.
Vor 30 Jahren hatte das Konstituierungstreffen der Frauenarbeit mit 111 Frauen am 1. April 1995 im Bischofshaus in Hermannstadt stattgefunden. Die Initiative ging von vier Frauen aus, drei Pfarrfrauen – Helga Pitters, Sunhild Galter und Gerhild Rudolf – und der Fachlehrerin Ilse Philippi, die 1990 als erste Frau in das Landeskonsistorium der EKR gewählt worden war. Fünf Jahre danach, im November 2000, also vor 25 Jahren, wurde die Frauenarbeit durch die 67. Landeskirchenversammlung als Werk der Kirche anerkannt und es wurde eine Geschäftsstelle eingerichtet, vor 50 Jahren wurde erstmals eine Weltgebetstagsfeier in der EKR begangen.
In der Einladung seitens des Vorstandes der Frauenarbeit heißt es u. a.: „Segensreich sind diese Jahre dank des unermüdlichen Einsatzes vieler wunderbarer Frauen gewesen. Unsere Jubiläumsfeier wird unter dem Thema ‚Wunderbar geschaffen‘ stehen, welches uns der Weltgebetstag in diesem Jahr so zutreffend bietet. Mit einem Dankgottesdienst und einer Festveranstaltung möchten wir diese Anlässe würdig feiern, Dank sagen und uns für die Zukunft stärken, um auch weiterhin Räume der Liebe gestalten zu können und Gemeinschaft unter dem Dach der Kirche anzubieten.”

Das Konzert des Einklang-Chores der Kantorinnen der EKR in der evangelischen Stadtpfarrkirche war sehr gut besucht.
Das Festprogramm begann mit einem Festgottesdienst in der evangelischen Stadtpfarrkirche. Davor waren die aus dem In- und Ausland angereisten Frauen mit Kaffee und Kuchen in der Ferula empfangen worden. Den Festgottesdienst gestalteten die Pfarrerinnen und Theologinnen Angelika Beer, Bettina Kenst, Franziska Fiedler, Hildegard Servatius-Depner und Martina Zey in ansprechender Weise. Die musikalische Umrahmung betreute in bewährter und dynamischer Art die Mediascher Stadtkantorin Edith Toth, die es schaffte, wie gewohnt mit ihrer Begeisterung die Anwesenden beim gemeinsamen Singen anzustecken.
Im Sinne der Jahreslosung aus 1. Thessalonicher 5,21: „Prüft alles und behaltet das Gute!” wurden die Anwesenden eingeladen, aus einem Körbchen je einen bunten und einen grauen Stein zu nehmen. Der bunte Stein sollte das Gute symbolisieren, der graue die Hindernisse und Schwierigkeiten. Den bunten durften alle mitnehmen, den grauen durften sie abgeben.
Wer was getan hat, bleibt offen, bei dem von der Vorsitzenden der Frauenarbeit Sunhild Galter moderierten Festprogramm wurden alle drei Jubiläen entsprechend gewürdigt. Doch zuallererst wurde den inzwischen verstorbenen Frauen eine Gedenkminute gewidmet.

Geschäftsführerin Margit Kézdi in der Ausstellung zur Geschichte der Frauenarbeit der EKR. Fotos: Beatrice UNGAR
Bischof Reinhart Guib stellte treffend fest, dass niemand anders als die Frauenarbeit es verstehe, ein Jubiläum zu feiern. An die Frauen gerichtet sagte er u. a.: „Ihr bewegt unsere Kirche mit einer Liebe und Treue. Danke!”
Statt eines gesprochenen Grußworts wies Sunhild Galter auf ihr Vorwort zur Festschrift (siehe Bild unten links) hin. Sie erinnerte daran, dass sie schon 1985 als Pfarrfrau in Jakobsdorf, mit der Frauenarbeit konfrontiert worden sei. Damals seien kurz nach ihrem Einzug ins Pfarrhaus mehrere Frauen bei ihr vorstellig geworden und ihr gesagt: „Wir sind die Frauen aus der Kirchengemeinde, Sie sind jetzt unsere Vorsitzende”. Traditionell sei nämlich die jeweilige Pfarrfrau Vorsitzende des örtlichen Frauenvereins der evangelischen Kirchengemeinde gewesen.
Eine der Wegbereiterinnen, Gerhild Rudolf, äußerte diesbezüglich in ihrer Wortmeldung den Wunsch, es möge weiter über Vorgängerinnen der Jubilarin geforscht werden, denn die Frauenarbeit der EKR stehe in einer langen Tradition.

Auf die Blätter eines Gingkobaumes konnten alle Anwesenden ihren Namen schreiben.
Die Ehrenvorsitzende der Frauenarbeit der EKR, die übrigens die erste Vorsitzende war, Henriette Guib, sagte, es gebe „nur ein Wir” in diesem Werk der Kirche.
Zum Weltgebetstagsjubiläum sprachen die Wegbereiterin Helga Pitters, seitens des Internationalen WGT-Komitees Katie Reimer, Marianne Domby von der Evangelischen Frauenarbeit in Österreich und Erika Tipke, wobei alle darauf hinwiesen, wie wichtig diese Veranstaltung für die Vernetzung von Frauen weltweit war und ist. Seitens des Deutschen Weltgebetstagskomitee bedankte sich Sabine Slawik für das gelungene Fest und die sehr gute Zusammenarbeit.
Im Namen der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) richtete der Vorstandsvorsitzende Pfarrer Dietrich Galter ein Grußwort an alle Anwesenden, in dem er auf die Ähnlichkeiten im Werdegang von EAS und Frauenarbeit hinwies.

Zwei reich bebilderte Broschüren hat die Frauenarbeit der EKR zu den Jubiläen herausgegeben: Bild links: Festschrift zur Jubiläumsfeier im Frühjahr 2025. Honterus Verlag Hermannstadt 2025, 88 S., ISBN 978-606-008-186-9. Bild rechts: Begabt Beschenkt Beauftragt. Andachtenbüchlein der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, Honterus Verlag, Hermannstadt 2025, 53 S., ISBN 978-3-96311-987-3. Die Broschüren wurden mit finanzieller und logistischer Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit im GAW e. V. Deutschland, der Evangelischen Kirche Westfalen und der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien gedruckt und liegen in der Geschäftsstelle der Frauenarbeit der EKR auf.
Die deutsche Konsulin Kerstin Ursula Jahn stellte die Dankbarkeit in den Vordergrund, angesichts der vielfältigen und segensreichen Tätigkeit der Frauen in der EKR und darüber hinaus.
Die Ausstellung im Friedrich Teutsch-Saal im zweiten Stock im Bischofshaus stellte die Geschäftsführerin Margit Kézdi vor.
Spontan gab es musikalische und tänzerische Einlagen, moderiert von Edith Toth, die dann auch durch das abendliche Konzert in der evangelischen Stadtpfarrkirche führte, das von dem Einklang-Frauenchor, gebildet aus Kantorinnen der EKR, geboten wurde. Es erklangen Lieder, die im Laufe der Jahre bei Rüstzeiten und Fortbildungen der Frauenarbeit, in WGT-Werkstätten und WGT-Gottesdiensten, an verschiedenen Frauentreffen und Gemeindever- anstaltungen gesungen worden waren.
Beatrice UNGAR