Pressemitteilung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien
Ausgabe Nr. 2898

Der DFDR-Landesvorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr (1. v. r.) und der DFDR-Geschäftsführer Benjamin Józsa (2. v. r.) legen einen Kranz seitens des DFDR nieder bei der Gedenkstunde beim Denkmal der Russlanddeportierten im „Episcop Martir Dr. Valeriu Traian Frențiu“-Park (ehemaliger „Cărășana“-Park). Foto: DFBB
Am Vortrag der Gedenkfeier anlässlich der 80 Jahre seit Beginn der Deportation von arbeitsfähigen Rumäniendeutschen in die Sowjetunion trat der Vorstand des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, dem 24. Januar, in Reschitza zusammen. Die Sitzung wurde vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, anwesend waren Vertreter aller fünf Regionalforen und der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț. Die Beratung begann mit einer Minute stillen Gedenkens an die Opfer der Deportation.
Im Rahmen der politischen Rundschau berichtete Dr. Porr über die Teilnahmen an einem interessanten Workshop zur Gründung von Museen deutscher Minderheiten in Oppeln/Opole (Polen) sowie an der Ehrung der Regionalforums-Vorsitzenden durch Staatspräsident Klaus Johannis in Cotroceni. Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț bedauerte, dass einige im In- und Ausland lebenden Kinder der Deportierten und anderer Opfer kommunistischer Willkürakte, die dank seiner Bemühungen nun ebenfalls eine monatliche Entschädigung erhalten, es nicht für angemessen betrachtet haben, sich bei den Wahlen durch ihre Stimmabgabe für das Deutsche Forum erkenntlich zu zeigen. Er danke all jenen, die ihn im Wahlkampf unterstützt haben, so dass die Wahlergebnisse in einigen Kreisen gut ausgefallen sind. Angesichts seiner Erfahrung in der Parlamentsarbeit ist er erneut zum Sekretär der Abgeordnetenkammer gewählt worden. Auch konnte er als Mitglied der Fraktion der nationalen Minderheiten, die an der Regierungskoalition beteiligt ist, in den zähen Gesprächen zur Regierungsbildung vermitteln. In Anbetracht der angekündeten Sparmaßnahmen und Zusammenlegungen von Regierungsstrukturen werde sich die Minderheitenfraktion bemühen, die beiden Unterstaatssekretärs-Posten im Bereich Kultur sowie interethnische Beziehungen zu behalten und bat, in Sachen Budget umsichtig zu planen. Die Situation im Land werde leider bis nach den Präsidentschaftswahlen Ende Mai kompliziert bleiben, sagte der DFDR-Abgeordnete und riet, die Hysterie nicht zu ernst zu nehmen und sich nach der Arbeit zu sehen.

Prof. Dr. Rudolf Gräf (links) und Dr. Paul-Jürgen Porr bei der Veranstaltung in der Deutschen „Alexander Tietz”-Bibliothek in Reschitza. Foto: DFBB
Beim Tagesordnungspunkt Verwaltungsfragen wurden mehrere verwaltungstechnische Beschlüsse gefasst. Geschäftsführer Benjamin Józsa forderte die Regionalforen auf, den Haushaltsvoranschlag für 2025 an die Geschäftsstelle zu senden, um bereits vor Verabschiedung des Budgets für dieses Jahr eine Übersicht über die anstehenden Ausgaben zu haben.
Beschlossen hat der DFDR-Vorstand, dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Dr. Peer Gebauer die Goldene Ehrennadel des DFDR zu überreichen.
Mitgeteilt hat Dr. Porr, dass des Komponisten Paul Richter, seit dessen Geburt sich heuer 150 Jahre und seinem Tod 75 Jahre jähren, auch im Rahmen einer Veranstaltung des DFDR in Hermannstadt gedacht werden wird. Er bat sodann, sich Gedanken zu machen, wie man die 35 Jahre seit der Gründung des Deutschen Forums feiern solle und Vorschläge in die für den 21. März vereinbarte Vertreterversammlung des DFDR mitzubringen.
Den 80 Jahren seit dem Beginn der Russlanddeportation der Rumäniendeutschen gewidmet waren mehrere Gedenkveranstaltungen in Reschitza und in Temeswar an den beiden darauffolgenden Tagen. Am Samstag, dem 25. Januar 2025, gab es am Vormittag in der Deutschen „Alexander Tietz“-Bibliothek in Reschitza Wortmeldungen zum Thema „Deportation, 80 Jahre danach” sowie Buchpräsentationen. Es folgte eine Gedenkstunde beim Denkmal der Russlanddeportierten im „Episcop Martir Dr. Valeriu Traian Frențiu“-Park (ehemaliger „Cărășana“-Park) mit ökumenischen Gebeten und Kranzniederlegungen. Nicht zuletzt wurde benfalls in Reschitza, im „Frédéric Ozanam“-Sozialzentrum eine der Deportation gewidmete Kunstausstellung eröffnet, gefolgt von einem Konzert.
Am Sonntag, dem 26. Januar, fand im Dom zu Temeswar ein Hochamt in deutscher Sprache, mit Gebeten auch für die lebenden und verstorbenen Russlanddeportierten statt, Hauptzelebrant war Msgr. József Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar.
Eine weitere Gedenkstunde erfolgte im Anschluss bei dem Denkmal der Russlanddeportierten am „Adam Müller-Guttenbrunn“-Haus in Temeswar. Hier hielt Ignaz Bernhard Fischer, Vorsitzender der Vereinigung der Russlanddeportierten in Rumänien, eine Ansprache, gefolgt von Kranzniederlegungen.
DFDR/B. U.