Groß-Alischer Altar restauriert und wiedereingeweiht
Ausgabe Nr. 2883

Der frisch restaurierte Altar wurde am 7. August d. J. wiedereingeweiht.
Foto: Hiltrud SCHULLERUS
Grund zum Feiern hatten im Anschluss an das Große Sachsentreffen 2024 auch die evangelischen Groß-Alischer von nah und fern. Am 7. August d. J. konnten sie die Wiedereinweihung des Altars in der evangelischen Kirche daselbst feiern. Lesen Sie im Folgenden die Danksagung seitens der Heimatortsgemeinschaft (HOG).
Die Wiedereinweihung unseres restaurierten Altars ist auch der krönende Abschluss der Reihe bedeutender, restaurierter und wiedereingeweihter Objekte in der evangelischen Kirche in Groß-Alisch, in den letzten zehn Jahren.
Ich bin unendlich dankbar, dass es in meinem Leben so viele Menschen gibt, die mich unterstützen, aber ich kenne niemanden, der sich so sehr engagiert und über unseren gemeinsamen Erfolg so freut wie Kuratorin Elfriede Hermann. Mich beeindruckt ihre gute Seele. Sie ist in vieler Hinsicht ein Ausnahmemensch, aber am tollsten an ihr finde ich die Dankbarkeit und die Liebe, die sie ihrer Familie und ihren Mitbürgern entgegenbringt. Sie ist ein großartiges Vorbild für die Menschen unserer Zeit.
Ich danke auch unserem Bezirksdechanten Dr. Hans Bruno Fröhlich, Seelsorger in Großalisch. Es war inspirierend, mitzuerleben wie Sie die letzten Jahre gemeistert haben. Danke, dass Sie für uns immer da waren, dass Sie es geschafft haben, positiv zu bleiben in einer Welt, die es einem manchmal so schwer macht.
Eine Restaurierung des Altars war dringend notwendig, denn der Holzwurm hatte in drei Jahrhunderten komplette Arbeit geleistet. Der Engelkopf unter dem Blumenkranz mit der Inschrift „Jahwe“, löste sich vor 23 Jahren aus seiner verrosteten Halterung, stürzte in die Tiefe und zerbarst. Weitere Teile des Altars waren in Gefahr. Es musste dringend gehandelt werden.
Auf der Suche nach den entsprechenden Fachleuten für eine dringende Restauration, war die Beratung des Kunsthistorikers Dr. Martin Rill sehr wertvoll. Er empfahl den Abbau des gesamten Altars und dessen Lagerung im Labor für Restaurierungsarbeiten in Hermannstadt. Es kam mit den Fachleuten zu gegenseitigen Vereinbarungen über die Qualität der Materialien, die Einhaltung der Arbeitstermine und der entstehenden Kosten. Auch diesmal erbarmte sich unser die gebürtige Großalischerin Sara Renate Heiliger geb. Zakel aus Mainz. Sie hinterlegte eine zweckgebundene Spende auf das Bankkonto der HOG Groß-Alisch. Vielen herzlichen Dank.
Der Abbau des Kunstwerkes, welches 311 Jahre an diesem Platz stand, war von Emotionen begleitet, sowohl bei den Anwesenden in Groß-Alisch, wie auch in der HOG in Deutschland. Von Januar 2023 bis März 2024 befand sich der Altar in der Werkstatt in Hermannstadt. Aus der Nähe betrachtet war sein Zustand ein Jammer. Es gab Bedenken ob eine Restaurierung noch möglich sei und ob der Altar jemals seinen Platz in Groß-Alisch wieder einnehmen könnte.
Den Ablauf der Restaurierungsarbeiten möchte ich, im Rahmen unserer Feier, nicht in Details erläutern. Immerhin verzögerten sich die Arbeiten über die eingeplante Zeit. Martin Rill versuchte sein Bestes, die begonnenen Restaurierungsarbeiten in geduldigem Einsatz zu einem passablen Ende zu bringen. Im März 2024 kam das letzte Versprechen: Bis Ostern wird der fertige Altar an Ort und Stelle stehen. Diesmal hielten sie Wort.
Von der Demontage des Altars, später im Atelier und bei seinem Wiederaufbau, gab es einen treuen Begleiter – dank der Broschüre „Der Groß-Alischer Altar“ erstellt von Pfarrer Dr. Rolf Binder. Die Bilder von Dr. Ingrid Schiel, aber auch der sorgfältig recherchierte Text waren sehr hilfreich.
Ganz besonders möchte ich mich nochmals bei Kuratorin Elfriede Hermann bedanken, für ihr spannendes Management im Laufe der letzten zwei Jahre und für die perfekte Zusammenarbeit zwischen der Werkstatt in Hermannstadt, mit der HOG in Deutschland und dem Bezirkskonsistorium in Schäßburg. Martin Rill können wir nicht genug danken für seinen freiwilligen, kostenlosen Einsatz in dieser Restauration.
Unter den vielfältigen Leistungen der HOG Groß-Alisch, in den zurückliegenden 25 Jahren, im Rahmen der Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten unserer Kirche, war diese die letzte. Ich glaube, wir haben uns materiell, wie auch organisatorisch von der guten Seite gezeigt. Erstaunlich ist, dass unsere Nerven in all den Jahren nicht versagt haben. Danke für Euer Vertrauen und Euren Beistand.
Wilhelm PAUL
Vorsitzender der HOG Groß-Alisch