,,Vom Gras zum Qualitätsfleisch“

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DWS-Besuch auf der Farm von Karpaten Meat Group

Ausgabe Nr. 2872

DWS-Vorstandsmitglied Torsten Jörges, Gastgeber Samuel Widmer von Karpaten Meat Group und DWS-Vorsitzender Wolfgang Köber (v. l. n. r.).

Das Mitgliedertreffen des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) vom Mittwoch, dem 12. Juni wurde auf der Angus-Farm im Harbachtal der Firma Karpaten Meat Group abgehalten. Die DWS-Mitglieder wurden über die grünen Weiden geführt, wobei sie die Möglichkeit hatten, die friedlich grasenden schwarzen Angus-Rinder zu bewundern. Anschließend gab es leckere Steaks vom Grill. Empfangen wurden die Gäste von Gastgeber Samuel Widmer.

„Grundsätzlich kann man sagen, Rumänien entwickelt sich positiv in dem Sinn, dass eben jetzt viele Partner von uns angefangen haben zu produzieren”, sagte Widmer. Die Idee sei dabei, dass man ein Fertigprodukt produziert und nicht fertig gemästete Tiere lebend in den Mittleren Osten exportiert. Bei Karpaten Meat gibt es nun die ganze Kette von der Genetik über die Zucht und über die Mast der Tiere bis hin zum fertigen Produkt auf dem Teller. Das Motto dabei laute „from grass to beef” (Vom Gras zum Qualitätsrindfleisch).

Ein Aberdeen Angus-Zuchtbulle auf einer Weidefläche innerhalb der Farm in Marpod.                                                                                 Fotos: Werner FINK

Anlässlich einer Reise nach Rumänien erkannten die Schweizer Unternehmensgründer Samuel Widmer und Stefan Jung das Potenzial des Weidelandes hier und 2008 wurden die ersten Angus nach Rumänien gebracht. Geschaffen wurde hier ein Grundbestand von Angus-Rindern sowie ein Netzwerk für die Produktion von Angus-Kälbern durch Partnerprogramme. Kooperiert wird dabei mit Partnern sowohl für die Reproduktion als auch für die Mast. Im Jahr 2013 wurde der „First Beef Day of Romania” auf der Farm veranstaltet, wobei zugleich der Verband Aberdeen Angus România gegründet wurde. Heute verfüge man im Verband laut Widmer über mehr als 150.000 Tiere. Verglichen damit, dass man früher hier keine Ahnung von Fleischrindern hatte, ist das eine schöne Zahl. „Rumänien ist heute auf der Landkarte für Rindfleischproduktion”, sagte Widmer stolz.

Warum man sich für Angus entschied? Aus zwei Gründen: einerseits funktioniere die Zucht sehr gut auf den Weideflächen hier und auf der anderen Seite gelte Angus in der Vermarktung als ein Brand für sich.

Auf einem Grill wurden für die Gäste leckere Steaks zubereitet.
Foto: Wolfgang KÖBER

„Black Angus Beef, das ist ein Name”, unterstrich Widmer.

Rumänien könne sich nun zwischen dem Mittleren Osten und dem Westen als der Punkt in der Mitte in Sachen Qualitätsfleisch etablieren. „Der Westen produziert immer weniger und die anderen Länder rundherum ums Schwarze Meer oder Richtung Mittlerer Osten, die wollen immer mehr hochwertiges Fleisch”, meinte Widmer. Die Politik müsste da auch mitziehen, und Rumänien könnte sich da als ein starker Lieferant etablieren.

Vor allem wo in Westeuropa immer weniger produziert werde. „Die Produktion im Westen geht halt immer weiter zurück, weil viele kleine Betriebe aufhören, weil es keine Nachfolger gibt”, sagte Widmer. „In den Betrieben bei der Association in Rumänien, sind die Inhaber 38 Jahre alt im Schnitt. In Schottland, dem Ursprungsland von Aberdeen Angus, ist das Durchschnittsalter 72 pro Farm. Also da fehlen bereits mindestens eine Generation wenn nicht zwei Generationen.”

Wer in Hermannstadt ein Angus-Steak verkosten will kann es u. a. im Jacob Grillhouse oder im Benjamin Steakhouse & Bar tun. Durch die Pandemie wurde aber auch die online Vermarktung stark vorangetrieben.

Werner FINK

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gastronomie.