Bildband erstmals in Hermannstadt vorgestellt
Ausgabe Nr. 2803
Erstmals in Hermannstadt vorgestellt haben die Herausgeber und Autoren Erwin Josef Țigla (Reschitza) und Friedrich Philippi (Hermannstadt) den zweisprachigen Bildband „Denkmäler und Gedenktafeln für die im Januar 1945 in die Sowjetunion deportierten Rumäniendeutschen/Monumente și plăci comemorative pentru germanii din România deportați în ianuarie 1945 în Uniunea Sovietică“ am Freitag der Vorwoche im „Friedrich Teutsch“-Begegnungs- und Kulturzentrum der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien in Hermannstadt.
Im Rahmen der Veranstaltung, die unter dem Motto ,,Durch Erinnern würdigen“ stand, hielt Dr. Gerhild Rudolf, die Leiterin des Teutsch-Hauses, einen Vortrag über „Die Auseinandersetzung mit der Erinnerung an die Verschleppung siebenbürgisch-sächsischer Frauen und Männer zur Zwangsarbeit 1945-1949“, der in einer der nächsten Ausgaben der HZ zu lesen sein wird.
Den Bildband begrüßte seinerzeit Altbischof Christoph Klein folgendermaßen: ,,Es ist, angefangen von der äußeren Ausstattung, dem dokumentarisch so wichtigen Text bis hin zu den wunderbaren Bildern, ein großartiges Werk“. Das geschah im Rahmen der in Reschitza organisierten Veranstaltungen zum 76. Jahrestag der Russlanddeportation am Dienstag, dem 26. Januar 2021, als der Bildband online vorgestellt worden ist. Der damalige Landeskirchenkurator und einer der beiden Herausgeber, Friedrich Philippi schreibt in dem Vorwort: ,,Schon Ende März 2019 richtete Erwin Josef Țigla, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, einen Aufruf an ‚die Foren der Deutschen in Rumänien, die deutschen kirchlichen Gemeinschaften in Rumänien und die Verbände der Rumäniendeutschen weltweit‘ zur Mitarbeit an einer zweiten Auflage des von ihm herausgegebenen und 2010 erschienenen Bildbandes zum selben Thema. Die dabei eingelaufenen 47 Beiträge mit Abbildungen von Denkmälern aus ebenso vielen Ortschaften konnten – zusätzlich zu den von uns erstellten – in diesen Bildband aufgenommen werden, der dadurch eine Gemeinschaftsarbeit wurde. Ein besonderer Dank gilt auch dem Ehepaar Crina und Dorin Dărăban aus Sathmar, welche fast alle Denkmäler in Nordsiebenbürgen und Ungarn dokumentiert haben.“ Nun ist eine 2. Auflage des Bandes erschienen. Wie Philippi bei der Buchvorstellung im Teutsch-Haus sagte, sei die Arbeit aber noch nicht abgeschlossen, da immer wieder neue Gedenktafeln auftauchen.
Das Gedenken allerdings wird im Banat und im Banater Bergland auch heute noch gepflegt. So fanden zum 78. Jahrestag seit dem Beginn der Deportation 14 verschiedene Veranstaltungen in Reschitza, Orschowa, Karansebesch, Ferdinandsberg, Dognatschka, Orawitza, Deutsch-Bokschan statt, darunter am 26. Januar in Reschitza ein Rundtischgespräch zum Thema Deportation, an dem außer dem DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganț Vertreter der jüdischen Gemeinde und des Verbands der ehemaligen politischen Häftlinge sowie die Obfrau des Vereins der ehemaligen Baragan-Verschleppten teilgenommen haben.
Beatrice UNGAR