Cristian Mandeal dirigierte Konzert mit Werken von Mozart im Thalia-Saal
Ausgabe Nr. 2804

Dirigent Cristian Mandeal und das Hermannstädter Orchester ernteten lebhaften Beifall. Foto: filarmonicasibiu.ro
Ein klassisches Konzert mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart fand am Donnerstag, dem 2. Februar, im Thalia-Saal in Hermannstadt statt. Das sinfonische Orchester der Hermannstädter Staatsphilharmonie und der deutsche Pianist Stefan Arnold spielten vor vollem Haus unter der Leitung des renommierten Dirigenten Cristian Mandeal.
Cristian Mandeal wurde 1946 in Reps/Rupea (Kreis Kronstadt) geboren. Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren an der Musikakademie in Bukarest. Später lernte er unter Herbert Karajan in Berlin und unter Sergiu Celibidache in München. Der Pianist und Dirigent war von 1991 bis 2010 Generaldirektor und Chefdirigent der George Enescu Philharmonie in Bukarest. Die Stationen seines Wirkens umfassen 4 Kontinente, 31 Länder und 24 Hauptstädte. Bei dem Konzert in Hermannstadt starteten die Musikerinnen und Musiker des Philharmonieorchesters in voller Besetzung mit der Ouvertüre der ,,Zauberflöte“.
Bei dem zweiten Stück, dem Klavierkonzert Nr. 14 in Es-Dur (KV 449), kam Stefan Arnold auf die Bühne. Arnold ist ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Pianist. Er wurde 1963 in Würzburg geboren und begann 1982 sein Klavierstudium an der Musikhochschule Würzburg. Er gewann zahlreiche Preise und ist inzwischen regelmäßiger Gast in vielen Musikmetropolen Europas. Tourneen führten den Musiker nach Angaben seiner Website auch nach Japan, Nord- und Südamerika. 2004 wurde Stefan Arnold als Professor für Klavier an die Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien berufen, 2015 erhielt er zudem eine Gastprofessur an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Sein virtuoses Klavierspiel, für das er nicht einmal Notenblätter auf dem Flügel benötigte, harmonierte wunderbar mit dem Orchester.
In einem Brief an seinen Vater soll Mozart 1784 berichtet haben: „Das ist ein Konzert von ganz besonderer Art, und mehr für ein kleines, als großes Orchester geschrieben.“ Auch das Hermannstädter Orchester spielte das Stück in verkleinerter Besetzung. Vom Publikum gab es lauten Applaus und Standing Ovation.
Nach einer (Umbau-) Pause spielte das Orchester (nun wieder in voller Besetzung und ohne Klavier) die 39. Sinfonie in Es-Dur (KV 543). Angeblich soll Mozart sie geschrieben haben, ohne dass es für ihn die Aussicht auf eine Aufführung gab – sie entstand nur wenige Jahre vor seinem Tod. Es gibt sogar Berichte, in denen es heißt, Mozart habe die Sinfonie nie selber hören können. Wohl aber die Besucherinnen und Besucher des Thalia-Saals. Eindrucksvoll und raffiniert präsentierten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Dirigent Cristian Mandeal das „kleine Theater“, wie die 39. Sinfonie von Kritikern wegen der abwechslungsreichen musikalischen Bilder auch genannt wird. Mandeal, der ohne Partitur dirigierte, wirkte trotz seiner 76 Jahre quicklebendig – eine Eigenschaft, die während des ganzen Abends auch dem Orchester anzumerken war.
Hannah WEIDEN