Mit Empathie und Emotionalität

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Hoch informative Veranstaltung zum Thema ,,Bienen und mehr“

Ausgabe Nr. 2741

Imker Wilhelm Tartler präsentierte eine Vielzahl von Honigarten. Foto: Beatrice UNGAR

,,Honigverkostung, Bienen und mehr mit Wilhelm Tartler“. So hat es in der Einladung des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt gestanden. Man kann sagen: Genau wie es in der Einladung stand, ist es gewesen, wobei der Schwerpunkt der hoch informativen Veranstaltung am 23. September d. J. im Erasmus-Büchercafé eindeutig auf „mehr“ gelegen hat. Wilhelm Tartler, der Imker aus Hahnbach, und die Veranstalter, die ifa-Kultumanagerin Aurelia Brecht und der Forumsvertreter Winfried Ziegler, konnten an diesem trüben Frühherbstnachmittag zahlreiche wissbegierige Gäste begrüßen.

Tartler stand zu Beginn seiner Ausführungen zum Thema „Bienen und mehr“ hinter einem reich gedeckten Tisch voller Honigprodukte, wobei die Vielfalt – von Akazienhonig über Pollen, Propolis-Tinkturen und Honigwein – augenfällig gewesen ist. Tartler hatte kaum begonnen und schon hat es die ersten Fragen aus dem Publikum gegeben, wobei den Fragen allesamt Sachkunde, aber auch eine gewisse Emotionalität und Empathie zum Thema „Bienen“ innewohnten. Professionell und trotzdem authentisch integrierte Tartler die Antworten darauf in seinen Vortrag. 300 Bienenvölker mit bis zu 50.000 Bienen je Bienenvolk betreut der Imker aus Hahnbach, etwa 15 Millionen Bienen, eine schier unglaubliche Zahl. Welche logistische Leistung dahinter steht, wurde dem Zuhörer klar, da die Arbeit der Bienen angepasst ist an die jahreszeitlichen klimatischen Bedingungen –  im Süden Rumäniens  kommt der Frühling früher als in den nördlichen Regionen. Das bedeutet, dass die Völker zur Ernte alle 2-3 Wochen den Standort wechseln müssen, will man immer eine optimale Ernte einfahren. Auch die sich in den letzten Jahren häufenden Angriffe von Bären auf die Bienenstöcke stellen neben dem Klimawandel und der Billig – Konkurrenz aus China eine Herausforderung dar. Tartler machte sehr deutlich, dass sich die Art der Imkerei und die Vermarktung von chinesischen Honigprodukten wesentlich von der traditionellen Imkerei, wie er sie betreibt, unterscheidet. Den Zuhörern wurde klar: Wenn man ein traditionell vom Imker hergestelltes und vertriebenes  Honigprodukt kauft,  hat man sicher ein gesundheitsförderndes und wohlschmeckendes Produkt erworben. Weiter ist der Imker auch darauf bedacht, seine Bienenvölker  in Gebieten ernten zu lassen, in denen die Pflanzen nicht von Pestiziden oder ähnlichen chemischen Produkten belastet sind. Alles dies ist bei aus China importierten Billigprodukten nicht ausgeschlossen. Tartler schlussfolgerte: Es komme darauf an, dass der „Honig gut ist“, worauf eine Dame aus dem Publikum feststellte: ,,Ihr Honig hat in Untersuchungen am besten abgeschnitten und schmeckt am besten!“

Dem Vortrag folgte eine sehr „mundige“ Verkostung aller mitgebrachten Honigvarianten unter strengen hygienischen Vorgaben.

Bleibt zu sagen: Das war eine rundherum gelungene Veranstaltung.

Lothar SCHELENZ

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gastronomie.