Zinnkraut und Wollmützen

Teile diesen Artikel

Osterbasar der Hermannstädter Handarbeitskreise im Hof des Teutsch-Hauses

Ausgabe Nr. 2716

Die 31. Auflage des Osterbasars der Handarbeitskreise des Hermannstädter Evangelischen Frauenkreises fand pandemiebedingt im Innenhof des Friedrich Teutsch-Kultur- und Begegnungszentrums in Hermannstadt statt.                       Foto: Cynthia PINTER

Keine Honigkekse und keinen Kuchen, aber dafür gute Laune und Freude am Verkauf und am Wiedersehen mit alten Bekannten hatten die Frauen vom Handarbeitskreis des Hermannstädter Evangelischen Frauenkreises am Samstag, dem 27. März, beim Osterbasar im Hof des Friedrich Teutsch Kultur- und Begegnungszentrums. Es war der 31. Osterbasar und zum ersten Mal fand er an der frischen Luft statt.

Insgesamt 10 Stände und Tische wurden im Hof aufgestellt und die rüstigen Damen vom Hermannstädter Handarbeitskreis freuten sich an den ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. „Wir wussten ja gar nicht, ob das noch stattfindet. Aber schaut, es scheint die Sonne und es kommen viele Leute vorbei“, erzählt eine Verkäuferin einem Kunden, der gerade sehr interessiert einen handgestickten Kissenbezug begutachtet. Daneben auf einem Stuhl liegt das Herzstück des Standes: ein 50 Jahre alter Wandschoner mit der Inschrift „Siebenbürgen süße Heimat“, der von fast allen Besuchern bewundert wird.

Für jedes Wehwehchen ein Teechen. Eva Sonn präsentierte jedem Interessierten ihre Teesorten.                                                  Foto: die Verfasserin

An einem Stand gegenüber werden bunte Seidentücher feilgeboten, eines davon exotisch mit Leopardenmuster, ein anderes einfarbig in rostbraun, und wieder ein anderes mit ineinander fließenden Farben. Zwei Frauen können sich nicht entscheiden und werden von der Verkäuferin sehr professionell beraten.

Leider durften die Frauen dieses Jahr pandemiebedingt beim Osterbasar keine Lebkuchenhäschen verkaufen. Die sehr beliebte Kuchentheke musste ebenfalls ausfallen. Gestrickte und gestickte Ware gab es aber in Hülle und Fülle. Erwerben konnte man: Wollsocken, Wollmützen, Handtaschen, gestrickte Osterhasen, Deckchen, Topflappen, Teppichläufer, Kuscheltiere und natürlich die sehr beliebten mit Tee gefüllten Säckchen.

Eva Sonn erklärt jedem Interessierten welche Sorte Tee für welche Leiden zu trinken sei: „Schafgarbe ist gut für den Magen, Lindenblüten helfen bei Erkältung, Johanniskraut nimmt man gegen Depression und zur Beruhigung, Zinnkraut  hilft bei Nierenleiden“. Eva Sonn ist seit vielen Jahren für die Teesäckchen zuständig. Sie sammelt die Pflanzen und trocknet sie.   Dagmar Misachevici hat die bunten Säckchen dazu genäht. Und Abnehmer gibt es jedes Jahr zu Genüge, schon eine Stunde nach Eröffnung des Osterbasars ist fast die Hälfte der Säckchen ausverkauft.

Vom 31. Osterbasar des Hermannstädter Handarbeitskreises ging niemand mit leeren Händen nach Hause. Trotzdem hoffen sowohl Verkäuferinnen als auch Kunden, dass der nächste Osterbasar wie gewohnt mit leckerem Kuchen und mit mit Zuckerguß verzierten Honigkeksen, im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums, oder wie vor zwei Jahren im Presbyterialsaal, stattfindet.

Cynthia PINTER

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.