Beethoven und eine Weltpremiere

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Aktuelles von der Hermannstädter Staatsphilharmonie

Ausgabe Nr. 2677

Zum Beethoven-Jahr hat die Hermannstädter Staatsphilharmonie am 9. Juni ein online-Konzert ausgestrahlt, in dessen Vorfeld Konsul Hans Erich Tischler (rechts) und der Philharmonie-Manager Cristian Lupeș den Titanen der Musik gewürdigt haben.       Foto: filarmonicasibiu.ro

Statt wie geplant zum Europatag am 9. Mai d. J. auf der Bühne des Thaliasaals erklang die ,,Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie am 9. Juni online, gespielt von einem Quintett, gebildet aus folgenden Mitgliedern des sinfonischen Orchesters der Hermannstädter Staatsphilharmonie: Lilia Radu (Violine), Gabriel Silișteanu (Viola), Makcim Fernandez-Samodaiev (Cello), Valentin Desagă (Kontrabaß) und Raduly Adam (Fagott).

Der Violonist Ilia Rusnac.

 

Der Deutsche Konsul Hans Erich Tischler sprach eingangs einige Worte zum Beethoven-Jahr. Er sagte u. a.: ,,Wenn wir in diesem Jahr den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven feiern, dann verbeugen wir uns vor einem Künstler, der ein nach wie vor kaum zu fassendes Lebenswerk hinterlassen hat. Seine Musik bleibt auch nach mehr als zwei Jahrhunderten eine Inspiration für uns alle und wer ist nicht fasziniert, wenn die Europahymne erklingt?  Zu Recht wurde dieser Teil der 9. Symphonie zur Europahymne, spricht sie doch universelle Werte an, die keine Grenzen kennt und die uns alle in Europa verbindet. Kein Komponist vor und nach ihm hat Musik mit einer solchen Wärme und Tiefe geschaffen, die unsere Herzen berührt. Die Zeitgenossen Beethovens empfanden seine Musik als kühn, neuartig und bis heute ist sie unerreicht. Alle verstehen sie, sie ist durchdrungen von tiefer Menschlichkeit, immer auf der Suche nach wahrer Größe und tiefer Schönheit, geleitet von den Idealen dieses Titans der Menschheitsgeschichte. Seine Musik wird immer universell bleiben, ganz gleich ob es sich um seine geistliche oder seine weltliche Musik handelt. Ich freue mich, dass wir auch hier in Hermannstadt der Musik dieses Titans zuhören können, dass wir hier in der Philharmonie direkten Zugang zur Musik erhalten und uns daran erfreuen können. Dank an Direktor Lupeș für seinen Einsatz und sein Engagement um das Beethovenjahr in gebührender Weise begehen zu können.“

Philharmonieleiter Cristian Lupeș bezeichnete dieses in Partnerschaft mit dem Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt veranstaltete Konzert als eine ,,Premiere“. Jedenfalls wurde dieses Konzert sehr oft aufgerufen und man kann es immer noch unter www.FilarmonicaSibiu.ro hören.

Eine Weltpremiere brachte das aus Mitgliedern des sinfonischen Orchesters der Hermannstädter Staatsphilharmonie gebildete Streicherquartett – Ilia Rusnac, Mihai Andrițcu, Tiberiu Maniu, Adrian Adam – in dem online-Konzert am Donnerstag der Vorwoche zu Gehör. Es handelte sich um das von Ilia Rusnac komponierte Werk ,,Infinit“ (Unendlich). Ein auf Rhythmus und Bach-Zitaten humorvoll aufgebautes Werk im Stil der Rockgruppe Coldplay. Rusnacs Vater komponiert Unterhaltungsmusik, es liegt also in der Familie. In dem Konzert,  das ebenfalls auf der Homepage www.filarmonicasibiu.ro zu hören ist, ertönten auch Vivaldis ,,Frühling“, gespielt von Ilia Rusnac, Mihai Andrițcu, Tiberiu Maniu und Adrian Adam, mit dem Solisten Ionuț Bugnar, zwei Werke für Schlagzeug-Solo von Elliot Carter, fantastisch interpretiert von Andrei Marcovici und Mozarts Divertimento Nr. 5 mit Lucia Dobri, Romanino Popa und Oana Avram).

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.