„Wir sind im Top 3”

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Manager des Astra-Museums zog Bilanz

Ausgabe Nr. 2656

Eine märchenhafte Stimmung zauberten Raureif und Nebel dieser Tage in Hermannstadt, so auch im Freilichtmuseum im Jungen Wald. Foto: Beatrice UNGAR

Den „Oscarpreis für Museen”, über 660.000 Besucher und zu wenig Angestellte: Ștefan Ciprian Anghel, Generalmanager des Astra-Museums, zog Ende des vergangen Jahres Bilanz.

„Das Jahr 2019 bleibt bestimmt in der Geschichte der Museen in Rumänien, denn das Astra-Museum in Hermannstadt hat den Großen Preis  European Museum Academy/Luigi Micheletti erhalten.

Das sei sozusagen der Oscar-Preis für europäische Museen, die sich neu erfinden, die ihre kulturelle Botschaft auf moderne Weise an das Publikum und die Gemeinschaft weiter geben”, erklärte der Generalmanager des Astra-Museums, Ștefan Ciprian Anghel auf seiner letzten Pressekonferenz im vergangenen Jahr. Er sagte selbstbewusst: „Wir sind jetzt im Top 3 der ethnologischen Museen in Europa.”

Auch finanziell ging es dem Museum im Vorjahr gut: „Wir haben Projekte geschrieben und implementiert im Wert von über 1,2 Millionen Lei und wir haben weitere Anträge für Projekte im Wert von rund drei Millionen Euro gestellt. Die Antworten darauf stehen noch aus. Wir möchten hauptsächlich die Infrastruktur erneuern, was unserem Angebot einen Mehrwert bringen würde”, erklärte der Generalmanager.

Für die Finanzierung der Projekte waren auch die eigenen Einnahmen wichtig, denn bis Ende November registrierte das Museum über 630.000 Besucher. Dadurch kam fast eine Million Lei zusammen.

Für das Emil Sigerus-Museum für siebenbürgisch-sächsische Volkskunde, das eine Abteilung des Astra-Museums ist, begann das neue Jahr mit einer wertvollen Spende. Die in Hermannstadt geborene und heute in Ingolstadt lebende Künstlerin Sieglinde Bottesch hat dem Museum 28 Objekte siebenbürgisch-sächsischer Volkskunst (Krüge, Teller, bestickte Tischdecken und Kissenbezüge sowie Handtücher) zukommen lassen. Unser Bild (v. l. n. r.): Die beiden Konservatorinnen Lucica Novac und Mihaela Țimpea freuen sich beim Auspacken und Betrachten der Objekte gemeinsam mit ihrer Abteilungschefin Karla Roșca.                                   Foto: Beatrice UNGAR

„Astra-Museum heißt allerdings nicht nur Freilichtmuseum, sondern auch Astra Film-Festival. Bei der diesjährigen Auflage (2019) hatten wir 81.000 Besucher, von denen mehr als 27.000 Kinder. Ich muss da unterstreichen, dass unsere Abteilung, die zuständig für die Bildung ist, heuer sehr komplexe und konkrete Angebote für Kinder und Jugendliche hatte.” Die meisten Angebote dieser Abteilung gab es im Freilichtmuseum, wo über 2.000 Werkstätten organisiert wurden, wobei knapp 3.000 Handwerker einbezogen wurden. Etwa 270 Werkstätten waren der Europäischen Gastronomieregion gewidmet.

Anghel erwähnte in seiner Bilanz auch das neu eröffnete Museum in Reußmarkt/Miercurea Sibiului (Muzeul Țării Secașelor). Das Museum soll weiter ausgebaut werden, vorläufig werden Potenzial und Ressourcen der Region ausgewertet. „Solche Projekte sollen nicht nur das Kulturerbe schützen, sondern auch der Gemeinschaft wirtschaftliche Erfolge bringen”, erlärte der Manager. Gleichzeitig wurden auch mehrere Hundert Denkmale und Objekte aus dem Bestand des Museums restauriert, bzw. rund 1.700 Objekte konserviert.

Ein Problem, für das noch keine Lösung gefunden worden ist, ist die Erhöhung der Gehälter im Museumsbereich im ganzen Land, aber auch die Steigerung der Mitarbeiterzahl im Astra-Museum, mit 20-30 Personen. Trotzdem versprach Anghel, dass alle Programme und Projekte auch 2020 erfolgreich durchgeführt werden.

Ruxandra STĂNESCU

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kultur.