Die Leidenschaft der Züchter

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24. Geflügelausstellung in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2656

Robert Klein und sein ,,Deutscher Widder“.          Foto: Werner FINK

Eine Geflügel- und Kaninchenausstellung veranstaltete am  vergangenen Wochenende  der Verein der Geflügel- und Tierzüchter im Kreis Hermannstadt gemeinsam mit dem Klub der Deutschen Widder-Züchter in einer ehemaligen Halle der Mondex-Fabrik (ehemals ,,7 Noiembrie“) neben dem Zibin. Die Besucher hatten die Möglichkeit etwa 130 Geflügeltiere und etwa 50 Kaninchen zu bewundern, allesamt Rassehühner und Rassekaninchen, wobei die Tiere vor allem von Züchtern aus der Umgebung Hermannstadt kamen. „Die Ausstellung ist bereits eine Tradition”, sagte der Ehrenvorsitzende des Vereins Augustin Beanu.

 

Das Geflügel betreffend gab es  schwere Rassen, Zweinutzungsrassen, Zwerg- und Zierrassen. Bewundert werden konnten aber auch Gänse, Enten, und sogar Schwäne, Fasanen oder Pfauen. „Das gelbe Orpington-Huhn ist meine Liebe, es ist eine englische Rasse“, zeigte Felicia Troancă, Vizevorsitzende des Vereins, stolz eines der schweren Rassehühner. „Schauen Sie her, wie schön die Federn glänzen. Das heißt, es ist sehr gut gehalten worden und es fühlt sich wohl.“ Seit etwa 30 Jahren züchtet sie Rassehühner. Ihr Gatte, ehemaliger Direktor der Landwirtschaftsdirektion soll übrigens auch von Anfang an in dem Verein dabei gewesen sein.

„Es ist das Ergebnis der Arbeit und der Leidenschaft der Züchter”, sagte Ehrenvorsitzender Augustin Beanu. „Es sind Qualitätsgeflügel was auch die Punkteanzahl beweist”. Beanu hatte nämlich als Schiedsrichter die Punkte für das Geflügel vergeben und unterhielt sich mit dem einen oder anderen Züchter darüber, warum das eine oder andere Huhn nicht die maximale Punkteanzahl bekommen konnte. Der Kamm des einen Hahns stand nicht entsprechend seiner Rasse. Ein anderer Hahn wurde vom Besitzer als Minorka vorgestellt, es stellte sich heraus, dass er einer anderen Rasse angehörte.  Beanu züchtet selber Geflügel seit 1975 und war als Gründungsmitglied seit der Gründung des Vereins 1987 dabei und 33 Jahre lang Vorsitzender des Vereins. Gegenwärtig züchtet er selber Brahma- und Plymouth Rock-Hühner, natürlich als Hobby, wie alle Vereinsmitglieder auch und besuchte in der Zwischenzeit auch die Schiedsrichterkurse.

Ein schöner Sussex-Hahn, mit weißen Körperfedern und  mit schwarzen Schaftstrichen am Hals war mit dem Titel „Meister” ausgezeichnet worden. Sussex ist übrigens eine Zweinutzungsrasse.  Es hatte ihn der gegenwärtige Vorsitzende Adrian Iurian  angeschafft und nun ausgestellt. Iurian züchtet etwa 40-50 Rassen, insgesamt etwa 200 Geflügeltiere, auch hobbymäßig. „Dieses Jahr ist  die Ausstellung besser gelungen“, schlussfolgerte Iurian. ,,Die Austellungshalle ist dieses Jahr größer, neue Käfige wurden angeschafft“. Ein Wunsch sei, dass sich neue Mitglieder, vor allem junge Rassezüchter dem Verein anschließen.

Gegenwärtig besteht der  Verein aus 15 Mitgliedern und  ist Teil des nationalen Verbandes der Züchter von Tauben, Geflügel und Kleintieren. Bei der Europäischen Gefügelausstellung in Dänemark  im November gab es auch rumänische Vertreter wobei 11 Exemplare mit dem Meistertitel ausgezeichnet wurden.

Im Rahmen der schon traditionellen Geflügelausstellung stellte nun zum ersten Mal auch der Deutsche Widder-Klub „Clubul crescătorilor de Berbec German“ Kaninchen aus. Gegenwärtig gehören dem Klub  zehn Züchter aus Rumänien an. „Ich züchte Kaninchen seit ich ein Kind war. 2015 war das Jahr in dem ich angefangen habe Rassekaninchen zu züchten”, erzählte Robert Klein. „Angefangen habe ich mit dem Deutschen Widder, nebenbei züchte ich auch den Deutschen Riesen und ab dem letzten Jahr züchte ich auch den Deutschen Kleinwidder”.

Klein ist nämlich der Initiator des Klubs, der erst im letzten Frühjahr aus juristischem Standpunkt  ins Leben gerufen wurde. Über Besuche auf Ausstellungen in Deutschland und der Slowakei ist er bemüht in der Kaninchenzucht besser zu werden, u. a. an versprechendere Exemplaren mit besseren Merkmalen zu kommen. „Im Herbst planen wir eine weitere Ausstellung, in der wir nur Kaninchen ausstellen werden und wo wir auf etwa 200 ausgestellten Tiere zählen”, verriet Klein die Vorhaben des Klubs. „Wir hoffen, dass es dazu kommt, dass wir selber Exemplare im Ausland vorstellen”. Ein Ziel ist aber 2021 an der Europaschau teilzunehmen, falls bis dahin geeignete Kaninchen zur Verfügung stehen werden.

Felicia Troancă verriet noch, dass die Veranstalter empört gewesen seien, dass die Stadtverwaltung keinen geeigneten Saal für die Ausstellung zur Verfügung stellen konnte. Auf ihren diesbezüglichen Antrag soll erst nach zwei Monaten die Antwort gekommen sein, sodass man sich an die Verwaltung der Märkte wenden musste, die ihrerseits aber auch keinen geeigneten Raum zur Verfügung stellten konnte.

Werner FINK

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.