Vereinigt durch Musik und Tanz

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Streiflichter von der 31. Auflage des Ioan Macrea-Folklorefestivals

Ausgabe Nr. 2652

Die Tänzerinnen und Tänzer des Nationalballetts ,,Joc“ aus Chișinău/Republik Moldova legten einen hinreißenden Auftritt hin und ernteten begeisterten Applaus.                  Foto: Fred NUSS

75 Jahre alt und kein bisschen müde. So könnte man in Kürze das Folkloreensemble ,,Cindrelul – Junii Sibiului“ nennen, das in der Vorwoche einen regelrechten Marathon hingelegt hat. Von Dienstag bis einschließlich Sonntag waren die Mitglieder des von Silvia Macrea geleiteten Ensembles an verschiedenen Veranstaltungen beteiligt. Zunächst boten sie am Dienstag, den 26. November, ein außerordentliches Programm zu ihrem 75. Gründungsjubiläum, bei dem 275 Tänzerinnen und Tänzer der fünf Generationen auf der Bühne zu sehen waren: die des Jubilars, die Veteranen, die Jugend („Ceata Junilor”) und nicht zuletzt die von der „Ioan Macrea”-Tanzschule.

 

Dem Gründer Ioan Macrea gewidmet war auch die 31. Auflage des ,,Ioan Macrea“-Folklorefestivals, das von Mittwoch bis Freitag in der Transilvania-Halle stattgefunden hat, und an dem Ensembles aus allen Regionen Rumäniens teilgenommen haben. Am ersten Abend waren das die Ensembles „Ciprian Porumbescu” aus Suceava und  „Dor Românesc” aus Bistritz, „Doina Gorjului” aus Târgu-Jiu sowie das Nationalorchester „Valahia” aus Bukarest.

Am zweiten Abend waren es die Ensembles  „Baladele Deltei” aus Tulcea, „Constantin Arvinte” aus Jassy, „Maria Tănase” aus Craiova, „Dor Transilvan” aus Klausenburg und „Banatul” aus Temeswar. Alle hatten beliebte Gesang- und Instrumentalsolisten mitgebracht.

Am Freitag der Vorwoche, dem dritten und letzten Festivalabend, erlebte das zahlreiche Publikum eine Premiere. Erstmals traten die geradezu atemberaubend schwungvoll agierenden Profi-Tänzer- und -Tänzerinnen des Nationalballetts ,,Joc“ aus Chișinău/Republik Moldova in Hermannstadt auf.

Bei der Vorstellung am Freitag der Vorwoche in der Transilvania-Halle zeigten die Mitglieder des Ensembles ,,Cindrelul – Junii Sibiului“ u. a. auch, wie eine traditionelle Hochzeitsfeier in dem Hermannstädter Umland (Mărginimea Sibiului) abläuft. Unser Bild: Gleich fünf Tänzerinnen waren damit beschäftigt, den aus Papierblumen bestehenden Kopfschmuck der Braut zu richten.Foto: Fred NUSS

Bei dem Rhythmus, den die perfekt aufeinander abgestimmt agierenden Tänzerinnen und Tänzer in wechselnden Volkstrachten aus der Region hinlegten, waren vor allem die Fotografen herausgefordert. Das begleitende Orchester hatte auch zahlreiche wunderbare Soloeinlagen zu bieten. Alles in allem ein Ohren- und Augenschmaus der besonderen Art. Besonders stolz auf diesen Auftritt kann natürlich die Festivalsleiterin Silvia Macrea sein, die ihre Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass sie es endlich geschafft hat, dieses Ensemble nach Hermannstadt zu bringen. Das Nationalballett ,,Joc“ feiert übrigens im nächsten Jahr sein 75. Bestehen. Folglich überreichte Macrea ihrer Kollegin Aliona Strâmbeanu ein Exzellenzdiplom und dankte ihr, dass sie dazu beigetragen hat, ,,einen Traum zu erfüllen“. Strâmbeanu überbrachte Macrea ebenfalls eine Auszeichnung und gratulierte dem Hermannstädter Ensemble zum 75. Im Anschluss tanzten Gäste und Gastgeber eine für das Hermannstädter Umland traditonelle getragene ,,Jiana“, wobei Macrea darauf hinwies, dass die Rumänen von diesseits und jenseits des Pruth an diesem Abend in Tanz und Musik vereinigt seien.

Den zweiten Höhepunkt des Abends bildete der Auftritt von fünf Generationen Tänzerinnen und Tänzern der ,,Cindrelul -Junii Sibiului“, unter dem Titel ,,Pe firul nesfârșit al vieții“ (Auf dem unendlichen Lebensfaden). Silvia Macrea sagte dazu: ,,Diese Vorstellung ist für uns mit großen Emotionen verbunden, denn sie erzählt unsere Geschichte. Wenn ein Ensemblemitglied ging, rückte ein anderes nach und in den 75 Jahren  waren es nahezu 4.000 Künstler – Tänzer, Instrumentalisten, Gesangsolisten – die mitgemacht haben. Diese wunderbaren Künstlerinnen und Künstler setzen den Traum meines Vaters Ioan Macrea, meiner Familie, der Hermannstädter, aller Rumänen fort: Der Traum heißt Junii Sibiului.“

Mit einer ebenso gut besuchten Vorstellung feierte in bewundernswerter Frische das Ensemble den Rumänischen Nationalfeiertag am 1. Dezember in der Transilvania-Halle.

Alle Abende wurden von Iuliana Tudor moderiert und von einem Team des Rumänischen Fernsehens TVR aufgezeichnet.

Beatrice UNGAR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.