Deutscher Konsul zu Gast in der jüdischen Gemeinde
Ausgabe Nr. 2573
Deutscher Konsul zu Gast in der jüdischen Gemeinde

Konsul Hans Erich Tischler, Nadia Badrus und der Gemeindevorsitzende Otto Deutsch. Foto: Beatrice UNGAR
Die jüdische Gemeinde in Hermannstadt feiert die traditionellen Feste gewöhnlich als Gemeinschaftsfeste, so auch das gewöhnlich in der Familie zelebrierte Seder-Mahl am Vorabend des Pessah-Festes, das in diesem Jahr mit den katholischen und den evangelischen Ostern zusammenfiel.
Gewöhnlich sind immer auch die Mitglieder der Mediascher jüdischen Gemeinde dabei und wie jedes Jahr Überraschungsgäste. In diesem Jahr am 30. März, war es eine Familie aus Berlin, zwei Kunstpädagoginnen aus Wien und die größte Überraschung war der Konsul Hans Erich Tischler, der als wohl erster seiner Amtskollegen die jüdische Gemeinde in Hermannstadt besuchte.

Wie in einer Großfamilie fühlten sich alle beim gemeinsamen Seder-Mahl. Foto: Beatrice UNGAR
Konsul Tischler überbrachte Glückwünsche seitens des Konsulats und ließ sich alle aufgetischten spezifischen Lebensmittel mit Symbolkraft schmecken. Otto Deutsch, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, und Nadia Badrus, die aus dem Haggada-Buch einiges über die Regelungen dieses Mahles vorlas, zeigten sich über den Besuch hoch erfreut und erläuterten dem Gast die Bräuche und Traditionen dieses hohen Festes, auch „Fest der ungesäuerten Brote“ genannt, das an die Befreiung der Juden aus der ägyptischen Sklaverei erinnert.
So sagte Nadia Badrus, dass von dem Seder-Mahl drei Elemente nicht fehlen dürfen: das Bitterkraut („Marror“), hier eine Meerrettichwurzel, eine Mischung aus Äpfeln und Nüssen („Charosset“) und das „Mazze“ genannte ungesäuerte Brot.
Beatrice UNGAR