Schmeckt wie bei Mama zu Hause

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Leckeres Tagesmenü im Restaurant „Sigemo” in Schellenberg
Ausgabe Nr. 2572

Köchin Ileana Deak geht auch im Rentenalter ihrer Lieblingsbeschäftigung nach.                       Foto: Cynthia PINTER

Der Frühling ist da. Schnee und Glatteis gehören der Vergangenheit an und der gewissenhafte Autofahrer weiß: Der Reifenwechsel von Winter- zu Sommerreifen steht an. Die bekannteste Autoreifen-Werkstatt in Hermannstadt heißt „Sigemo“, das weiß fast jeder Einwohner mit Führerschein. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass es im Obergeschoss der Werkstatt, die in Schellenberg/Șelimbăr an der Ausfahrt Richtung Bukarest auf der linken Seite zu finden ist, ein Restaurant gibt. Man kann quasi, während der Reifenfachmann am Werk ist, schnell das Mittagsmenü ausprobieren und satt und zufrieden, mit vollem Magen und neuen Reifen, nach Hause fahren.

 

Diese Geschäftsidee, den Reifenservice mit der Gastronomie zu verbinden, kam Geschäftsführer Cristian Croce, der 1994 die Firma „Sigemo“ gründete und inzwischen 11 Filialen im ganzen Land leitet, ganz natürlich. Es gab Nachfrage nach gesundem Essen beim Personal. 2006 eröffnete der Hermannstädter Geschäftsmann das Restaurant, das damals eher Kantinencharakter hatte. Anfangs gab es nur ein Tagesmenü für die Angestellten der Firma. Inzwischen hat man zur Mittagszeit die Wahl zwischen zwei leckeren Suppen und zwei Hauptgängen – davon ist eine Variante vegetarisch – und drei Nachspeisen. Das Tagesmenü, das man zwischen 12 und 18 Uhr einnehmen kann, kostet 20 bzw. 24 Lei.

Blick in das Restaurant Sigemo. Foto: Cynthia PINTER

„Sehr viele Kunden setzen den Termin zum Reifenwechsel inzwischen zur Mittagszeit an. Das ist ein Indiz dafür, dass sie gerne hier essen, während sich unser bestens qualifiziertes Personal um ihre Autoreifen kümmert“, erklärt Cristian Croce, der zusammen mit der ganzen Familie täglich im „Sigemo“-Restaurant zu Mittag isst. So auch am vergangenen Montag. Das Menü, das schon unten im Showroom auf einer Tafel angekündigt wurde, frohlockte mit folgenden Speisen: Gemüse- oder Rindfleischsuppe, Backofen-Hähnchen oder Schweinefleischgulasch mit Kartoffelpüree oder Reis, Apfel-, Käsekuchen oder Tiramisu. Egal, was man wählte, es schmeckte, „wie bei Mama zu Hause“ – dem Motto des Restaurants. Die Rindfleischsuppe mit frischem Gemüse und reichlich vielen Fleischstückchen war säuerlich, wie man es von einer typischen siebenbürgischen „Ciorbă“ erwarten würde. Die Hähnchenkeule war – anders als in vielen Restaurants, wo nur ein wenig Salz und höchstens Pfeffer zu schmecken ist – sehr gut gewürzt und mundete hervorragend in Kombination mit dem Curryreis, der nicht wie in Rumänien gewöhnlich als Pilaw zubereitet wurde, sondern eben indisch gewürzt war. Dazu gab es eine Portion Sauerkraut, von den Köchinnen Ileana Deak und Elena Anghel extra dafür eingelegt. Das Dessert kam frisch und verlockend dampfend aus dem Backofen. Vor allem der Apfelkuchen mit viel Zimt und knusprigem Teig wäre hier erwähnenswert.

Ein Tagesmenü mit Suppe und Hauptgang.                          
Foto: Sigemo

Ein Besuch in der Küche bestätigte, was man während und nach der Mahlzeit vermutete: Sauberkeit wird hier groß geschrieben. Und auch in der kühlen Speisekammer merkte man schnell, hier wird alles frisch zubereitet und was geht, selber vorgekocht, wie zum Beispiel, eingelegtes Gemüse, das in großen Gläsern auf den Verzehr wartete.

Im weiß getünchten Speisesaal kann man kein Staubkörnchen entdecken und aus den Lautsprechern erklingt immer klassische Musik. Der Kellner hat alle Hände voll zutun, denn um die Mittagszeit kommen viele Angestellte aus dem eigenen Haus, aber auch aus den benachbarten Werkstätten.

Zusätzlich zum Mittagsmenü, das sich täglich und im Zwei-Wochen-Takt ändert, kann man hier auch einige Speisen vom Grill à la carte bestellen. Und morgens wird auch ein Frühstücksmenü angeboten.

In Zukunft möchte Cristian Croce das Restaurant, in dem 70 Gäste Platz haben, an den Wochenenden für Feiern und Partys vermieten. Bald wird das Restaurant auch eine eigene Webseite haben, die das ganze Tagesmenü für zwei Wochen beinhalten wird. So kann man sich je nach persönlichen kulinarischen Vorlieben beim Reifenwechsel programmieren lassen. Bis dahin kann das Tagesmenü auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/meniulzileisibiuselimbar/ aufgerufen werden oder unter der Telefonnummer 0744.280.564 zum Liefern nach Hause bestellt werden. Geöffnet ist das Restaurant in Schellenberg, in der Str. Sibiului 26 wochentags zwischen 8 und 19 Uhr, am Wochenende ist es geschlossen.

Fazit: Wer Appetit auf gesunde Hausmannskost bekommt, sollte das Restaurant Sigemo besuchen. Hier schmeckt alles, wie bei Mama zu Hause. Und Mama kocht immer am besten.

Cynthia PINTER

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gastronomie.