Liederlese aus Hamburg

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Kantorei St. Katharinen auf Siebenbürgentournee

Ausgabe Nr. 2551

Vor und nach dem Festgottesdienst in der evangelischen Kirche in der imposanten Großauer Kirchenburg genossen alle Anwesenden das wunderschöne Herbstwetter.                                                 Foto: Beatrice UNGAR

Passend zur Jahreszeit, die im Zeichen der Ernte steht, überbrachte die Hamburger Kantorei St. Katharinen mit ihren Konzerten in Siebenbürgen eine Liederlese, von der man lange zehren kann. Ihren ersten Auftritt hatte der Klangkörper am Sonntag bei dem Gemeindefest der von Dechant Dietrich Galter betreuten Kirchengemeinden in Großau.

Mit schönstem Sonnenschein und klarem Himmel „begrüßte“ die Kirchenburg in Großau die Gemeindeglieder aus Hamlesch, Kleinscheuern, Neppendorf und Reußdörfchen. Vor der Kirchenburg erblickten sie zwei Großraumbusse. Wer wird das wohl sein? Touristen? Keineswegs: Ungefähr die Hälfte der rund 90 Mitglieder der Hamburger Kantorei St. Katharinen waren gemeinsam mit Familienmitgliedern angereist, um im Jahr des 500. Reformationsjubiläums Rumänien zu bereisen und Konzerte zu bieten.

Musikdirektor Andreas Fischer (am Dirigentenpult) und die Kantorei St. Katharinen bei der Mittagsmusik am Dienstag in der evangelischen Stadtpfarrkirche.                              
Foto: Elisabetha EGGENBERGER PENG

„Dass ihr so schön singt, ist eine Gabe Gottes“, schwärmte Dechant Dietrich Galter gegenüber der von Musikdirektor Andreas Fischer geleiteten Singgemeinschaft, die den Gottesdienst mit Telemanns Motette „Ein feste Burg ist unser Gott“ klanglich bereicherte. Andreas Fischer spielte die Orgel, als würde er das schon immer getan haben. Und wie die Fische im Wasser fühlten sich die Hamburger Gäste bei dem geselligen Beisammensein, das in der schön ausgebauten und geschmückten Pfarrscheune im Anschluss stattfand.

Freude am Orgelspiel bewies Fischer dann bei der Mittagsmusik in der Hermannstädter evangelischen Stadtpfarrkirche am Dienstag. Zunächst hatte die Kantorei zwei Motetten von Johann Christoph Bach vorgetragen, dessen 375. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Fischer ließ sodann auf der barocken Hahn-Orgel Johann Sebastian Bachs „Pastorella F-Dur BWV 590″ erklingen und danach auf der Sauerorgel die Sonate c-Moll op. 60 Nr. 2 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Dazwischen brachten die Gäste Georg Philipp Telemanns Motette da capo al fine (in Großau wurde das Werk strophenweise im Gottesdienst „eingestreut“) zu Gehör und zum Abschluss Martin Luthers „Wir glauben all an einen Gott“ und eine Überarbeitung dieses „Reformationsklassikers“ von Ernst Pepping (1901-1981).

Beatrice UNGAR

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche, Musik.